Erkältungsprodukte im Check: Welche Mittel helfen wirklich und welche schaden?

Die Wintermonate sind leider auch die Zeit der Erkältungen, und viele greifen auf die gängigen Mittel zurück, um sich zu helfen. Wir zeigen Ihnen, welche davon tatsächlich ratsam sind.

Die Nase läuft, die Nebenhöhlen sind entzündet und der Kopf pocht: die Erkältung hat einen fest im Griff und alles, was jetzt zählt, ist wieder schnell auf die Beine zu kommen. Bevor es dafür jedoch zum Arzt geht, gibt es viele vielversprechende Erkältungsmittel in der Apotheke, die rezeptfrei sind. Von verschiedenen Sprays über Hustenbonbons bis hin zu den unterschiedlichsten Kombipräparaten ist alles dabei. Dabei sollte jedoch vor allem darauf geachtet werden, ob diese Produkte wirklich hilfreich sind oder ob einige davon sogar schaden können.

Husten, Heiserkeit und verstopfte Nase: Welche Erkältungsmittel helfen?

Verteufelt, aber wirksam: Nasensprays kennt wahrscheinlich jede Person – entweder unter dem Aspekt des hilfreichen Schnupfen-Bekämpfers oder dem Potenzial der Abhängigkeit nach einer langen Nutzung. Im Gespräch mit t-online erklärt Apotheker Dr. Hannes Müller, dass Sprays zu den am häufigsten nachgefragten Mitteln gehören und in der Regel eine sinnvolle Option darstellen, um bei einer Erkältung die Atmung zu erleichtern.

Auch Kopfschmerzmittel, Schleimlöser für Husten oder Mittel gegen entzündete Nasennebenhöhlen sind bei einer anfänglichen Erkältung ebenso gefragt.

Bei Hustenstillern sind die pflanzlichen Präparate den chemischen Präparaten als Empfehlung vorzuziehen, da sie laut dem Apotheker besser wirken. Auch grundsätzlich sollte bei der Bekämpfung einer Erkältung im besten Fall immer zunächst zu pflanzlichen Heilmitteln gegriffen werden. Präparate mit Thymian, Efeu oder Eukalyptus haben als 2-in-1 Mittel einen klaren Vorteil: sie lösen den Schleim und stillen gleichzeitig den Hustenreiz. Auch für ein Abklingen entzündeter Nasennebenhöhlen sollten pflanzliche Schleimlöser die erste Wahl sein.

Häufig gehen auch eine erhöhte Temperatur oder sogar Fieber mit einer starken Erkältung einher. Hier empfehlen sich bekannte Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, da sie gegen Schmerzen aller Art hilfreich sind.

Hinweis: Bei eitrigen Entzündungen kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, die bakterielle Infektion mit einem Antibiotikum zu behandeln, weshalb hier ein Arztbesuch dringend empfohlen wird.

Kombipräparate sind die klaren Verlierer

Sowohl der Apotheker Dr. Hannes Müller als auch Stiftung Warentest raten von Kombipräparaten zur Bekämpfung von Erkältungen ab. Grund dafür ist zum einen, dass bei einer Erkältung nicht zwangsläufig alle Symptome auftreten müssen, die ein Kombipräparat mit seinen vielen Wirkstoffen behandeln könnte. Es empfiehlt sich daher eher, die Symptome getrennt voneinander zu behandeln – günstiger als ein Kombipräparat ist diese Taktik dazu meist ebenfalls!

Zum anderen ergänzen sich die Inhaltsstoffe von Kombipräparaten häufig nicht sinnvoll und gehen mit einer größeren Reihe an Nebenwirkungen einher. Kritisiert wird, dass sich die Wirkstoffe im gesamten Körper ausbreiten, anstatt gezielt lokal zu wirken. Zudem führen sie oft zu Müdigkeit als Nebenwirkung – eine ungünstige Kombination, die den Körper zusätzlich belastet.

Hinweis: Viele Personen sind sich der Wechselwirkung der Inhaltsstoffe in den Kombipräparaten gar nicht bewusst. Dabei können diese den Blutdruck erhöhen oder sedieren, was vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen ein Problem darstellen kann.

Natürlich können Kombipräparate bei einem starken Infekt auch eine helfende Wirkung sein. Häufig sind chemische Präparate jedoch, obwohl angenommen, gar nicht nötig. Lassen Sie sich hier am besten in der Apotheke zu beraten!

Wirksame Hausmittel, die auch unterstützen können

Auch Hausmittel können bei Erkältungen ihre Wirkungen zeigen. Dr. Hannes Müller schwört auf Honig zur Bekämpfung von Hustenreiz und auf Salbeibonbons bei Halsschmerzen, da diese helfen, die Schleimhäute feucht zu halten. Auch das Inhalieren mit heißem Wasser oder kombiniert mit ätherischen Ölen wird empfohlen, um die Atemwege freizubekommen.

Schon gewusst? Beim Inhalieren lohnt es sich nicht, Salz zu verwenden. Denn Salz lässt sich nicht verdampfen, da der Siedepunkt bei etwa 1.500 Grad Celsius liegt – und wird somit auch nicht mit dem Wasserdampf inhaliert.

CHIP-Lesetipp: Erkältung bekämpfen: Fünf Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

Hausmittel und Unterstützungen bei Erkältungen zusammengefasst:

Bei Erkältungen können verschiedene Hausmittel helfen, Symptome zu lindern und die Genesung zu unterstützen. Hier eine Übersicht:

1. Gegen Halsschmerzen

  • Honig: Ein Löffel Honig (pur oder im Tee) kann den Hals beruhigen und hat antibakterielle Eigenschaften.

  • Kamillentee: Wirkt entzündungshemmend und beruhigend.

  • Halsbonbons: Ungezuckert helfen sie die Schleimhäute feucht zu halten und das Kratzen im Hals zu verringern.

2. Bei Husten

  • Zwiebelsirup: Gehackte Zwiebeln mit Honig ziehen lassen und den Sirup einnehmen. Lindert Reizhusten.

  • Thymiantee: Wirkt schleimlösend und beruhigt die Atemwege.

  • Pflanzliche Schleimlöser & Hustenstiller

3. Gegen Schnupfen

  • Dampfinhalation: Mit heißem Wasser und Zusätzen wie Kamille oder ätherischen Ölen (z. B. Eukalyptus) die Nasennebenhöhlen befreien.

  • Salzwasserspülung: Nasenduschen mit Salzwasser helfen, Schleim zu lösen.

  • Nasensprays & pflanzliche Schleimlöser

4. Bei Fieber und Gliederschmerzen

  • Wadenwickel: Lauwarme Tücher um die Waden wickeln, um Fieber sanft zu senken.

  • Lindenblütentee: Fördert das Schwitzen und hilft, Fieber zu regulieren.

  • Warme Hühnersuppe: Liefert Nährstoffe, beruhigt und unterstützt das Immunsystem.

  • Schmerzmittel: Paracetamol und Ibuprofen lindern die Schmerzen.

5. Allgemeine Unterstützung

  • Viel trinken: Wasser, Kräutertees oder warme Brühen halten die Schleimhäute feucht.

  • Ingwertee: Mit frischem Ingwer, Zitrone und Honig stärkt er das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend.

  • Ruhe und Schlaf: Der Körper braucht Energie, um die Erkältung zu bekämpfen.


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