Erdrauchgewächse
Diese vielfältige Familie umfasst sowohl einjährige als auch mehrjährige Arten. Ihre Anpassungsfähigkeit und ihr dekorativer Wert begeistern Gärtner und Botaniker gleichermaßen.
Allgemeines
Die Erdrauchgewächse, wissenschaftlich als Fumariaceae bezeichnet, gehören zur Pflanzenklasse der Bedecktsamer und sind Teil der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales). Die Pflanzenfamilie umfasst rund 450 Arten, die sich auf 15 verschiedene Gattungen verteilen. Ursprünglich wurden sie als eine eigenständige Familie angesehen, heute sind sie jedoch als Teil der Mohngewächse (Papaveraceae), genauer der Unterfamilie Fumarioideae, klassifiziert.
Die Erdrauchgewächse sind vor allem für ihre dekorative Wirkung bekannt und finden häufig in Gärten und Parks als Zierpflanzen Verwendung. Ihre fein gegliederten Blätter und die oft auffällig gefärbten Blüten machen sie zu beliebten Pflanzen. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Familie gehören der Gewöhnliche Erdrauch (Fumaria officinalis), Lerchensporn (Corydalis) und Tränendes Herz (Dicentra).
Wo wachsen Erdrauchgewächse?
Erdrauchgewächse sind vor allem in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel verbreitet, finden sich aber auch in den subtropischen Gebieten Asiens und Europas. Sie haben sich zudem in einigen Regionen Afrikas etabliert, besonders im Bergland von Süd- und Ostafrika. Die Pflanzen bevorzugen kühle bis milde Klimabedingungen und sind oft in halbschattigen bis schattigen Umgebungen anzutreffen. Erdrauchgewächse gedeihen unter anderem an Ackerrändern, in Weinbergen und auf brachliegenden Flächen.
Wuchs
Die Pflanzen dieser Familie sind vorrangig Kräuter unterschiedlicher Wuchsformen. Sie können sowohl einjährig als auch mehrjährig sein. Typisch für Erdrauchgewächse ist ihr krautiger, bodennaher Wuchs, der es ihnen erlaubt, sich unter größeren Pflanzenarten zu etablieren und dort zu gedeihen.
Die Wuchshöhe variiert je nach Art zwischen 10 und 50 Zentimetern. Die Stängel der Pflanzen sind meist kahl und oft mit einem leichten, graugrünen Überzug versehen, der ihnen ein fast rauchiges Aussehen verleiht. Dieses Merkmal hat auch zu ihrem Namen beigetragen.
Blätter
Die Blätter der Erdrauchgewächse sind wechselständig angeordnet und meist gestielt. Sie sind häufig tief gelappt oder gefiedert, was ihnen ein dekoratives Aussehen verleiht. Diese Struktur erhöht auch die Oberfläche der Blätter. So können die Pflanzen trotz relativ kleiner Blätter effizient Photosynthese betreiben.
Die Farbe der Blätter kann von einem frischen Grün bis zu Grautönen variieren, abhängig von der spezifischen Art. Die meisten Fumariaceae sind sommergrün. Die Blätter verfärben sich zum Herbst hin gelb, bevor sie abfallen.
Blüten
Die Blüten der Erdrauchgewächse sind besonders auffällig und oft der Hauptgrund, warum sie in Gärten und Parks verwendet werden. Bei vielen Arten erscheinen die zarten Blüten in lockeren Trauben oder Dolden. Oft haben sie eine Art "spornartige" Struktur, die an einen Vogelschnabel erinnert. Die Blütenfarben reichen von Weiß über Rosa bis zu Gelb und Violett. Die Blütezeit liegt je nach Art im späten Frühling, Sommer oder Herbst.
Früchte
Die Erdrauchgewächse bilden in der Regel Kapselfrüchte, in denen die Samen sitzen. Sie sind vorwiegend klein und unauffällig im Vergleich zu den lebhaften Blüten. Die Verbreitung erfolgt durch Selbstverbreitung – mithilfe von Wind und über Insekten.