Experten enthüllen, ob Sex vor dem Schlafengehen den Schlaf verbessert

Wenn du zu den 86 % der Menschen gehörst, die regelmäßig unter Schlafproblemen leiden, dann hast du wahrscheinlich schon alles Mögliche ausprobiert, um besser zu schlafen. Von farbigem Rauschen bis hin zum Tragen von Socken im Bett gibt es viele erprobte Methoden, die beim Einschlafen helfen sollen. Aber könnte tatsächlich Sex helfen, um besser zu schlafen?

Die Wissenschaft scheint das jedenfalls zu glauben.

Eine kürzlich von der Fachzeitschrift Sleep durchgeführte und auf der Jahreskonferenz SLEEP 2023 vorgestellte Umfrage ergab, dass drei von vier Erwachsenen nach einem ausgelassenen Vergnügen deutlich besser schlafen konnten.

Das soll sogar besser funktionieren als die Einnahme einer Schlaftablette.

Wie genau kann Sex also beim Einschlafen helfen?

Laut der Psychologin und Beziehungsberaterin Barbara Santini gibt es mehrere physiologische und psychologische Gründe, warum sexuelle Aktivitäten vor dem Schlafengehen die Qualität des Schlafs verbessern können.

„Erstens setzt der Körper während der sexuellen Erregung und des Orgasmus jede Menge Hormone frei, darunter Oxytocin, Endorphine und Prolaktin“, erklärt sie. „Diese Stoffe lösen Gefühle der Entspannung, der Freude und der emotionalen Bindung aus.“

„Dieser Hormonschub kann wie ein natürliches Beruhigungsmittel wirken und den Übergang in einen tieferen, erholsameren Schlaf erleichtern.“

Intimität fördert auch das Gefühl der emotionalen Nähe zwischen den Partnern.

„Diese emotionale Verbundenheit kann zu einem geringeren Stresslevel und einem stärkeren Gefühl der Sicherheit führen, was beides für einen ruhigen Schlaf förderlich ist“, fügt Santini hinzu.

Natürlich ist nicht jeder in der Lage, Sex in seine Schlafroutine einzubauen, aber mit etwas Selbstbefriedigung lassen sich die schlaffördernden Vorteile eines Schäferstündchens zum Glück ebenfalls erreichen.

„Sich auf Sex zu verlassen, um einen Orgasmus zu erreichen, kann aus vielen Gründen ein aussichtsloses Unterfangen sein. Der alltägliche Stress bei der Arbeit und im Leben kann den Geist beschäftigen und es schwieriger machen, einen Höhepunkt zu erreichen, oder vielleicht sind Sexualpartner nicht in Sicht“, erklärt Apotheker Aruj Javid von LOOKFANTASTIC.

„Vor dem Schlafengehen zu masturbieren, um einen Orgasmus zu haben und dem Körper zu helfen, die für den Schlaf notwendigen Hormone freizusetzen, ist eine gute Möglichkeit, die Schlafdauer zu verlängern“, sagt er.

„Sexuelles Wohlbefinden und ein positives Sexualleben können einen erheblichen Einfluss auf unser Leben haben, insbesondere auf unseren Schlaf, und es ist wichtig, sich auf die natürliche Hormonausschüttung zu verlassen, um den Schlaf zu verbessern.“

Doch bevor du „Sex“ zu deiner Liste potenzieller Einschlafhilfen hinzufügst, solltest du wissen, dass die Auswirkungen von Sex auf den Schlaf unterschiedlich erlebt werden können.

„Faktoren wie persönliche Vorlieben, bestehende Schlafbedingungen und der allgemeine Gesundheitszustand können die Auswirkungen von Intimität vor dem Schlafengehen beeinflussen“, erklärt Santini.

Juliette Karaman, Beziehungsexpertin, Coach und Moderatorin des Podcasts The Scrumptious Woman, stimmt zu, dass Sex vor dem Schlafengehen für manche Menschen förderlich für eine gute Nachtruhe ist, während er für andere überreizend sein kann.

„Während der sexuellen Erregung und des Orgasmus schüttet der Körper das Hormon Prolaktin aus, das mit einem Gefühl der Entspannung und Schläfrigkeit verbunden ist“, erklärt sie.

„Manche Menschen finden es jedoch schwieriger, nach dem Sex einzuschlafen, vor allem, wenn sie eine erhöhte Erregung oder Aufregung verspüren. Daher ist es wichtig, die Art des sexuellen Vergnügens vor dem Schlafengehen zu berücksichtigen. Vielleicht hilft es, eine sinnliche, entspannte Umgebung zu schaffen, mit gedämpftem Licht, entspannter Musik und Massageöl ...“

Wie man schneller und gesünder einschläft

Nach Angaben der Fakultät für Schlafmedizin der Harvard Medical School benötigen gesunde Schläfer in der Regel 15 Minuten, um einzuschlafen. Für manche Menschen kann das Einschlafen jedoch ein Kampf sein.

Wenn du die Theorie ausprobieren möchtest, dass Sex hilft, besser einzuschlafen, empfiehlt Santini eine effektive Kommunikation.

„Mit dem Partner über seine Bedürfnisse und Grenzen zu sprechen, ist zentral, um eine positive und für beide Seiten befriedigende Erfahrung zu gewährleisten“, erklärt sie. „Intimität in die Bettgehroutine einzubauen, kann nicht nur die körperliche Nähe, sondern auch das emotionale Wohlbefinden fördern.“

„Denk daran, dass das Geheimnis darin liegt, ein Umfeld des Vertrauens, des Respekts und der offenen Kommunikation in der Beziehung zu schaffen“, fügt sie hinzu.

Marie Claire Dorking

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