Werbung

Folsäuremangel: Nicht nur bei Schwangeren gefährlich

Gerade in Deutschland ist ein Mangel an Folsäure verbreitet. Das ist nicht nur für Schwangere ein Problem. Wir zeigen euch Ursachen und Symptome des wichtigen Vitamins – und stellen Lebensmittel vor, mit denen ihr Folsäure auftanken könnt.

Dass Schwangere zusätzlich Folsäure nehmen sollten, ist bekannt. Der Mangel betrifft aber auch viele Menschen außerhalb einer Schwangerschaft. (Bild: Getty Images)
Dass Schwangere zusätzlich Folsäure nehmen sollten, ist bekannt. Der Mangel betrifft aber auch viele Menschen außerhalb einer Schwangerschaft. (Bild: Getty Images)

Ob man es Folsäure nennt, Vitamin B9, Vitamin B11, Folat, Pteroylglutamat oder Pteroylglutaminsäure: Das Vitamin ist wichtig für den normalen Stoffwechsel, für Wachstum und die Bildung neuer Zellen.

Schon mal darüber nachgedacht: Was passiert, wenn man das Mittagessen auslässt?

Folsäure trägt wesentlich zum Gewebewachstum in der Schwangerschaft bei – deswegen dürfte sie gerade (werdenden) Mamas ein Begriff sein. Doch auch Frauen ohne Kinderwunsch und Männer sollten auf ihren Folsäurehaushalt achten. Denn das Vitamin aus der B-Gruppe kann noch mehr. Und ein Mangel kann verheerende Folgen haben.

Gerade in Deutschland ist ein Mangel an Folsäure verbreitet. Denn anders als in anderen Ländern wird sie Nahrungsmitteln hier nicht beigemischt. In den USA und Kanada zum Beispiel ist seit 1998 vorgeschrieben, das Weizenmehl Folsäure zugesetzt wird. Manche Kinderärzte fordern dies auch für Deutschland.

In vielen Ländern wird Lebensmitteln wie Pasta schon in der Produktion Fol beigemischt – nicht so in Deutschland. (Bild: Getty Images)
In vielen Ländern wird Lebensmitteln wie Pasta schon in der Produktion Fol beigemischt – nicht so in Deutschland. (Bild: Getty Images)

Symptome: Daran erkennt ihr einen Folsäuremangel

Folsäure spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung von roten Blutkörperchen. Deshalb ist Blutarmut ein Resultat eines Mangels. Sie äußert sich in Konzentrationsmangel und Müdigkeit bis zur Erschöpfung. Äußere Anzeichen für eine Blutarmut sind eine blasse Haut und eine entzündete Zunge (Glossitis).

Weitere Folgen eines Mangels an Folsäure sind Appetitmangel und Gewichtsverlust. In schweren Fällen kann es sogar zu Herzrhythmusstörungen und Atemnot kommen. Der Grund: Durch das Fehlen von genügend roten Blutkörperchen kommt zu wenig Sauerstoff in die wichtigen Organe des Körpers.

In der Schwangerschaft drohen durch Folsäuremangel ernsthafte Schäden beim Kind. Gefürchtet ist etwa die Neuralrohrfehlbildung Spina Bifida („offener Rücken“) oder eine Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte.

Ursachen für einen Folsäuremangel

Da Folsäure durch die Nahrung aufgenommen werden muss, ist eine einseitige Ernährung eine bedeutende Ursache für einen Mangel. Übermäßiger Alkoholkonsum ist ein weiterer Faktor. Chronische Krankheiten können einen Folsäuremangel ebenfalls begünstigen. Dazu gehören Lebererkrankungen wie Leberzirrhose, Glutenunverträglichkeit oder eine Schilddrüsenüberfunktion.

Aber auch die Behandlung von Krankheiten oder die Antibabypille kann einen niedrigen Folsäurespiegel verursachen. In manchen Krebstherapien wird gezielt ein Mangel herbeigeführt, um das Wachstum von bösartigen Tumorzellen zu hemmen.

Blattgemüse wie Spinat steckt voller Folsäure. (Bild: Getty Images)
Blattgemüse wie Spinat steckt voller Folsäure. (Bild: Getty Images)

In diesen Lebensmitteln steckt viel Folsäure

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für Menschen ab 13 Jahren eine Folsäure-Dosis von 300 Mikrogramm. Schwangere sollten gut das doppelte einnehmen: 550 Mikrogramm sind in diesen Monaten ratsam. Stillenden wird noch zu 450 Mikrogramm geraten.

Doch die Aufnahme von Folsäure über die Nahrung ist gar nicht so einfach, da es nicht viele Lebensmittel mit hohem Gehalt des Vitamins gibt.

An erster Stelle bei Lebensmitteln, die reich an Folsäure sind, steht grünes Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl. Schließlich hat das Vitamin seinen Namen vom lateinischen Wort für Blatt – Folium. Andere wichtige Quellen sind Hülsenfrüchte, Weizenprodukte und Milchprodukte. Mit einer Portion Rinderleber wäre der Folsäurebedarf eines Tages schon gedeckt. Doch Vorsicht: Gerade Schwangeren wird vom Genuss von Leber abgeraten.

Aufpassen muss man bei der Zubereitung folsäurereicher Lebensmittel. Wie andere B-Vitamine ist es empfindlich gegen Hitze und zu einem geringeren Grad auch gegen Wasser. Blattgemüse sollte deswegen nur kurz gewaschen und nicht zu lange gegart werden.

In der Schwangerschaft sollte man sich nicht allein auf die Ernährung verlassen, sondern gezielt nachhelfen. Mit Präparaten aus der Apotheke. Aber nur in Absprache mit dem Arzt: Zu viel Folsäure kann eher schädlich sein und etwa für Schlaflosigkeit sorgen.

Video: Cyborg-Kunst: Künstler-Paar macht Schwangerschaft fühlbar