Feiertagsgefahren für Haustiere und wie man sie vermeidet

Von der Deko bis zu Essenresten: Die Weihnachtszeit kann auch Gefahren für Haustiere mit sich bringen. Was Expert*innen empfehlen, um diese zu vermeiden.

Haustiere und Weihnachtsdeko kann eine gefährliche Kombination sein. Am Ende wissen aber meist die Besitzer*innen am besten, ob ihre Haustiere Lametta fressen würden oder nicht. (Symbolbild: Getty Images)
Haustiere und Weihnachtsdeko kann eine gefährliche Kombination sein. Am Ende wissen aber meist die Besitzer*innen am besten, ob ihre Haustiere Lametta fressen würden oder nicht. (Symbolbild: Getty Images)

Von der Dekoration bis zum Festtagsschmaus: Für Haustiere birgt die besinnliche Zeit auch Gefahren, die aber meist ganz leicht vermieden werden können. Im Grundsatz lautet die Empfehlung der Expert*innen: weniger ist mehr.

Auf kletterbegeisterte Haustiere aufpassen

So schön er ist, so gefährlich kann der Weihnachtsbaum und seine Dekoration sein: Katzen und Hunde könnten ihn als Klettermöglichkeit und herabbaumelnde Lichterketten und Kugeln als Spielzeug ansehen. Einmal angesprungen, kann der ganze Baum kippen.

Davor warnt beispielsweise die Tiersitter-Plattform TrustedHousesitters, die hat in der Vorweihnachtszeit Veterinärmediziner*innen um Rat gebeten und empfiehlt als sanfte Prävention Alufolie und Zitronenschalen. Beides könnte, um den Stamm des Weihnachtsbaums gewickelt oder drumherum verteilt, Katzen und Hunde abhalten.

Wer aber wirklich sichergehen will, stellt ein Gitter auf, um die Tiere vom Baum fernzuhalten. Sollte dennoch ein einen Unfall geschehen, könnten bruchsichere Kugeln wenigstens Splitter vermeiden, die beim Verschlucken Tiere innere Verletzungen bei den Tieren verursachen können.

Besser kein Lametta

Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni) hat bereits im vergangenen Jahr einen Leitfaden veröffentlicht, worauf Haustierbesitzer*innen achten sollten: Lametta, einmal verschluckt, kann demnach zu schwerwiegenden Verdauungsproblemen bei Tieren führen.

Ähnlich anziehend könnte auf viele Tiere loses Geschenkband wirken, das ebenfalls verschluckt oder sich um die Zunge der Hunden und Katzen wickeln kann. Auf Dekoartikel, die chemische Substanzen beinhalten, wie Duftöle oder Schneesprays, sollte zudem verzichtet werden, falls Tiere daran lecken.

Schöne, aber giftige Pflanzen

Viele Pflanzen sehen schön aus und haben eine besondere Bedeutung – wie der Mistelzweig. Sie sind aber für Tiere gefährlich bis giftig. Sollte ein Vierbeiner beispielsweise eben diesen Mistelzweig anknabbern, sollte er genau beobachtet werden – vor allem, wenn es sich um ein junges oder älteres Tiere handelt. Folgen können Erbrechen, verminderte Fresslust und Depression sein. Giftig sind dabei die Stängel, Blätter und Beeren des Zweigs.

Die Vetmeduni warnt außerdem vor Weihnachtssternen (Folgen nach Verzehr können Erbrechen und verminderte Fresslust sein, aber die Giftigkeit werde oft überschätzt, die Symptome sollten nach ein oder zwei Stunden abklingen), Stechpalmen (Blätter oder -beeren können nach Verzehr zu Erbrechen oder Durchfall führen, zur Behandlung dem Tier Wasser oder Milch zur Verfügung stellen) und Eibe (fast alle Teile der Pflanze sind kardiotoxisch, sie können also das Herz des Tiers auf verschiedene Weise beeinträchtigen oder schädigen).

Besser keine Speisereste für Tiere

Aber nicht nur gifte Pflanzen und Deko können Tieren gefährlich werden, auch der Festtagsschmaus sollte ihnen verwehrt bleiben. Die Vetmeduni empfiehlt deshalb, dass alle Gewohnheiten der Tiere aus dem restlichen Jahr bewahrt bleiben – trotz Weihnachtsfeiertage: „Der Speiseplan von Haustieren sollte sich in der Weihnachtszeit nicht verändern.“ Reste vom Weihnachtsessen wie Gans, Karpfen, Bratensoße oder Weihnachtskekse könnten Störungen der Verdauung wie Durchfall oder Erbrechen auslösen.

Vor allem an Weihnachten, aber auch an allen Tagen im Jahr gilt zudem, dass Abfälle und Essensreste umgehend entsorgt werden sollten. Besonders Geflügelknochen und Fischgräten könnten „in der Speiseröhre feststecken oder splittern und Organe verletzen“.

Zuletzt warnen die Expert*innen vor Weintrauben, Rosinen und Birkenzucker, weil es für Hunde giftig sei. Zudem müssten Schokolade, Nüsse und alkoholische Getränke außer Reichweite von Haustieren aufbewahrt werden.

Vorher Notdienste prüfen

Auch wenn alle Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, kann natürlich trotzdem immer etwas passieren. Dann gilt: Ruhe bewahren und einen Tierarzt oder eine Tierärztin fragen. Es kann sich deshalb lohnen, schon vor den Feiertagen zu checken, welche Praxis oder Tierklinik während der Feiertage Dienst hat – um im Notfall schnell reagieren zu können.

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