Schützen Nüsse wirklich vor ernsthaften Erkrankungen? Das sagen Experten
Ein renommierter Ernährungswissenschaftler erklärt, ob Nüsse tatsächlich einen positiven Einfluss auf Herzinfarkte, Schlaganfälle, Demenz und Alzheimer haben.
"Nüsse schützen Herz und Hirn" - stimmt das?
Obwohl immer wieder behauptet wird, dass Nüsse das Herz schützen und die Gehirnfunktion verbessern, ist die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema bisher unklar. Die Aussagen basieren entweder auf kleinen klinischen Studien oder Beobachtungsstudien, die jedoch keine ausreichenden Beweise für den Schutz vor Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer oder Demenz liefern können.
Der Grund dafür liegt darin, dass die Ernährungswissenschaften nur Korrelationen oder Surrogatparameter liefern können, die lediglich Hypothesen ermöglichen, aber keine echten Beweise liefern. Oft stammen diese Behauptungen von PR-Abteilungen von Walnuss- oder Pistazienverbänden, die die Studienergebnisse natürlich aus Eigeninteresse positiver interpretieren.
Welche Nüsse sollte man essen?
Die Auswahl an Nüssen ist enorm und das Angebot ist wirklich beeindruckend. Wir haben eine Vielzahl an verschiedenen Nusssorten zur Auswahl, darunter Walnüsse, Haselnüsse, Erdnüsse, Pekannüsse, Cashewnüsse, Paranüsse und Macadamianüsse, sowie Mandeln. Es gibt sie in verschiedenen Variationen, wie naturbelassen, gesalzen oder geröstet. Für jeden Nussliebhaber ist etwas dabei, denn man sollte nur die Nüsse essen, die einem wirklich schmecken und gut vertragen werden.
Die Inhaltsstoffe der Nüsse sind relativ ähnlich, jedoch prozentual bei den unterschiedlichen Sorten unterschiedlich verteilt. Nüsse sind eine wahre Energiebombe mit etwa 600 bis 700 Kalorien pro 100 Gramm. Sie liefern reichlich Fett und Eiweiß. Darüber hinaus enthalten Nüsse Mineralstoffe und Vitamine, insbesondere Vitamin E und verschiedene B-Vitamine, sowie Kalium, Magnesium und Natrium.
Warum sollten vor allem Veganer zu Nüssen greifen?
Veganer sollten besonders auf den Verzehr von Nüssen achten, da diese eine Vielzahl von Nährstoffen enthalten, die in einer rein pflanzlichen Ernährung oft fehlen können. Dazu gehören Proteine, Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin E, Magnesium, Kalium, Phosphor und Eisen.
Daher sollten Nüsse ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen veganen Ernährung sein, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und die Gesundheit zu fördern. Nüsse können auf vielfältige Weise in die Ernährung integriert werden, beispielsweise als Snack, im Müsli, zu Joghurt oder Quark, in Salaten, zum Backen oder als Brotaufstrich. Allerdings enthalten Nüsse kein Vitamin B12, was wie den meisten pflanzlichen Lebensmitteln fehlt.
Sind Bio-Nüsse besser?
Ob sie von besserer Qualität sind oder nicht, kann jeder für sich selbst entscheiden. Es ist jedoch festzuhalten, dass beim Anbau von Bionüssen der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln und Pestiziden nicht erlaubt ist. Ebenso ist der Einsatz von Methylbromid, einem Container-Begasungsmittel, das bei konventionellen Nüssen verwendet wird, verboten. Schwefeln und Bleichen von Bio-Nüssen sind ebenfalls nicht gestattet.
Abgesehen von diesen chemischen Unterschieden gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Bio-Lebensmittel "gesünder" sind, obwohl sie viele Vorteile bieten.
Wer sollte Nüsse besser meiden?
Menschen, die an Allergien leiden, sollten vorsichtig sein. Denn es ist möglich, dass Nüsse Allergien auslösen. Ein Beispiel dafür sind Menschen, die auf Birkenpollen allergisch reagieren.
Sie können aufgrund von Kreuzallergien auch auf Haselnüsse mit verschiedenen Symptomen reagieren, wie Juckreiz, Halskratzen und sogar Atemnot. Ähnliche Beschwerden können auch bei Erdnüssen, Walnüssen und Mandeln auftreten. Besonders vorsichtig müssen jedoch Menschen mit einer Erdnussallergie sein, da bereits geringe Mengen allergische Reaktionen auslösen können.
Nüsse in die ausgewogene Ernährung integrieren: Welche Tipps gibt es?
Nüsse sind eine wertvolle Quelle für Nährstoffe und können eine Bereicherung für unsere Ernährung sein.
Allerdings gibt es keine allgemeinen Empfehlungen wie "Verzehren Sie täglich eine kleine Handvoll Nüsse" seitens der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die DGE hat insgesamt einen Mangel an wissenschaftlichen Nachweisen in ihrem Regelwerk.
Es ist wichtig, dass jeder Mensch individuell herausfindet, welche Ernährungsweise am besten zu ihm passt, unabhängig davon, ob Nüsse darin enthalten sind. Eine natürliche Art der Ernährung, bei der auf den eigenen Körper und intuitives Essen vertraut wird, kann helfen, gesunde und nachhaltige Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln.
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