Essen wir wirklich Spinnen im Schlaf? Das ist dran am Mythos
Für Spinnenphobiker gehört sie zu den gruseligsten Schauergeschichten: die Mär, dass jeder Mensch im Schlaf bis zu acht Spinnen pro Jahr verspeist – ohne es zu bemerken! Wem sich beim Gedanken an die nächste Nacht nun schon die Nackenhaare aufstellen, der sei beruhigt: An diesem Mythos ist nichts dran!
Wer schnarcht oder morgens mit einem schlechten Geschmack im Mund aufwacht, hat bestimmt schon mal etwas von dem Mythos gehört: Im Schlaf soll jeder Mensch bis zu acht Spinnen pro Jahr verspeisen. Wie das gehen soll? Unbewusst natürlich! Die unschuldigen Tierchen krabbeln oder fallen in den offenen Mund des Schnarchers (oder seilen sich wagemutig hinab), der reflexhaft anfängt zu kauen. Und auch der morgendlich schlechte Geschmack im Mund soll – logisch – natürlich von der nächtlichen Spinnen-Mahlzeit kommen.
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Komisch, dass sich an diesen Snack im Schlaf aber niemand erinnern kann, es weder Zeugen noch Beweise, zum Beispiel in Form von verbleibenden Spinnenbeinen im Mundwinkel gibt ... Vielleicht, weil an diesem Mythos wenig bis gar nichts dran ist: Spinnen hüten sich bekanntlich davor, auch nur in die Nähe der für sie riesigen und bedrohlichen Menschen zu kommen – auch wenn sie sich nicht bewegen und offensichtlich schlafen.
Das Magazin geo.de zitiert Rod Crawford, den für Spinnentiere zuständigen Kurator am Burke Museum of Natural History and Culture in Seattle: “Eine schlafende Person atmet, hat einen Herzschlag und schnarcht womöglich. All das erzeugt Vibrationen und warnt Spinnen vor Gefahr.“ Zudem sind nur wenige Spinnenarten außerhalb ihrer Netze sonderlich nachtaktiv. Im Mund ihres größten Feinds haben sie also wirklich nichts verloren.
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Der Spinnenmythos – entstanden, um zu beweisen, wie schnell sich Falschinfos verbreiten?
Quellen für diese schauerliche Behauptung gibt es entsprechend keine – obwohl sich wacker das Gerücht hält, dass eine Journalistin namens Lisa Holst die Mär vom spinnenessenden Schläfer “spann“, um zu beweisen, wie leicht sich Falschinformationen per E-Mail verbreiten. Doch weder die Journalistin noch ihr konkreter Beitrag sind im Netz zu finden, auch Factchecker-Seiten wie Skeptics Stack Exchange konnten die Theorie nicht verifizieren – vielleicht handelt es sich dabei also ebenfalls um eine Falsch-Info, die sich definitiv erfolgreich verbreitet hat.
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