Englisches Wörterbuch listet erstmals „they“ als geschlechtsneutrales Pronomen

„They“ (auf Deutsch: sie, Plural) wurde zum ersten Mal als ein geschlechtsneutrales Pronomen in das englische Wörterbuch aufgenommen. [Foto: Getty]
„They“ (auf Deutsch: sie, Plural) wurde zum ersten Mal als ein geschlechtsneutrales Pronomen in das englische Wörterbuch aufgenommen. [Foto: Getty]

Die Definition des Wortes „they“ als geschlechtsneutrales Pronomen wurde in das Wörterbuch aufgenommen.

Der Wörterbuch-Herausgeber Merriam-Webster gab auf seiner Webseite und auf Twitter bekannt, dass er die Verwendung von „they“ als nichtbinäres Pronomen in seine Liste von Definitionen aufgenommen habe.

„They“, steht jetzt im Wörterbuch, kann “verwendet werden, um eine Einzelperson zu bezeichnen, deren Geschlechtsidentität neutral ist.“

„Neue Wörter sind ein glücklicher Umstand für eine lebendige Sprache und eine sorgfältige Bestandsaufnahme der Wörter, die wir verwenden, ist ein wichtiger Teil der Arbeit der Wörterbuchredakteure", schrieben die Merriam-Webster-Mitarbeiter in einem Beitrag auf der Website des Verlages.

„Wörter in einer Sprache können kommen und gehen, aber diejenigen, die stark genug sind, um länger zu bleiben und immer öfter genutzt werden, müssen aufgenommen und beschrieben werden. Mit anderen Worten: sie brauchen Definitionen.“

Wir haben ausreichend Nutzungsbelege gesammelt, um „deep state“ aufzunehmen.

Das nichtbinäre Pronomen „sie“ wurde ins Wörterbuch aufgenommen.

Erst letzte Woche machte Sam Smith in den sozialen Medien damit Schlagzeilen, dass er verkündete, mit „they“ anstatt mit „he“ (er) angesprochen werden zu wollen.

Der Sänger hatte sich vor sechs Monaten als nichtbinär geoutet und hat nun angeblich Freunde und Familie darum gebeten, die Pronomen they/them (auf Deutsch: sie, Plural) anstatt er/ihm zu benutzen, wenn sie über ihn reden.

Um seine Präferenz zu verdeutlichen, bedankte sich der „Stay with me“-Sänger beim Hits Radio Moderator James Barr dafür, dass dieser den Star auf Twitter als „sie“ bezeichnet hatte.

„Habe gerade @samsmith Interview und sie klangen so glücklich und frei und mehr sie selbst, als je zuvor“, twitterte Barr. „Das hat mir das Gefühl gegeben, dass die Welt wieder zu einem schönen Ort geworden ist.“

Smith antwortete: “Du bist einer der ersten Leute, die diese Pronomen für mich verwenden. Danke. Das fühlt sich wirklich toll an.“

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Viele Leute haben kein Problem damit, den Sänger mit dem Pronomen „they“ zu bezeichnen. Andere dagegen sagten, die Verwendung des Pronomens für eine Einzelperson würde sie verwirren.

In einem Interview mit USA Today erklärte Merriam-Webster Chefredakteurin Emily Brewster, dass das Wort „they“ bereits seit Jahrhunderten als unbestimmtes Pronomen auch in der Einzahl verwendet wird. Zum Beispiel: If someone doesn’t like it, they can leave. (auf Deutsch: Wenn jemand es nicht mag, können sie gehen.)

„In den letzten Jahren hat sich dieses nichtbinäre ‚sie‘ entwickelt, das jetzt in sorgfältig redigiertem Text erscheint“, erklärte Bewster der Zeitung.

„Es wird von der New York Times verwendet. Es wird von Leuten gewählt und in regelmäßigen Abständen in Artikeln erwähnt. Es ist einfach eine Verwendung, die nicht mehr ignoriert werden kann.“

Nachdem die Aufnahme der neuen Definition in den sozialen Medien verkündet worden war, gratulierten viele dem Verlag zu der Entscheidung.

Bravo. Wer auch immer sich dafür eingesetzt hat, dankt ihnen. Sie sind großartig.

All die Clowns in den Kommentaren, die sich beschweren, als wenn sich Sprache mit der Zeit nicht verändern oder verbessern würde.

Als Elternteil eines nichtbinären Kindes kann ich diese Entscheidung nur begrüßen.

Die Bots sind bei diesem hier in vollem Einsatz. Stört euch nicht am Hass, feiert stattdessen die Weiterentwicklung der englischen Sprache und unser Verständnis für Menschlichkeit!!

Aber andere hatten Probleme damit, die zusätzliche Definition zu verstehen.

„They“ ist ein Pronomen im Plural, und kein nichtbinäres. Kommt wieder runter.

Er hat eine gute Zeit. Sie hat eine gute Zeit. They (Sie) hat eine gute Zeit. Bescheuert.

Das Zeitalter, in dem Merriam-Webster jede Glaubwürdigkeit als präzises Wörterbuch verlor.

Diese Ergänzung ist nur eines von 533 Wörtern, die zum Online-Wörterbuch des Verlags hinzugefügt wurden. Dazu gehören ansonsten auch „Escape Room“, „Dad Joke“ (auf Deutsch: Papa-Witz) und „Vacay“ (auf Deutsch: Urlaub).

Marie Claire Dorking