Nach "fünf Jahren Schikane": Russischer Sender RT-Frankreich kündigt seine Schließung an

Nachdem Frankreich das letzte europäische Land war, aus dem Nachrichten des russischen Senders RT verbreitet wurden, ist auch dies nun vorbei. Grund dafür sind die Schließungen diverser Konten. (Bild: iStock/Diy13)
Nachdem Frankreich das letzte europäische Land war, aus dem Nachrichten des russischen Senders RT verbreitet wurden, ist auch dies nun vorbei. Grund dafür sind die Schließungen diverser Konten. (Bild: iStock/Diy13)

Nachdem die EU bereits im Februar 2022 ein offizielles Sendeverbot für russische Medien verhängt hatte, konnte der russische Staatssender RT noch in Frankreich Nachrichten verbreiten - doch damit ist Schluss: Aufgrund von Konteneinfrierungen kündigte der Sender die Schließung an.

Es kam wie es kommen musste: Nachdem der russische Staatssender RT zuletzt noch in Frankreich ihre Nachrichten produzieren und verbreiten konnte, ist auch dies nun Geschichte. RT-Frankreich kündigte die Schließung an, weil sämtliche Konten eingefroren wurden. Wie Xenia Fedorowa, Direktorin des Senders, auf Twitter mitteilte, hätten die Behörden nach "fünf Jahren Schikane" ihr Vorhaben doch noch durchsetzen können.

Wegen der Kontenschließung müssen im Januar rund 123 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um ihre Arbeitsstelle bangen und können auch nicht mehr bezahlt werden. Um gegen diesen Schritt vorzugehen habe Russland bereits mit Vergeltungsmaßnahmen gedroht. "Die Sperrung der Konten von RT France wird zu Vergeltungsmaßnahmen gegen französischen Medien in Russland führen", lauten Angaben der Nachrichtenagenturen Ria Nowosti und Tass. Des Weiteren warf Moskau Paris vor "russische Journalisten zu terrorisieren".

Kurz nachdem die russischen Truppen vergangenes Jahr in die Ukraine einmarschiert waren, verhängte die EU ein Sendeverbot für russische Medien. Danach klagte RT-Frankreich vor dem EU-Gericht in Luxemburg, die Maßnahme wurde im Juli 2022 allerdings für rechtens erklärt. In Deutschland war die Ausstrahlung von RT-Inhalten Anfang Februar 2022 von der Kommission für Zulassung und Aufsicht verboten worden.