Fitnesstrainer Russell Bateman verärgert mit respektlosem Work-out in Kenia

Das Skinny Bitch Collective reiste für ein Retreat nach Kenia. (Symbolbild: Getty Images)
Das Skinny Bitch Collective reiste für ein Retreat nach Kenia. (Symbolbild: Getty Images)

Allein über den Namen von Russell Batemans exklusivem Fitnessclub lässt sich schmunzeln. Skinny Bitch Collective nennt sich dieser nämlich. Doch auf welche Art und Weise und wo er damit zuletzt trainierte, macht nur noch sprachlos.

Eigentlich deckt der Instagram-Account Diet Prada Designkopien und Unstimmigkeiten in der Modebranche auf. Doch vor einigen Tagen machten die Frauen hinter dem Profil auf eine ganz andere Problematik aufmerksam. Sie veröffentlichten ihnen zugespielte Instagram-Videos, die Batemans “Skinny Bitches” bei einem Work-out in Kenia zeigen. Dort, wo der Star-Trainer sein jüngstes Fitness-Retreat veranstaltet hatte.

“Ähm, alles Gute zum Frauentag? Russell Bateman, das weiße, männliche Genie hinter dem Fitnesskollektiv SBC (Skinny Bitches Collective), hat eine Gang von scheinbar geklonten weißen Frauen mit zu einem Retreat nach Kenia genommen.”

Wie die Videos und Screenshots beweisen, wurden die örtlichen Massai, eine ostafrikanische Volksgruppe, in das fragwürdige Training miteinbezogen. So verausgabten sich die Teilnehmerinnen, darunter überwiegend weiße Frauen, während im Hintergrund einige der Massai platziert wurden und stillstanden. Sogar eine Art Hindernislauf soll um die Einwohner gemacht worden sein. Kritik wurde laut, dass diese wie Requisiten behandelt und für reine Unterhaltung ausgenutzt wurden.

“Jesus. Das ist absolut abscheulich. Eine Gruppe von weißen Frauen, die sich ‘das Skinny Bitches Collective’ nennt, macht Work-outs in Kenia, wo sie örtliche Massai scheinbar als Requisiten nutzen. Haben Mainstream-Medien darüber berichtet? Ich habe es verpasst.”

“Es ist 2019 und die Menschen haben offenbar noch immer nicht kapiert, dass People of Color/ethnische Gruppen nicht dazu da sind, unsere ohnehin privilegierten Leben noch weiter auszuschmücken”, schrieb Diet Prada. “Das kolonialistische Denken lebt wohl noch immer.” Nachdem das respektlose Work-out viral ging, entschuldigte sich Bateman via Instagram-Stories, sein Account ist aber mittlerweile deaktiviert.

“Herzlichen Glückwunsch an das Fitnessprogramm Skinny Bitch Collectiv, dass es noch widerwärtiger ist als zuvor. Die hatten ein Retreat in Kenia und haben Mitglieder der Massai als Markierungen/Requisiten genutzt. Kolonialismus hat nie aufgehört – er hat nur seine Outfits geändert und läuft in Elasthan und einem Sport-BH herum.”