Ernährungsmediziner legt nahe: Wer frühstückt, hat ein geringeres Risiko für Übergewicht

Starten Sie Ihren Tag gesund: Ernährungsmediziner Dr. Riedl zeigt, wie Frühstück das Risiko für Übergewicht senkt und gibt Tipps für gesunde Mahlzeiten

Starten Sie Ihren Tag gesund: Ernährungsmediziner Dr. Riedl zeigt, wie Frühstück das Risiko für Übergewicht senkt und gibt Tipps für gesunde Mahlzeiten

kovaciclea / PR,

Haben Sie heute schon gefrühstückt? Nein? Dann müssen wir Sie ausnahmsweise ermahnen, denn – Oma hatte eben doch recht – das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Das sagt zumindest Dr. Matthias Riedl. Er ist Internist, Diabetologe und Ernährungsmediziner, leitet das Medicum Hamburg, ist Teil der "NDR-Ernährungsdocs" und hat mehrere Bestseller über gesunde Ernährung geschrieben. Riedl erklärt, warum die erste Mahlzeit des Tages so wichtig ist, gibt Tipps für das perfekte Müsli und verrät, wie wir uns durch ein gutes Frühstück geistig und körperlich fitter fühlen.

Deshalb ist das Frühstück so wichtig 

Frühstück weglassen? Das ist schlecht für die Gesundheit! Laut Matthias Riedl haben Menschen, die nicht frühstücken, ein höheres Risiko für Übergewicht und Diabetes. Für Diabetiker*innen kann das Frühstücken sogar die Blutzuckerspitzen über den Tag hinweg reduzieren. Doch das heißt nicht, dass man sich zwingen muss. Wer direkt nach dem Aufstehen noch keinen Hunger hat, sollte einfach später essen. "Weil der Stoffwechsel nach dem Aufstehen förmlich auf Essen lauert", so der Experte, sollte man ihn idealerweise "nicht länger als zwei Stunden warten lassen". Als Grund nennt Riedl: Früher oder später kommt der Hunger durch, und dann besteht die Gefahr, dass sich jene, die das Frühstück weggelassen haben, ins Snacken verlieren und zu ungesunden Lebensmitteln greifen." Es reiche bereits eine kleine Portion am Morgen, um das zu umgehen.

Was sollte beim Frühstück vermieden werden?

Aber Achtung: Ein süßes Frühstück – etwa Toast mit Marmelade und gezuckertem Cappuccino – ist keine gute Idee. Studien zeigen, dass eine zuckerreiche Ernährung die Konzentration verschlechtert und langfristig das Risiko für Krankheiten wie Demenz und Krebs erhöht. Stattdessen sollte das Frühstück ballaststoff- und eiweißreich sein.

Die besten Frühstücksideen für Morgenmuffel vom Experten

Für alle, die morgens wenig Appetit haben, hat Matthias Riedl eine einfache Lösung: Smoothies, die Gemüse und für die Süße etwas Obst enthalten. Diese lassen sich schnell vorbereiten und sogar unterwegs trinken. Hier zwei Rezeptideen:

  • Grüner Smoothie: Eine Birne, eine halbe Avocado, drei Handvoll Baby-Blattspinat und 300 ml Mineralwasser mixen. Ergibt zwei Portionen voller Ballaststoffe.

  • Proteinreicher Smoothie: Ein Apfel (mit Schale), zwei EL Cashewkerne, ein TL Zimtpulver, 400 ml Sojadrink und zwei EL Agavendicksaft.

Wer eher etwas zum Kauen möchte, kann auf ein selbst gemachtes Birchermüsli zurückgreifen, so der Ernährungsmediziner. Dafür lassen Sie einfach Haferflocken, Hanfsamen, Mandeln, Leinsamen und Milch über Nacht einweichen. Morgens dann mit Beeren, Nüssen oder Kokosraspeln toppen – fertig! Falls Sie gerne herzhaft frühstücken, empfiehlt sich ein Vollkornbrot mit Frischkäse, Frühlingsquark oder einem veganen Brotaufstrich.

Nicht nur auf das richtige Essen kommt es an

Neben den richtigen Lebensmitteln spielt aber auch das richtige Trinken morgens eine wichtige Rolle. Riedl empfiehlt z.B. Kaffee, denn er wirkt wach machend und habt gesundheitliche Vorteile. "Früher hieß es, Kaffee zähle nicht als Getränk, weil Koffein entwässernd wirke. Dieser Ansicht sind wir heute nicht mehr. Kaffee gilt als Genussmittel, und wir sollten nicht zu viel davon trinken, aber bis zu vier Tassen täglich sind völlig in Ordnung", so der Experte. Am besten sollte das Heißgetränk jedoch ohne Zucker oder Süßstoff genossen werden, da diese der Darmflora schaden. Ansonsten empfiehlt Matthias Riedl zum Frühstück grünen oder schwarzen Tee: "Der wirkt antientzündlich und macht wie Kaffee wach. Von Tee darf man ruhig mehr trinken: Auch ein Liter hat keine messbaren negativen Effekte, er soll sogar Demenz vorbeugen", sagt er.

Und was ist mit Haferflocken, die in sozialen Medien immer wieder kritisiert werden? Laut Riedl sind sie absolut gesund und liefern wichtige Ballaststoffe. Auch Kuhmilch und pflanzliche Alternativen haben ihre Berechtigung: Sojamilch punktet beispielsweise durch ihren höheren Eiweißgehalt, während Kuhmilch weiterhin eine gute Kalziumquelle bleibt.