Was es mit uns macht, wenn Babys weinen

Können schreiende Babys unsere Leistungsfähigkeit erhöhen? (Bild: ddp Images)
Können schreiende Babys unsere Leistungsfähigkeit erhöhen? (Bild: ddp Images)

Wenn das eigene Baby schreit und weint, tun die meisten Eltern instinktiv alles dafür, es zu beruhigen. Und selbst Fremden geht es oft nah, wenn sie ein weinendes Baby in ihrer Nähe hören. Was es aber wirklich mit unserem Gehirn macht, wenn wir Babys schreien hören, ist durchaus überraschend.

Die „New York Times“ beschäftigte sich genauer mit dem Thema und erklärte kürzlich, was von wissenschaftlicher Seite über die Effekte von Babygeschrei herausgefunden wurde. Wichtig zu wissen: Babys schreien im Durchschnitt zwei Stunden am Tag. Babys, die besonders viel schreien, weinen allerdings auch mal zwei Stunden am Stück – alle zwei Stunden. Schwer auszuhalten für viele Eltern. Doch was genau passiert im Kopf der Erwachsenen?

Untersuchungen haben ergeben, dass das periaquäduktale Grau – also der Teil des Mittelhirns, der für unsere Angst-und Fluchtreflexe zuständig ist – innerhalb von 49 Tausendstel einer Sekunde auf Babygeschrei reagiert. Das ist zweimal schneller als bei anderen Geräuschen, die den Teilnehmern einer Testgruppe vorgespielt wurden. Das verdeutlicht einmal mehr, wie stark der Effekt weinender Babys auf Erwachsene ist.

Reagiert unser Gehirn schneller auf das Schreien eines Babys als auf andere Geräusche? (Bild: ddp Images)
Reagiert unser Gehirn schneller auf das Schreien eines Babys als auf andere Geräusche? (Bild: ddp Images)

In einer anderen von der „New York Times“ zusammengefassten Studie sollten Teilnehmer eine Laborversion des Spiels Whac-a-Mole spielen. Dabei geht es darum, ein sich ständig bewegendes Ziel zu treffen. In unterschiedlichen Runden wurden den Teilnehmern dabei Aufnahmen von weinenden Babys, weinenden Erwachsenen und singenden Vögeln vorgespielt. Das Ergebnis: In den Runden, in denen Teilnehmer das Spiel unter Babygeschrei spielten, wurden bessere Punktzahlen erzielt und allgemein mehr Energie aufgewendet.

Das ist nun kein Trost für alle Eltern, die von dem ständigen Gebrüll gestresst sind. Aber es könnte einen Erklärungsansatz dafür liefern, warum viele Mütter und Väter so rasant und strukturiert Haushalt, Einkäufe und andere Dinge erledigen können – obwohl sie ein schreiendes Baby auf dem Arm haben.