Für gemütliche Kinonächte: 5 Filmstarts im November und Dezember

Filmtipps November Dezember 2024

Seit Jahren prognostizieren pessimistische Menschen der Filmbranche, dass das Kino ausgedient hat und glauben es längst tot. Gewiss nimmt es für viele einen weniger geringen Stellenwert als einst ein – mit unzähligen Streaming-Diensten und deren umfangreichem Home-Kino-Angebot gibt es eine bequeme (und kostengünstige) Alternative. Und doch gibt es kaum Vergleichbares mit dem Gefühl, es sich mit einer duftenden Tüte Popcorn im komfortabel eingesessenen Kinositz vor der Leinwand bequem zu machen und auf dem XL-Screen mental in andere Welten abzutauchen. Ganz gleich aber, ob Sie das heimische Filmerlebnis oder den klassischen Kinosaal bevorzugen: Diese fünf neuen Filme für November und Dezember 2024 bringen ausreichen Stoff für lange Filmnächte.

5 Filme, die im November und Dezember 2024 neu im Kino starten

1. „Weisheit des Glücks – Eine inspirierende Begegnung mit dem Dalai Lama“

Tenzin Gyatso, so lautet sein Mönchsname, ist seit seiner offiziellen Inthronisation im Jahr 1940, als er noch nicht einmal fünf Jahre alt war, der 14. Dalai Lama. Er ist das geistliche Oberhaupt von Tibet, bis 2011, als er sich schließlich aus seinen politischen Ämtern zurückzog, war er auch das weltliche Oberhaupt der tibetischen Exilregierung. Er proklamiert den friedlichen Dialog miteinander und erhielt für diese Bestrebungen 1989 den Friedensnobelpreis. Doch was geht bei einer so öffentlich wirksamen wie weltweit bekannten Persönlichkeit im Kopf vor, was denkt ein Dalai Lama? Dieser Frage geht das Filmteam um das Regieduo aus Barbara Miller und Philip Delaquis in einem Dokumentarfilm nach. Neben bislang unveröffentlichten Archivaufnahmen gelang es den Filmemacher*innen auch, den Dalai Lama persönlich zu treffen. Entstanden ist ein umfangreiches filmisches Porträt einer der berühmtesten Personen unserer Gegenwart, das Aspekte zeigt, die bislang eher unbekannt waren.

Jetzt im Kino.

2. „Blitz“

Für sein neuestes Werk setzt der britische Regisseur Steve McQueen auf einen an historische Ereignisse angelehnten Kontext. Das Drama „Blitz“ erzählt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Rita, die mit ihrem Sohn George und ihrem Vater in einer Arbeitersiedlung in London lebt. Als Nazideutschland die englische Hauptstadt bombardiert, ein Ereignis, das mit weiteren solcher Angriffe in die Geschichte als „The Blitz“ einging und unzählige Menschenleben nahm, will sie ihren Sohn in Sicherheit bringen. Sie schickt in aufs Land, fernab von Bomben und Kriegstreiben – zumindest denkt sie das. Doch kurz vor der Abfahrt des Zuges springt George umbemerkt ab, weil er bei seiner Mutter und seinem Großvater in Ostlondon bleiben möchte. Während seines riskanten Manövers versucht Rita zeitgleich verzweifelt, den Aufenthaltsort ihres verschwundenen Sohnes ausfindig zu machen. Ein bildgewaltiger Film für Fans von Historiendramen, mit einem vielversprechenden Kinderdarsteller in der Hauptrolle und der großartigen Saoirse Ronan.

Ab 8. November in ausgewählten Kinos und ab 22. November auf Apple TV+ zu sehen.

3. „Emilia Pérez“

Wer von einer „queeren Musical-Krimi-Komödie“ liest, kommt vielleicht ins Schmunzeln. Tatsächlich handelt es sich bei „Emilia Pérez“ um keinen gewöhnlichen Film, aber das wäre schließlich auch vorhersehbar und eintönig, oder? Jedenfalls spielt Zoe Saldana die Hauptrolle der Rita Moro Castro. Diese arbeitet in einer großen Kanzlei in Mexico-City als Anwältin und setzt sich in ihrem Job überwiegend für Schwerverbrecher*innen und Mitglieder von Bandenkriminalität ein. Eines Tages lockt sie ein lukratives Angebot: Juan „Manitas“ Del Monte, Chef des lokalen Drogenkartells und berühmt-berüchtigt, will sein Leben umkrempeln und fortan als trans*Frau Emilia Pérez leben, als die er sich schon lange identifiziert. Rita soll dabei helfen, alle Spuren zu beseitigen, und das in jeder Hinsicht: Del Monte will ohne die Familie den Neuanfang wagen – und das ohne Ehefrau Jessie (gespielt von Selena Gomez) und die beiden gemeinsamen Kinder. „Emilia Pérez“ von Regisseur Jacques Audiard liegt in puncto Genre irgendwo zwischen mexikanischem Mafiastreifen, Telenovela und Musicalfilm, verspricht aber auf alle Fälle viel Unterhaltung.

Ab 28. November im Kino.

4. „Wicked“

Zugegeben, der Trailer der lange erwarteten (und ähnlich lange promoteten) Verfilmung des Musicals „Wicked“, auf dem der Film lose basiert, wirkt für vermutlich viele Menschen etwas zu bunt, wenn nicht gar kitschig. Doch ein bisschen Fantasy hat noch keinem Erwachsenen geschadet – und vor allem im gegenwärtigen Klima erscheint „Wicked“ als gute Option für 160 Minuten Eskapismus im Kinosessel. Die Handlung ist bekannt: Elphaba (gespielt von Cynthia Erivo) wird mit grüner Haut im Land von Oz geboren und unterscheidet sich dadurch von den anderen Kindern, die sie hänseln und auslachen. In der Studienzeit an der Shiz University findet sie schließlich eine Freundin in Galinda (Ariana Grande). Doch wie es im Leben so oft passiert, entwickeln sie sich auseinander: Erst verlieben sie sich in denselben Jungen, schließlich müssen sie zudem auch immer mehr erfahren, aus welch unterschiedlichen Welten sie stammen. Mit opulenten Outfits der Charaktere, die von den beiden Hauptdarstellerinnen bereits vorab mit Method Dressing beworben wurden, und einer berühmten Fantasy-Geschichte kehrt der Zauber von Oz ins Kino ein. Der zweite Teil des Filmepos soll Ende 2025 folgen.

Ab 12. Dezember im Kino.

5. „Freud – Jenseits des Glaubens“

Die deutsche Schauspielerin Liv Lisa Fries, die bei einem breiten Publikum als Kriminalassistentin Charlotte Ritter mit authentischer Berliner Schnauze in „Babylon Berlin“ bekannt wurde, beweist erneut ihr Talent – an der Seite von Oscar-Preisträger Anthony Hopkins. In „Freud – Jenseits des Glaubens“ spielen sie ein durchaus berühmtes Vater-Tochter-Paar: Sigmund Freud und Anna Freud. Die Zuschauer*innen begegnen den beiden im September 1939 in London, kurz nachdem der Zweite Weltkrieg ausgebrochen ist und sie vor dem Naziregime aus Wien geflohen sind. Anna Freud unterstützt ihren Vater bedingungslos und möchte dabei jedoch auch selbst als Psychoanalytikerin ernstgenommen werden. Als ihr Vater im Sterben liegt, klopft plötzlich ein Gelehrter der University of Oxford an die Haustür der Familie: C.S. Lewis (gespielt von „The Crown“-Star Matthew Goode), der später mit „Die Chroniken von Narnia“ Weltruhm erlangen wird. Es beginnt eine Diskussion über die Zukunft der Menschheit, die Liebe und den Glauben und die große und ewige Frage, ob es überhaupt einen Gott gibt. Basierend auf einem fiktiven Treffen, eröffnet der Film Gedanken und essenzielle Fragen, die damals wie heute aktuell sind.

Ab 19. Dezember im Kino.