Erdbeeren mit Salz: Darum macht diese Kombination Sinn

Wenn Erdbeeren noch süßer schmecken sollen, brauchen sie Salz (Bild: ddp images)
Wenn Erdbeeren noch süßer schmecken sollen, brauchen sie Salz (Bild: ddp images)

Rezeptoren an der Zunge lassen Süßes noch süßer schmecken, wenn etwas Salz dabei ist. Deswegen: Probieren Sie mal Erdbeeren mit etwas Salz.

Erdbeeren sind der ultimative Snack im Sommer: fruchtig und gesund, aber vor allem lecker. Was nicht zuletzt daran liegt, dass die roten Früchtchen sehr süß sind. Viele Genießer würden nie auf die Idee kommen, Erdbeeren mit Salz zu essen – und doch legen Forscher genau das nahe.

Die Wissenschaftler des Monell Chemical Senses Center und der University of Utah haben bereits vor mehreren Jahren herausgefunden, dass die menschliche Zunge spezielle Rezeptoren besitzt, die beeinflussen, wie süß wir den Geschmack unseres Essens wahrnehmen. Diese sitzen vor allem am vorderen Rand und an den Seiten und reagieren auf Zucker wie Glukose, Fructose und auch auf die Moleküle in künstlichen Süßstoffen, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) berichteten.

Einer dieser Sensoren wird SGLT1 genannt und übermittelt den Geschmackszellen die Süße von Glukose – aber nur dann, wenn er gleichzeitig auch Natrium registriert, das in jedem gewöhnlichen Speisesalz enthalten ist. Mit anderen Worten: Wer auf seine Erdbeeren etwas Salz streut, bringt seine Geschmacksnerven dazu, Süßes noch intensiver zu schmecken. Klingt verrückt, ist aber so.

Ein Strawberry Margarita tut’s auch: Der Salzrand lässt die Früchtchen noch süßer schmecken. (Bild: Getty Images/Invision)
Ein Strawberry Margarita tut’s auch: Der Salzrand lässt die Früchtchen noch süßer schmecken. (Bild: Getty Images/Invision)

Die Funktionsweise der Rezeptoren erklärt auch, warum süße Nachspeisen noch süßer schmecken, wenn eine Prise Salz im Teig ist. Aufgrund dieser neuen Erkenntnis handle es sich bei dem SGLT1-Sensor eher um einen Transporter als um einen Rezeptor, sagten die Forscher, die sich selbst überrascht von ihren Ergebnissen zeigten. „Das Geschmackssystem erstaunt mich immer wieder damit, wie schlau es ist und wie gut es das Geschmacksempfinden mit den Verdauungsprozessen integriert“, so Molekularbiologe Robert F. Margolskee in der Presseaussendung des Monell Center.

Der Trick funktioniert auch mit anderem Obst: Die Kombination aus Wassermelone mit etwas Salz empfiehlt sich insbesondere für heiße Tage oder nach einem anstrengenden Workout, weil sie dem Körper gleichzeitig Wasser, Zucker und Salz zurückgibt. Aber auch in frischen Salaten macht sich süßes Obst gut zu salzig-frischem Gemüse.