Feuerwehrfrau wird entlassen - der Grund sollen ihre Instagram-Fotos sein

Eine Feuerwehrfrau verklagt ihren ehemaligen Arbeitgeber. Sie behauptet, dass sie aufgrund von Fotos entlassen wurde, die sie auf ihrem Instagram-Account gepostet hatte.

Presley Pritchard arbeitete drei Jahre lang bei der Feuerwehr in Montana bevor ihr Beschäftigungsverhältnis beendet wurde. Quelle: Instagram/presleykp.fit
Presley Pritchard arbeitete drei Jahre lang bei der Feuerwehr in Montana bevor ihr Beschäftigungsverhältnis beendet wurde. Quelle: Instagram/presleykp.fit

Presley Pritchard, eine ehemalige Sanitäterin bei der Evergreen Feuerwehr im US-Bundesstaat Montana, wurde im August entlassen. Wie sie erklärt, hätte sie aber schon davor wegen ihrer Social Media-Präsenz Ärger mit Vorgesetzten gehabt. Und nun hat sie eine Klage wegen unrechtmäßiger Kündigung eingereicht. Laut der Daily Inter Lake beschuldigt sie ihre Vorgesetzten der Geschlechterdiskriminierung. In der Klage der 27-Jährigen heißt es, sie sei zu Unrecht wegen ihrer Social-Media-Präsenz als Fitness-Influencerin entlassen worden.

Pritchard zufolge sind ihre Instagram-Posts der Grund dafür, dass sie ihren Job verloren habe. Quelle: Instagram/presleykp.fit
Pritchard zufolge sind ihre Instagram-Posts der Grund dafür, dass sie ihren Job verloren habe. Quelle: Instagram/presleykp.fit

Auf Instagram hat sie fast 100.000 Follower. Meist teilt sie dort Fotos und Videos von ihrem Training sowie inspirierende Botschaften und Werbe-Beiträge in Kooperation mit mehreren Wellness-Marken. Laut Pritchard war ihre Online-Präsenz völlig unabhängig von ihrem Job. 2018 hätten jedoch die Probleme begonnen: Jack Fallon, Mitglied des Fire District Board, fing damit an, Bedenken bezüglich des Accounts zu äußern.

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Pritchard sagte laut Vice, dass diese Bedenken auch im darauffolgenden Jahr anhielten. „Es hörte einfach nicht auf – sie bestellten mich für alles Mögliche zu sich“, sagt sie. „Es war dort immer so, als würde man auf rohen Eiern laufen.“

Die Feuerwehrfrau sagte gegenüber Vice, dass sie rund 20 Mal aufgrund ihrer Social-Media-Präsenz verwarnt worden sei. Auf den meisten Fotos trägt Pritchard Sportkleidung. Doch auf manchen trägt sie wiederum Bademode, posiert mit Freunden oder mit Schusswaffen.

Wie Pritchard bei Vice betont, hätten auch mehrere Feuerwehrmänner ihrer ehemaligen Abteilung in den sozialen Medien oben ohne posiert. „Das ist einfach nur sehr, sehr heuchlerisch“, sagte sie dem Magazin. „Das ist einfach Scheiße. Überall sieht man diese sexy Feuerwehrmänner-Kalender und wenn Frauen so etwas tun, dann werden sie beinahe zu Tode geprügelt.“

Laut Pritchards Klage hätte man sie gebeten, mehrere Fotos von sich in ihrer Feuerwehruniform zu entfernen, weil ihre Vorgesetzten der Meinung gewesen wären, dass diese die Grenze zwischen ihrer Arbeit und ihrer Person als Marke verwischen würden. Da sie diese nicht entfernt hätte, sei sie letztlich entlassen worden. Im Dezember reichte sie ihre Klage ein.

In den USA sind Feuerwehren überwiegend von Männern dominierte Jobs – laut den neuesten Daten der National Fire Protection Association sind nur sieben Prozent aller Feuerwehrleute weiblich.