"Equality Stamps": Spaniens Post mit Gleichstellungsbriefmarken gegen Rassismus

Der Tod von George Floyd hat weltweit Rassismusproteste ausgelöst. Im Zuge des ersten Jahrestags der Tötung des Afroamerikaners will die spanische Post nun mit ganz besonderen Briefmarken ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Doch es gibt auch viel Kritik dafür.

Madrid, Spain - December 13, 2016: Woman drops postcard in a street postbox of Correos, the national postal service of Spain.
Briefmarken mit Hautfarben – in Zukunft können Postkarten eine besondere Botschaft verschicken (Symbolbild: Getty Images)

"Equality Stamps" heißen die Briefmarken, die für Gleichstellung sorgen sollen: Denn jede Briefmarke stellt eine andere Hautfarbe dar. Der Clou: Je dunkler die Briefmarke/Hautfarbe, desto weniger Wert hat sie. Klingt rassistisch? Auf den ersten Blick ja. Doch wer eine Sendung verschicken will, braucht mehr schwarze Briefmarken als weiße. Auf diese Weise soll auf Rassendiskriminierung hingewiesen werden. Ein Spiegel der Ungleichheit quasi.

Hinter der Aktion steht auch ein bekanntes Gesicht: der spanische Rapper El Chojin. "Der Wert einer Person sollte keine Farbe haben" lautet die Botschaft dahinter.

Doch nicht jeder versteht die Botschaft: Während die spanische Post "Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung" feiert, stößt die Aktion vielen anderen sauer auf. Dass die hellste Hautfarbe für 1,60 Euro verkauft wird, die dunkelste aber nur 70 Cent wert ist, kommt nicht bei allen gut an und löst heftige Diskussionen in den Sozialen Medien aus.

"Total bizarr", findet ein Twitter-User.

"Sehr enttäuscht die #EqualityStamps-Kampagne von Spaniens Post zu sehen. Die Farbe der Briefmarke hängt mit dem Preis zusammen. Briefmarken mit dunklerer Hautfarbe werden billiger verkauft", so eine weitere Nutzerin.

"Wenn das wahr ist, hat die spanische Post nicht im Geringsten verstanden, was Rassismus bedeutet, und was man tun sollte, um ihn zu beenden", schimpft ein User.

Es ist nicht das erste Mal, dass die spanische Post mit einer Gleichstellungs-Aktion von sich reden lässt. Letzten Monat brachte das Postamt eine spezielle Regenbogen-Briefmarke zum Pride Month heraus, um Solidarität mit der LGBTQ-Gemeinschaft zu zeigen.