Female Founders: Warum wir weibliche Gründerinnen für eine starke Wirtschaft brauchen!

Frauen in der Startup-Szene in Deutschland

Chefsessel statt Vorzimmer: Auch wenn die Zeiten sich geändert haben, gibt es noch immer Nachholbedarf im Bezug auf Frauen in der Start-up-Szene in Deutschland

GETTY IMAGES, GEORGE MARKS / RETROFILE RF

Woran denken Sie, wenn Sie das Wort Start-up hören? Viele von uns haben sofort großartige Innovationen oder das Silicon Valley im Sinn, mindestens genauso viele denken an maßgebende Erfolgsgeschichten und vergleichsweise junge Männer in grauen T-Shirts. Das ist alles korrekt, aber warum denken so wenige von uns beim Stichwort Start-up an Frauen?

Die Start-up-Szene hat Nachholbedarf. Sie braucht vor allem eins: wesentlich mehr Frauen! Im Start-up-Bereich wiederholt sich, was wir von den Führungsetagen unserer großen Konzerne kennen – Frauen sind enorm unterrepräsentiert und trotz aller Anstrengungen ändert sich daran nicht wirklich etwas. Starke Frauen, starke Wirtschaft: Wenn wir wollen, dass unsere Wirtschaft stark bleibt, müssen wir heute Gründerinnen fördern und damit die Grundlage für eine offene Arbeitswelt von morgen schaffen.

Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie a.D., Female Founders Monitor 2020, Vorwort

Das Erschreckende: Ist der Anteil der Frauen unter deutschen Gründer*innen über die letzten Jahre zwar langsam, aber kontinuierlich gestiegen, sinkt der Wert laut dem Startup Verband in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 20,7 Prozent auf 18,8 Prozent. Nach einer Stagnation in den Jahren 2022 und 2023 droht im Kontext des weiterhin schwierigeren Gründungsumfelds sogar eine Umkehr des Trends.

Der Gründerinnenanteil in Deutschland sinkt erstmals wieder ab

Alarmierend: Der Gründerinnenanteil in Deutschland sinkt erstmals wieder ab

Deutscher Startup Monitor 2024, Diversität im Ökosystem, Seite 20,

Der Anteil an Frauen unter Start-up-Gründer*innen ist in diesem Jahr seit langem erstmals zurückgegangen. Ich finde das persönlich und mit Blick auf unseren Wirtschaftsstandort alarmierend! Denn am Ende bedeutet das: weniger Talente, weniger Start-ups, weniger Innovation und weniger Wachstum. Da müssen wir gegensteuern!

Dr. Kati Ernst, Co-Founder & Co-CEO ooia und Lifestyle of Longevity sowie Vorständin Start-up-Verband

Männer gründen anders, Frauen aber auch!

Wie wichtig ein möglichst hoher Anteil an Frauen unter Gründer*innen auch gesellschaftlich ist, zeigt ein Blick auf die unternehmerischen Zieldimensionen. Allgemein lässt sich sagen, dass Purpose – also ein höheres Ziel – für Frauen in der Start-up-Szene eine entscheidende Rolle spielt. Zudem fühlen sich Frauen häufiger dem sozialen Unternehmertum zugehörig, sind also langfristig an der Lösung sozialer Probleme und einem allgemein positiven Wandel der Gesellschaft interessiert.

Unternehmerische Ziele von Gründerinnen und Gründer

Typisch Frau, typisch Mann? Unternehmerische Ziele von Gründerinnen und Gründer

Female Founders Monitor 2020, Mindset und Zielsetzung, Seite 26,

So geht Erfolg! Elle.de hat exklusiv mit fünf Female Founders aus den Bereichen Mode, Beauty, Interieur und Lifestyle über Ihren Karriereweg gesprochen

Barbara Giandomenico, Gründerin von Studio 163 aus München

Elle.de: Wie würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?

Barbara Giandomenico: Mit unserem Kaschmir-Brand Studio 163 stehen wir seit 2016 mit Leidenschaft für feinsten Kaschmir und zeitloses Design zu einem fairen Preis. Dabei ist unsere Maxime, den Kundinnen und Kunden hochwertigste Produkte, nachhaltig produziert, in bester handgemachter Qualität aus der Mongolei anzubieten. Geprägt von der gradlinigen und doch zurückhaltenden Handschrift der Marke zeigen unsere Kollektionen viel Liebe zum Detail. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Farbpalette und Passform. Unsere Kreationen sollen Lieblingsstücke werden.

Was hat Sie dazu angetrieben, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?

B.G.: Meine Passion für Strick und die Suche nach einem gut geschnittenen Pullover aus hochwertigstem Kaschmir, der kein Vermögen kostet. In diesem Segment ist nicht viel. Als sich 2016 dann eine nachhaltige Kaschmir Connection in der Mongolei auftat, die Kaschmir unter höchsten Qualitätsstandards gewinnt, spinnt und verarbeitet, habe ich die Gelegenheit ergriffen und Studio 163 gegründet. Seitdem arbeiten wir für unsere Strickwaren ausschließlich mit diesem kleinen Familienatelier zusammen und verwenden ausschließlich 100 Prozent feinste Wolle von mongolischen Kaschmirziegen, die unter guten Bedingungen leben. Mit der Zeit haben wir unser Angebot erweitert und produzieren nun auch handgenähte Teile aus natürlichen Materialien wie Seide, Tencel, Organza, Musselin oder Leder, die wir in Deutschland beschaffen und in München von Hand fertigen lassen.

Welche drei Eigenschaften sollte man als Unternehmensgründerin mitbringen?

B.G.: Man sollte eine Vision und einen guten Plan haben, Durchhaltevermögen und vor allem Leidenschaft, die einen durch alle Höhen und Tiefen trägt. Aber auch ein Verständnis für Zahlen ist sehr hilfreich.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Unternehmensgründung?

B.G.: Meine Vorstellungen zum Leben zu erwecken und in der gewünschten Art umzusetzen, hat viele Herausforderungen mit sich gebracht. Mein Verständnis für Nachhaltigkeit ging immer über den Prozess der Materialgewinnung hinaus, deshalb waren mir zertifizierte Herstellerpartner, eine transparente Produktion und höchste Öko-Tex-Standards ebenso ein Anliegen wie faire Arbeitsbedingungen. Das bedeutet viel Recherche und genaue Prüfung der Partner für Material und Produktion. Aber auch für den geplanten, fairen Preispoint für die Endkunden war die Entwicklung der Vertriebswege ein Weg mit vielen Herausforderungen – so verkaufen wir unsere Produkte ausschließlich über eigene Kanäle, wie unsere zwei Münchner Läden und über Studio 163, um keine Händlermargen aufschlagen zu müssen und unseren Kund*innen tolle Qualität zu einem fairen Preis anbieten zu können.

Haben Sie das Gefühl, als Frau gründet und führt man ein Unternehmen anders als ein Mann?

B.G.: Sicher gibt es Eigenschaften beim Gründen und in der Unternehmensführung, die man mehr Frauen oder Männern zuordnet, aber am Ende liegt das meiner Meinung nach vorrangig an der persönlichen Einstellung und Art des Gründers, der Gründerin. Ich denke es spielt die größere Rolle wie man an Sachen rangeht, welchen Führungsstil man umsetzt, welche Dynamiken sich ergeben und was man daraus macht.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Gründerinnen heute geben?

B.G.: Unsere oberste Priorität ist Qualität, egal ob man eine Dienstleistung oder Produkt anbietet, Qualität währt am längsten und ist gleichzeitig gutes Marketing. Als zweites würde ich dazu raten, einen nicht zu profitorientierten und fairen Weg der Produktion zu wählen, stabile Beziehungen aufzubauen und so langfristig und nachhaltig zu produzieren. Und last but not least, ein gutes Team aufzubauen und keine Angst davor zu haben, Dinge abzugeben.

Barbara Giandomenico vom Münchner Label Studio 163

Cashmere-Queen: Barbara Giandomenico vom Münchner Label Studio 163

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Die Looks von Studio 163

Chic in Strick: Die Looks von Studio 163 verbinden Modernität mit Zeitlosigkeit

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Sandra Tabache, Gründerin von La Corniche aus Hamburg

Elle.de: Wie würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?

Sandra Tabache:La Corniche steht für handgefertigte Wohnaccessoires aus dem Libanon. Meine Kollektion umfasst Seiden-, Baumwoll- und Leinenkissen und Artikel für individuelle Tischdekorationen wie Tischsets und Untersetzer. Ich arbeite mit geflüchteten palästinensischen Frauen zusammen, die mit der traditionellen Stickereikunst Tatreez außergewöhnliche Objekte erschaffen.

Was hat Sie dazu angetrieben, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?

S.T.: Ich habe vor meiner Gründung lange in Konzernen auf großen Marken in der Marketingleitung gearbeitet. Mir liegt die Liebe zu Marken also im Blut und es war für mich ein lang gehegter Wunsch, meine eigene Marke zu entwickeln und aufzubauen. Als Halb-Libanesin habe ich so viel Schönes auf meinen Reisen in den Libanon entdeckt. Vor allem aber schlägt mein Herz für die palästinensische Stickerei Tatreez, die im Libanon verbreitet ist und ich bewundere die Frauen, die dieses Kunsthandwerk beherrschen. Aus dieser Begeisterung heraus entstand dann die Idee zur Gründung.

Welche drei Eigenschaften sollte man als Unternehmensgründerin mitbringen?

S.T.: Mut, denn der Schritt in die Selbständigkeit ist oft mit Unsicherheiten verbunden. Beharrlichkeit, um die eigene Vision nicht aus den Augen zu verlieren und langfristige Ziele zu erreichen. Ein gutes Gefühl für Zahlen, um wirtschaftlich zu agieren und die finanzielle Gesundheit seines Unternehmens sicherzustellen.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Unternehmensgründung?

S.T.: Vieles habe ich bei der Gründung zum ersten Mal gemacht: ein Gewerbe anzumelden, ein Produktportfolio zusammenzustellen oder eine eigene Website zu bauen. Aber ein gutes Netzwerk hilft sehr. Ich wusste immer, wen ich um Rat oder Unterstützung bitten kann. Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben und sich durch Unsicherheiten oder Meinungen anderer nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.

Haben Sie das Gefühl, als Frau gründet und führt man ein Unternehmen anders als ein Mann?

S.T.: Ich tue mich schwer mit Verallgemeinerungen. Aber grundsätzlich sagt meine Erfahrung aus meiner Zeit, in der ich in internationalen Konzernen als Marketingleitung tätig war, dass Frauen und Männer im Businesskontext unterschiedlich agieren. Während Männer oft risikofreudiger sind, zeigen sich Frauen risikobewusster und haben einen stärkeren Fokus auf der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Gründerinnen heute geben?

S.T.: Ein gutes Netzwerk ist Gold wert. Der Austausch mit erfahrenen Gründer*innen kann vor eigenen Fehlern schützen, bietet Zugang zu wertvollen Insights oder Hilfe bei Problemlösungen. In meiner Gründungsphase hat mich ein früherer Businesskontakt bei der Auswahl einer für mich passenden E-Commerce Plattform unterstützt. Auch die Zusammenarbeit mit der Agentur, die mich bei der Gestaltung meines Logos und der ersten Website-Texte unterstützte, kam über Kontakte zustande, die ich in meiner Laufbahn aufgebaut habe. Sei immer offen für Austausch im privaten und beruflichen Kontext.

Sandra Tabache vom Hamburger Label La Corniche

Pillow-Talk: Sandra Tabache vom Hamburger Label La Corniche

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Die Kissenhüllen des Hamburger Labels La Corniche

Tradition meets Moderne: Die aufwendig bestickten Kissenhüllen des Hamburger Labels La Corniche entstehen in liebevoller Handarbeit

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Lia Kolonko, Gründerin von Lia Martinus aus München

Elle.de: Wie würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?

Lia Kolonko:Lia Martinus ist eine kleine, aber kraftvolle Love-Brand, die mit viel Liebe zum Detail von mir handgefertigte Armbänder und Statement Pieces anbietet. Was als Leidenschaftsprojekt begann, hat sich zu einer kleinen Marke entwickelt, die „Feel Good Vibes“ in den Mittelpunkt stellt.

Was hat Sie dazu angetrieben, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?

L.K.: Ich komme aus einer Unternehmerfamilie, in der mir mein Vater immer den Leitsatz „If you can dream it, you can do it“ mitgegeben hat. Nach seinem Tod wurde dieser Gedanke für mich zur Mission: Lia Martinus verbindet meine Liebe zur Handarbeit mit dem Wunsch, die positiven Werte weiterzugeben, die er mir hinterlassen hat.

Welche drei Eigenschaften sollte man als Unternehmensgründerin mitbringen?

L.K.: Leidenschaft, Durchhaltevermögen und Kreativität. Leidenschaft für das, was man tut, ist unerlässlich, um den täglichen Herausforderungen zu begegnen. Durchhaltevermögen hilft, auch in schwierigen Zeiten weiterzumachen. Kreativität erlaubt es, neue Wege zu finden und die Marke ständig weiterzuentwickeln.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Unternehmensgründung?

L.K.: Eine der größten Herausforderungen war, Lia Martinus neben meinem Vollzeitjob aufzubauen. Von der Logistik und Buchhaltung über die Betreuung der Social-Media-Kanäle bis hin zur Erstellung des Online Stores – ich habe mich in jeden Prozess selbst eingearbeitet. Inzwischen ist das nicht mehr der Fall und ich kann mich gut auf Lia Martinus konzentrieren, und das positive Feedback der Kund*innen zeigt mir, dass sich all diese Arbeit gelohnt hat.

Haben Sie das Gefühl, als Frau gründet und führt man ein Unternehmen anders als ein Mann?

L.K.: Ich glaube, dass Frauen oft eine ganzheitliche Perspektive einbringen, die besonders wertvoll ist, wenn es um Kundenbindung und die Werte einer Marke geht. In einer Branche, die von Emotionen und Ästhetik geprägt ist, kann dieser empathische Ansatz helfen, authentische Beziehungen zu den Kund*innen aufzubauen. Es geht nicht nur um das Produkt, sondern darum, ein Erlebnis und eine Verbindung zu schaffen, die im Alltag Freude bereitet.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Gründerinnen heute geben?

L.K.: Es wird Momente geben, die herausfordernd und manchmal entmutigend sind, aber gerade dann ist Durchhaltevermögen entscheidend. Der Weg zur Selbstständigkeit verlangt oft viel Geduld und eine klare Vision. Bleibe fokussiert, entwickle eine Strategie, die zu dir passt, und vertraue darauf, dass die schwierigen Phasen Teil des Erfolgsprozesses sind.

Gründerin Lia Kolonko vom Münchner Label Martinus

Senkrechtstarterin: Lia Kolonko vom Münchner Label Lia Martinus

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Die Smiley-Armbänder von Lia Martinus

Smile! Die Smiley-Armbänder sind Keypiece und Bestseller des Münchner Labels Lia Martinus

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Michaela Hiltebrandt, Gründerin von Gezeiten aus Heilbronn

Elle.de: Wie würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?

Michaela Hiltebrandt:Gezeiten Hautpflegeprodukte synchronisieren den natürlichen Rhythmus der Haut mit einer einzigartigen chronobiologischen Methode, die von unserem Team aus Wissenschaftler*innen und Expert*innen entwickelt wurde. Tagsüber schützen unsere Produkte vor den täglichen Stressfaktoren und beugen Hautschäden vor, nachts regenerieren, entgiften, heilen und reparieren sie die Hautbarriere. Unsere Formulierungen kombinieren widerstandsfähige, biotechnologisch gewonnene Meeresextrakte mit innovativen, wissenschaftlich fundierten Wirkstoffen, die programmiert freigesetzt werden. Nährstoffreiche Meeresextrakte, die unter extremen Bedingungen gedeihen, bilden die Grundlage unseres patentierten Earth Marine CellTech Complex® und verbessern die Gesundheit und Qualität der Haut. Unser „Hero-only“-Produktansatz kombiniert mehrere Vorteile in einer einzigen Formulierung, sodass Sie mit minimalem Aufwand maximale Ergebnisse erzielen können.

Was hat Sie dazu angetrieben, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?

M.H.: Nachdem ich jahrelang erfolgreich andere Marken im deutschsprachigen Raum etabliert hatte, entschloss ich mich, meine Expertise zu nutzen und eine eigene Marke zu gründen. Der Hautpflegemarkt erschien mir oft eintönig und von einer Flut an Produkten und Informationen geprägt, die für die Kund*innen häufig verwirrend war. In einer Welt, die von Stress, Schlafmangel und ständigem Reisen geprägt ist, zeigte die wissenschaftliche Forschung, wie stark der moderne Lebensstil die Haut beeinflusst und vorzeitige Hautalterung begünstigt. Diese Erkenntnisse, zusammen mit meinem Wissen, führten mich zur Gründung von Gezeiten – einer Hautpflegelinie, die Wissenschaft, Innovation und Natur vereint, um die Haut in Einklang mit ihren natürlichen Rhythmen zu bringen. Gezeiten steht für einfache, aber effektive Hautpflege, die auf wissenschaftlich fundierten Wirkstoffen basiert und das Wohlbefinden fördert.

Welche drei Eigenschaften sollte man als Unternehmensgründerin mitbringen?

M.H.: Vertrauen in sich selbst und in die eigene Vision, Leidenschaft für das, was man tut, und einen starken inneren Antrieb.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Unternehmensgründung?

M.H.: Die größte Herausforderung war nicht die Gründung an sich, sondern die Umsetzung der Vision – die Hautpflegeindustrie neu zu definieren und einen echten Mehrwert für die Kund*innen zu schaffen. Wir entwickeln Formulierungen, die Natur, Wissenschaft und Innovation vereinen, die Routine der Kund*innen vereinfachen und gleichzeitig die Effizienz steigern. Nachhaltigkeit sollte immer mit Wertigkeit einhergehen, deshalb haben wir ein eigenes Verpackungsdesign entwickelt, das nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ist und so einen besonderen Markenmoment schafft. Gleichzeitig haben wir eine neue Bildsprache geschaffen, die den Kund*innen zu einem Rückzugsort einlädt und hilft, die Verbindung zu sich selbst und den natürlichen Systemen neu zu entdecken.

Haben Sie das Gefühl, als Frau gründet und führt man ein Unternehmen anders als ein Mann?

M.H.: Im Mittelpunkt stehen die Vision und die Bedürfnisse des Unternehmens, unabhängig von der Identität der Führungskraft. Die Führungskultur hat sich in den letzten Jahren positiv weiterentwickelt. Heute geht es weniger darum, strikte Vorgaben zu machen und Aufgaben zu verteilen, sondern vielmehr darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeitenden entfalten und mit der Vision identifizieren können. Indem wir die individuellen Bedürfnisse unserer talentierten Teammitglieder anerkennen und ihnen Freiräume geben, Eigenverantwortung zu übernehmen, fördern wir Vertrauen und stärken die Dynamik im Team.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Gründerinnen heute geben?

M.H.: Glaubt fest an eure Vision und bleibt authentisch. Umgebt euch mit Menschen, die eure Leidenschaft teilen und euch unterstützen – das macht den Weg viel leichter. Lasst euch von Rückschlägen nicht entmutigen – der Weg wird nicht immer einfach sein, aber gerade die Herausforderungen machen euch stärker und lassen euch wachsen. Seid mutig, eure Ideen zu verfolgen, und geht euren eigenen Weg, auch wenn er manchmal steinig ist.

Michaela Hiltebrandt vom Heilbronner Label Gezeiten

Beauty-Enthusiastin: Michaela Hiltebrandt vom Heilbronner Label Gezeiten

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Die Produkte der Heilbronner Marke Gezeiten

Hautsache: Die Signature-Hautpflegeprodukte der Heilbronner Marke Gezeiten kombinieren biotechnologisch gewonnene Meeresextrakte mit innovativen, wissenschaftlich fundierten Wirkstoffen

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Sara Föhr, Gründerin von Maßwerk Dirndl München aus München

Elle.de: Wie würden Sie Ihr Unternehmen beschreiben?

Sara Föhr:Maßwerk Dirndl München steht für hochwertige, maßgeschneiderte Dirndl, die Tradition, Schlichtheit und Individualität vereinen. Ich biete meinen Kundinnen die Möglichkeit, ihr Traumdirndl nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten – von der Stoffauswahl, der Schnitterstellung bis zum letzten Detail. Mein Fokus liegt auf präziser Handwerkskunst, feine Materialien und einer persönlichen Beratung in meinem Atelier in München. Jedes Dirndl ist ein Unikat, das nicht nur perfekt sitzt, sondern auch die Persönlichkeit der Trägerin unterstreicht. Ob für das Oktoberfest, Volksfeste oder Hochzeiten. Bei Maßwerk Dirndl München wird jedes Dirndl zu einem besonderen Erlebnis. Mein Motto „Dein Dirndl. Dein Stil. Deine Tradition.“

Was hat Sie dazu angetrieben, Ihr eigenes Unternehmen zu gründen?

S.F.: Mich hat der Wunsch nach Unabhängigkeit und der Verwirklichung meiner eigenen Vision dazu angetrieben, Maßwerk Dirndl München zu gründen. Nachdem ich bereits ein eigenes Label 2018 gegründet hatte, fiel es mir nicht leicht diesen Schritt nochmals zu gehen. Aber es gibt nichts Schöneres, als seinen Träumen nachzugehen und immer wieder aus Fehlern zu lernen. Ich stehe noch am Anfang dieser Reise, aber genau das macht es so spannend. Mein Ziel ist es, eine Marke aufzubauen, die für Qualität, Persönlichkeit und Handwerkskunst steht. Für die Zukunft wünsche ich mir, mein Atelier in München zu einem Ort zu machen, an dem sich Frauen inspiriert und verstanden fühlen. Ich möchte wachsen und mehr Menschen erreichen.

Welche drei Eigenschaften sollte man als Unternehmensgründerin mitbringen?

S.F.: Als Gründerin braucht es den Mut, Risiken einzugehen, neue Wege zu beschreiten und für die eigenen Visionen einzustehen. Besonders bei der zweiten Unternehmensgründung bringt dieser Mut die Stärke mit, aus bisherigen Erfahrungen zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Meine Begeisterung für Mode und Design begleitet mich schon seit meinem Mode Design Studium und hat mich dazu motiviert, Frauen ein gutes Gefühl zu geben. Diese Leidenschaft hat mir den Antrieb gegeben, nun mit Maßwerk Dirndl München eine neue Marke ins Leben zu rufen. Ein Unternehmen aufzubauen, bedeutet, Höhen und Tiefen zu meistern. Meine bisherigen Erfahrungen als Gründerin haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, dranzubleiben und sich von Herausforderungen nicht abschrecken zu lassen. Mut, Leidenschaft und Durchhaltevermögen sind daher die Eigenschaften, die mich auf meinem Weg als Unternehmerin begleiten und mir helfen, in positiven sowie negative Momenten einen kühlen Kopf zu bewahren.

Was war für Sie die größte Herausforderung bei der Unternehmensgründung?

S.F.: Besonders in der Anfangsphase gab es viele Entscheidungen zu treffen, aber die größte Herausforderung und Angst war definitiv die Gewinnung meiner ersten Kundinnen. Aus meiner ersten Selbstständigkeit wusste ich, wie langwierig und herausfordernd dieser Prozess sein kann. Es erfordert viel Geduld, Vertrauen aufzubauen und die richtigen Menschen zu erreichen. Die Unsicherheit, ob meine Idee bei den Kundinnen ankommt und ob sie bereit sind, in ein maßgeschneidertes Dirndl zu investieren, war anfangs eine große Hürde. Doch mit jeder zufriedenen Kundin wächst das Vertrauen in die eigene Marke. Mir ist es deutlich geworden, wie wertvoll die persönliche Beratung wirklich ist.

Haben Sie das Gefühl, als Frau gründet und führt man ein Unternehmen anders als ein Mann?

S.F.: Ja, ich denke, dass Frauen beim Gründen eines Unternehmens oft emotionaler entscheiden. Als Frau neige ich oft dazu, stark auf Beziehungen und Kommunikation zu setzen. Eigenschaften, die in der Unternehmensführung und beim Aufbau von Vertrauen mit den Kundinnen und Partnern sehr hilfreich sind. Gleichzeitig merke ich, dass weibliche Führungskräfte in einer von Männern dominierten Geschäftswelt öfter Hürden überwinden müssen, um ernst genommen zu werden. Als Frau, die ein Produkt speziell für Frauen anbietet, sehe ich es aber tatsächlich als großen Vorteil. Ich kann die Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen meiner Kundinnen viel besser nachvollziehen, da ich selbst genau weiß, was es bedeutet, das perfekte Dirndl zu finden. Diese Authentizität und Nähe können einen großen Unterschied machen. Dennoch schließe ich es nicht aus, demnächst auch Produkte für den Mann auf den Markt zu bringen.

Welchen Ratschlag würden Sie jungen Gründerinnen heute geben?

S.F.: Mein Ratschlag für junge Gründerinnen wäre, an sich selbst zu glauben und sich nicht von Zweifeln oder Rückschlägen entmutigen zu lassen. Der Weg in die Selbstständigkeit ist selten einfach, aber er ist auch eine unglaublich wertvolle Reise. Hierbei kann man nicht nur als Unternehmerin, sondern auch als Person wachsen. Zudem ist es wichtig, eine klare Vision zu haben und diese konsequent zu verfolgen. Wenn du für dein Produkt oder deine Idee brennst, wirst du auch die nötige Motivation finden, durch schwierige Phasen zu kommen. Erfolg benötigt Zeit. Aus meiner Erfahrung heraus ist es aber auch gut, flexibel zu bleiben und sich anzupassen, wenn es nötig ist. Und nicht zuletzt: Ein gutes Netzwerk und Unterstützung suchen. Du musst nicht alles allein machen. Tausche dich mit anderen Gründerinnen und Unternehmerinnen aus. Oft hilft es, wenn man sich gegenseitig inspiriert und voneinander lernt.

Sara Föhr vom Münchner Label Maßwerk Dirndl

Heimatliebe: Sara Föhr vom Münchner Label Maßwerk Dirndl München

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Die Dirndl von Maßwerk Dirndl München

Nach ihrem Modedesignstudium und Stationen in London widmet sich die Rosenheimerin Sara Föhr mit ihrem Label Maßwerk Dirndl München jetzt ihrer Leidenschaft - handgearbeitete, individuelle Dirndl. Und die finden nicht nur während des Oktoberfests großen Anklang

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Sie wollen selbst ein Unternehmen gründen? Programme wie der Grace Accelerator oder das Immersion: Female Founders Programm von Google unterstützen Frauen auf unterschiedlichste Weise bei der Gründung. Trauen Sie sich und erzählen Sie uns auf Elle.de Ihre Erfolgsgeschichte!