Ernährung: Warum man spontan Lust auf bestimmte Lebensmittel hat
Plötzlicher Heißhunger auf Schokolade oder Salzstangen? Das kennt jeder, doch woher kommt eigentlich dieses Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln?
Die plötzlichen Gelüste sind nicht einfach willkürlich. Hinter den meisten Bedürfnissen versteckt sich ein Signal des eigenen Körpers. Die Ernährungsberaterin Lyndi Cohen erklärt, dass wir uns selbst darauf konditionieren, manche Nahrungsmittel zu bestimmten Uhrzeiten und an bestimmten Orten zu wollen. Mit eigentlichem Hungergefühl hat das wenig zu tun. Der Trick gegen diesen Heißhunger, zum Beispiel auf ein Stück Schokolade nach dem Abendessen, sei es, diese Muster zu brechen.
Schoko-Heißhunger deutet auf Schlafmangel hin
Auf ihrer Website beschäftigt sich die Australierin nun ausführlicher mit dem Thema. Und erklärt, was uns die körpereigenen Essensgelüste eigentlich sagen wollen. Wenn man zum Beispiel ein großes Verlangen nach Kohlehydraten wie Brot und Pasta hat, rät Cohen davon ab, sie gänzlich aus dem Menü zu verbannen. Das würde das Verlangen nur steigern. Stattdessen solle man Vollkorn-Varianten ausprobieren und das Essen langsam und genüsslich zu sich nehmen, um zu vermeiden, dass man zu viel zu sich nimmt.
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Bei dem Verlangen nach Süßigkeiten hat die Ernährungsberaterin aus Sydney eine erstaunliche Erklärung parat. Der Heißhunger auf Schokolade oder Softdrinks hänge keineswegs mit einem Magnesiummangel zusammen, wie oft vermutet wird. Dahinter stecke eher ein Schlafmangel, so Cohen auf ihrer Website. "Nicht genug Schlaf zu bekommen, ist eine der Hauptursachen für das Verlangen nach Süßem." Dagegen helfe ein regelmäßiger Schlafrhythmus und eine halbe Stunde längere Schlafenszeit.
Natürliche Fette und kein Salz
Auch das Bedürfnis nach besonders salzigem Essen dürften viele Menschen kennen. Dabei nehmen wir schon mit den regulären Lebensmitteln eher zu viel Natrium zu uns. "Zu viel Salz zu essen ist nicht gesund für unsere Herzen", schreibt Cohen auf ihrer Website. In ihrem Heimatland Australien sind Herzerkrankungen die häufigste Todesursache. Deshalb empfiehlt sie, möglichst viel zuhause zu kochen und dabei frische Zutaten zu verwenden. Besonders Gemüse enthält von sich aus viel Kalium, das dieses Bedürfnis abdeckt und dabei hilft, gänzlich auf zusätzliches Salz zu verzichten.
Gegen das Verlangen nach frittiertem oder sehr öligem Essen können ebenfalls natürlich vorkommende Fette helfen, sagt Cohen. Statt Pommes zu bestellen, solle man lieber Lachs essen oder auf Avocados zurückgreifen, die beide einen großen eigenen Fettanteil haben. Dazu hilft es, auf die Fritteuse zu verzichten und Mahlzeiten lieber im Backofen oder mit einem Air Fryer zuzubereiten.
Insgesamt rät die Ernährungsberaterin dazu, die eigenen Heißhunger-Muster zu erkennen, um sie dann bewusst brechen zu können.
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