Ernährungsberaterin weiß: Diese 7 Lebensmittel zerstören Ihren Darm

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Lecker, aber leider nicht darmfreundlich. Chips zählen zu den verarbeiteten Lebensmitteln und belasten im Übermaß. Welche sieben Lebensmittel außerdem Ihren Darm zerstören und Beschwerden verursachen können, lesen Sie hier.

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Als holistische Ernährungsberaterin und Redakteurin teile ich wöchentlich auf Elle.de ganzheitliche Tipps zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Wohlbefinden, die den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachten. Mein größtes Ziel ist es, zu zeigen, dass wahre Gesundheit und Balance auf mehreren Ebenen stattfinden und nur entstehen können, wenn alle körperlichen und seelischen Bedürfnisse berücksichtigt werden.

„Gesundheit beginnt im Darm“ – dieser Redewendung ist im Grunde nichts hinzuzufügen. Denn das Organ ist wohl DER größte Dreh- und Angelpunkt körperlichen Wohlbefindens, wobei es ist nicht nur die Aufnahme, Verdauung und Verstoffwechselung von Nährstoffen, sondern auch das Immunsystem, den Alterungsprozess und sogar die Psyche beeinflusst. Um langfristig fit, leistungsstark und resilient gegenüber äußeren Stressoren zu bleiben, ist die Darmgesundheit also unabdingbar.

Neben Lebensstilfaktoren wie Stress, Schlaf, Bewegung, Medikamenten oder Umweltfaktoren wie Toxinen trägt vor allem unsere Ernährung dazu bei, wie es um unseren Darm steht. Während vollwertige Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte,präbiotische Lebensmittel oder milchsäurevergorene Produkte unser Mikrobiom unterstützen, gibt es auch einige Lebensmittel, die ihm wortwörtlich schaden. Um die sollten wir einen großen Bogen machen, um langfristige Folgen im Darm und eine daraus folgende, übergreifende Dysbalance des Organismus zu vermeiden. Die sieben größten Darmfeinde stelle ich Ihnen im Folgenden vor.

Vorsicht! Diese sieben Lebensmittel zerstören Ihren Darm

1. Raffinierter Zucker

Wer hätte es gedacht? Zucker macht nicht nur dick, süchtig und führt zu kranken Zähnen, sondern zieht auch den Darm in Mitleidenschaft. Der Grund: Er kann das Wachstum schädlicher Bakterien, Pilze und Hefen wie Candida fördern, die die gesunde Darmflora zerstören, gute Mikroben verdrängen und die Darmschleimhaut angreifen. Hält die sogenannte Fäulnisflora langfristig an, können chronische Beschwerden die Folge sein, zum Beispiel ein Leaky-Gut-Syndrom oder ein SIBO, eine sogenannte Dünndarmfehlbesiedelung, bei der sich übermäßig viele Bakterien im Dünndarm ansiedeln. Normalerweise ist die Bakterienanzahl im Dünndarm im Gegensatz zum Dickdarm aber relativ niedrig. Werden die Mikroben im Dünndarm jetzt aber aktiv und beginnen Nahrung zu fermentieren, können schmerzhafte Blähungen, Verdauungsbeschwerden und Co. die Folge sein.

2. Stark verarbeitete Produkte

Stark verarbeitete Produkte wie Fertiggerichte, Chips oder Gebäck enthalten oft hohe Mengen an Zucker, ungesunden Fetten, Zusatzstoffen und Konservierungsstoffen, die Entzündungen fördern und die Balance der Darmbakterien stören können. Auch Transfette oder entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren, die in jenen Produkten massenweise stecken, schwächen den Darm und können hier auch Entzündungsprozesse auslösen.

3. Konzentrierter Fruchtzucker

Auch Fruchtzucker in seiner konzentrierten Form, beispielsweise in Form von Obst- und Fruchtsäften oder Trockenfrüchten oder gar in industriell hergestellten, mit Fruktose gesüßten Produkten, schadet dem Darm. Er dient Fäulnisbakterien ebenfalls als Futter, führt so zu einer Dysbalance im Darm und kann sogar die Darmschleimhaut schädigen. Außerdem wird Fruktose vor allem in der Leber verstoffwechselt. Ein Übermaß kann zur Bildung von Fett führen, das in die Leber zurücktransportiert wird. Die daraus entstehende Fettleber kann entzündliche Prozesse fördern, die wiederum den Darm belasten.

4. Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe

Der süße Zahn kommt in Sachen Darmgesundheit wirklich nicht gut weg. Neben raffiniertem Zucker und konzentriertem Zucker sind auch Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe keine wirkliche Alternative. Substanzen wie Aspartam, Acesulfam-K oder Sucralose stehen in Verdacht, das Mikrobiom negativ beeinflussen zu können, was zu Entzündungen oder einem Leaky-Gut führen kann und sogar chronische Krankheiten wie Diabetes auslösen kann.

5. Wurst

Viele Menschen stehen immer noch auf Salami, Speck und Würstchen und konsumieren jene Fleischwaren samt ihrer Pökelsalze auf täglicher oder wöchentlicher Basis. Dabei wird die hohe Menge an gesättigten Fetten und Konservierungsstoffen wie Nitriten mit einer Schädigung der Darmbarriere und vermehrten Entzündungen in Verbindung gebracht. Auch Darmkrebs kann durch einen übermäßigen Verzehr an Fleischwaren, insbesondere roten Fleisches, begünstigt werden.

6. Milchprodukte

Wenn Sie bei Milchprodukten an die „böse“ Laktose denken, muss ich Sie enttäuschen. Für viele Menschen (noch) problematischer ist das in der Milch enthaltene Caseinprotein. Aufgrund seiner biochemischen Struktur und seiner Wirkung im Verdauungssystem kann es Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen sowie Entzündungen begünstigen. Besonders problematisch ist dabei das sogenannte A1-Casein, das in der Milch vieler europäischer Kühe vorkommt, und bei der Verdauung in das Peptid Beta-Casomorphin-7 (BCM-7) aufgespalten wird. Letzteres wiederum kann Entzündungen fördern und die Darmbarriere beeinflussen.

Besser verdaulich sind hingegen fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch, die bereits aufgespaltenes Casein enthalten, was die Verdauung erleichtert.

7. Lebensmittelzusatzstoffe

Nicht zuletzt können auch Lebensmittelzusatzstoffe, die in vielen verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, schädliche Auswirkungen auf den Darm haben, insbesondere auf die Darmschleimhaut, die Darmflora und die Barrierefunktion des Darms. Gerade Emulgatoren sowie Konservierungsstoffe stehen in Verdacht, die Zusammensetzung des Mikrobioms negativ zu beeinflussen, indem sie nützliche Bakterien verdrängen und das Wachstum entzündungsfördernder Bakterien fördern. Sogar die Funktion der Darmzellen soll durch jene Stoffe gehemmt werden können, was wiederum die Aufnahme wichtiger Nährstoffe über die Darmzotten behindert.

Wird die Schutzbarriere des Darms dadurch langfristig geschwächt, besteht nicht zuletzt die Gefahr, dass schädliche Stoffe, Bakterien oder Toxine in den Blutkreislauf gelangen. Chronische Darmerkrankungen, metabolische Störungen und sogar Autoimmunkrankheiten wie beispielsweise Hashimoto-Thyreoiditis oder rheumatoide Arthritis können die Folge sein. Das gilt vor allem für einen langjährigen Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel, ist aber auch abhängig von der jeweiligen Vorveranlagung eines Menschen.