Von früher bis heute: Diese skurrilen Abnehmmethoden lassen Sie lieber sein

Die schlimmsten Diäten der Geschichte

<p>Studio KIWI/Shutterstock</p>

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Auf der Suche nach einer schlankeren Taille, besserer Gesundheit und mehr Energie sind wir häufig bereit, jede noch so verrückte Diät auszuprobieren. Und gezieltes Abnehmen ist keine Modeerscheinung – schon seit Jahrhunderten probiert die Menschheit verschiedene Ernährungspläne aus, die von leicht exzentrisch bis geradezu gefährlich variieren.

Hier werfen wir einen Blick zurück und haben einige der seltsamsten Diäten und Methoden zur Gewichtsabnahme, von 1558 bis heute, zusammengestellt.

Adaptiert von Wibke Carter

1558: Die Hungerkur

<p>Wellcome Collection/CC BY 4.0</p>

Wellcome Collection/CC BY 4.0

Im Diätbuch „La Vita Sobra“ (Das nüchterne Leben) von 1558 spricht sich der italienische Adlige Luigi Cornaro für eine extreme Ernährungseinschränkung aus, noch bevor Kalorien überhaupt bekannt waren. Im Alter von 35 Jahren sagte der Autor seiner eigenen schlechten Gesundheit den Kampf an, indem er seine Nahrungsaufnahme auf nur 342 Gramm pro Tag reduzierte und täglich 400 Milliliter Wein trank. Berichten zufolge wurde er 102 Jahre alt. Mehr als 460 Jahre später gibt es gute Beweise dafür, dass Mäuse länger leben, wenn sie mit Hungerkost gefüttert werden. Beim Menschen konnte diese Methode aber nicht bewiesen werden.

1727: Die „Weg vom Sumpf“-Diät

<p>Sara Louise Singer/Shutterstock</p>

Sara Louise Singer/Shutterstock

1727 beobachtete der englische Schriftsteller und Arzt Thomas Short, dass übergewichtige Menschen in der Nähe von Sümpfen lebten. Seine Abhandlung zu diesem Thema mit dem Titel „The Causes and Effects of Corpulence“ (Die Ursachen und Auswirkungen von Korpulenz) skizzierte den einzig logischen Weg, um Ihre Gewichtsverlustprobleme zu lösen: Ziehen Sie weg vom Sumpf! Tatsächlich besteht kein Zusammenhang zwischen Sümpfen und Gewicht, aber interessanterweise gibt es einige Hinweise darauf, dass das Leben in ländlichen Gebieten Ihr Fettleibigkeitsrisiko erhöht.

18. Jahrhundert: Heißer Sand zum „Fett Ausschwitzen“

<p>Konstantin Christian/Shutterstock</p>

Konstantin Christian/Shutterstock

Das Besprühen des Körpers mit heißem Sand war ein bizarrer Brauch im 18. Jahrhundert, der angewendet wurde, um zusätzliche Pfunde loszuwerden. Es wurde geglaubt, dass die Hitze des Sandes helfen würde, Fett auszuschwitzen und damit abzunehmen. Heute wissen wir, dass durch den Schweiß eigentlich nur Wasser und Salze verloren gehen. Außerdem ist jedes verlorene Wassergewicht nur vorübergehend – Sie nehmen es sofort wieder zu, wenn Sie trinken.

Frühes 19. Jahrhundert: Die Essigdiät von Lord Byron

<p>Georgios Kollidas/Shutterstock</p>

Georgios Kollidas/Shutterstock

Der britische Dichter und Politiker Lord Byron war der erste prominente Diätenanhänger. Er lebte von Sodawasser und Keksen, machte aber auch das Trinken von Essig – viel davon – populär, um Gewicht zu verlieren. Zwischen 1806 und 1811 nahm Byron fünf Kilo ab. Apfelessig wird immer noch als Hilfsmittel zum Abnehmen angepriesen, aber es gibt keine Beweise dafür, dass es funktioniert. In großen Mengen ist Essig gefährlich – Byron trank so viel davon, dass er Magenprobleme bekam.

Mitte des 19. Jahrhunderts: Die „Keuschheitsdiät“

<p>Igor Sokolov (breeze)/Shutterstock</p>

Igor Sokolov (breeze)/Shutterstock

Der amerikanische Pfarrer Sylvester Graham, nach dem das Graham-Vollkornmehl benannt ist, war ein früher Verfechter von Mäßigung und Vegetarismus. So weit, so gesund, aber Graham glaubte auch, dass weißer Zucker, raffiniertes Mehl und Gewürze sündige Wollust förderten und am besten vermieden werden sollten. Er wäre wahrscheinlich ein bisschen verärgert darüber, dass sein Vermächtnis im S’more weiterlebt – einem traditionellen US-Lagerfeuer-Snack, bei dem zwei Graham-Cracker mit einer Schicht aus geschmolzenem Marshmallow und Schokolade zusammengeschoben werden.

Mitte des 19. Jahrhunderts: Unterwäsche aus Gummi

<p>Annette Shaff/Shutterstock</p>

Annette Shaff/Shutterstock

Gummiunterwäsche, einschließlich Schlüpfer und Korsetts, war die Spanx-Shapewear des 19. Jahrhunderts. Sie hielt die kleinen extra Pölsterchen an den richtigen Stellen in Form. Aber noch wichtiger (und ekliger) war, dass Gummi auf der Haut zum Schwitzen anregte, was, so glaubte man, beim Abnehmen helfen sollte. Allerdings führte der Flüssigkeitsverlust nur zu einer vorübergehenden Gewichtsreduktion und die verschwitzte Gummiunterwäsche machte die Haut anfälliger für Infektionen.

19. Jahrhundert: Diätpillen… mit Arsen

<p>Erik Svoboda/Shutterstock</p>

Erik Svoboda/Shutterstock

Pillen und Tränke zur Beschleunigung des Stoffwechsels gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert. Doch enthielten viele dieser vermeintlichen Wundertabletten damals geringe Mengen an Strychnin und Arsen, was den Verbrauchern vermutlich nicht bewusst war. Eine chronische Arsenvergiftung führt zu Krebs und Lebererkrankungen.

1894: Die Cornflakes-Diät

<p>nokkaew/Shutterstock</p>

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Dr. John Harvey Kellogg erfand Cornflakes als Nahrungsmittel für die Patienten der Heilanstalt Battle Creek in Michigan (USA), wo er als Arzt tätig war. Wie Sylvester Graham vor ihm glaubte Kellogg daran, Lebensmittel so langweilig wie möglich zu machen, um die Lust zu zügeln. Und Cornflakes passten perfekt in dieses Konzept.

Frühes 20. Jahrhundert: Die Bandwurmdiät

<p>Rattiya Thongdumhyu/Shutterrstock</p>

Rattiya Thongdumhyu/Shutterrstock

Warum eine Diät machen, wenn Sie einen sehr hungrigen Wurm in sich haben können, der alle Kalorien absorbiert, bevor sie Sie dick machen? Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden in den USA Bandwürmer in Pillenform für Diätzwecke verkauft, und die Menschen schluckten sie. Babybandwürmer können bis zu 7,5 Meter lang werden und die Nebenwirkungen sind mehr als nur der Nährstoffentzug. Die amerikanische Regierung verbot ihren Verkauf, nachdem bei Menschen Krampfanfälle, Hirnhautentzündungen und Zysten im Gehirn auftraten.

1903: Kauen und Spucken

<p>ViChizh/Shutterstock</p>

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Die Anhänger des amerikanischen Ernährungsreformers Horace Fletcher – auch bekannt als „The Great Masticator” (Das große Mahlwerk) – glaubten, dass das Kauen ihrer Nahrung mit einer Geschwindigkeit von 100 Bissen pro Minute zu Gewichtsverlust führen würde. Selbst wenn dies wahr wäre (ist es aber nicht), versprüht es kaum Stimmung beim geselligen Essen mit Freunden. Dazu muss man bedenken, dass die Gefolgsleute von Horace Fletcher auch alles ausspucken mussten, was sich nach dem Kauen nicht verflüssigt hatte und noch im Mund übrig war.

1920er-Jahre: Abnehmen durch Rauchen

<p>I love coffee/Shutterstock</p>

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Unter den schrecklichen Gesundheitsratschlägen ist die Zigarettendiät wohl der schlimmste. Doch in den 1920er-Jahren verwendete die amerikanische Zigarettenmarke Lucky Strike den Slogan „Greifen Sie zu einer Lucky statt zu einem Bonbon“ und informierte die Leser darüber, dass sie „schädliche Methoden zur Gewichtsabnahme vermeiden“ und den köstlichen Röstgeschmack von Lucky-Strike-Zigaretten als „eine wunderbare Alternative zu ‚Dickmachern' genießen“ sollten. Was man heute alles so besser weiß …

1923: Die Milchdiät

<p>beats1/Shutterstock</p>

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Bernarr Macfadden war ein amerikanischer Bodybuilder, der dafür plädierte, ausschließlich Milch zu trinken – vier bis sechs Liter pro Tag –, um eine optimale Fitness zu erreichen. „Mir ist klar, dass jemand, der die Milchdiät macht, wenig Zeit für andere Beschäftigungen wie Besuche, Fotoshows usw. hat“, schrieb er. „Aber wenn die besten Ergebnisse in Aussicht stehen, sollte nichts das Regime stören.“ Milch ist sicher nahrhaft, aber ihr fehlen Vitamin C sowie Ballaststoffe und sie kann bei Menschen mit Laktoseintoleranz Verdauungsprobleme verursachen.

1930er-Jahre: Die Inuit-Diät

<p>Paukus/Flickr/CC BY-SA 2.0</p>

Paukus/Flickr/CC BY-SA 2.0

Der in der Arktis lebende Schwede Vilhjalmur Stefansson behauptete, dass eine kalorienreiche Ernährung mit Walspeck, Karibu und rohem Fisch am besten sei, weil die Inuit, die sich so ernährten, schlank und gesund seien. Diese Ernährung ist zwar reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren, lässt aber Obst und Gemüse aus und ignoriert die Tatsache, dass die Inuit genetisch an ihre Ernährung angepasst sind. Sie verbrennen zudem viele Kalorien, indem sie sich bewegen und ihren Körper warm halten.

1940er-Jahre: Die Master-Cleanse-Diät

<p>Edson De Souza Nascimento/Shutterstock</p>

Edson De Souza Nascimento/Shutterstock

Unglaublich, dass diese verrückte Diät bis heute überlebt hat (Sängerin Beyoncé ist ein Fan und hat sie angeblich genutzt, um für den Film „Dreamgirls” abzunehmen). Es gibt verschiedene Versionen, aber im Grunde handelt es sich um eine etwa zehntägige reine Flüssigkeitsdiät, die aus drei Dingen besteht: einem limonadenähnlichen Getränk, einem Salzwassergetränk und einem abführenden Kräutertee. Die Diät führt zu einer Gewichtsabnahme, weil sie so kalorienarm ist, aber sie enthält kaum Nährstoffe und ist auf Dauer nicht durchzuhalten.

1950er-Jahre: Die Kohlsuppendiät

<p>Anna Hoychuk/Shutterstock</p>

Anna Hoychuk/Shutterstock

Die Kohlsuppendiät war in den 1950er-Jahren Jahren bei Hausfrauen sehr beliebt und ist seither immer wieder in Mode gekommen. Im Wesentlichen ernährt man sich von drei bis vier Portionen Kohlsuppe pro Tag, die zwar den Magen füllt, aber Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl (und jede Menge Blähungen!) sind häufig. Diese Diät ist kein Wunderheilmittel – man nimmt ab, weil sie kalorienarm ist, aber Kohlsuppe allein liefert nicht genug Eiweiß oder Energie für eine gute Gesundheit.

1962: Die Trinker-Diät

<p>rocharibeiro/Shutterstock</p>

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Wie wäre es, den Bauch mit Steak und Rotwein loszuwerden? In „The Drinking Man's Diet” (Die Trinker-Diät) befürwortete Robert W. Cameron, ein Fabrikant von Bar-Einrichtungen aus San Francisco, eine fleischliche Ernährung, die mit Alkohol heruntergespült wird. Rückblickend betrachtet war dies eine der ersten kohlenhydratarmen Diäten, und sie war ziemlich populär (es gibt immer noch eine Kindle-Version bei Amazon). Es überrascht nicht, dass die Harvard School of Public Health (Boston, USA) diese Diät für ungesund erklärte, da mehr als ein oder zwei alkoholische Getränke pro Tag mit Krebs, Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Unfällen in Verbindung gebracht werden.

1960er-Jahre: Die Dornröschen-Diät

<p>Stock-Asso/Shutterstock</p>

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Die seltsame und gefährliche Dornröschen-Diät, bei der man Schlaftabletten einnimmt und viel schläft, um nicht zu hungern und zu essen, wurde angeblich von Elvis Presley angewendet. Sehr besorgniserregend ist, dass die Dornröschen-Diät immer noch die Runde macht.

1960er-Jahre: Amphetamine

<p>Vorobyeva/Shutterstock</p>

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In den 1960er-Jahren stieg der Konsum von Stimulanzien zur Beschleunigung des Stoffwechsels sprunghaft an. Eine schockierende Umfrage von 1970/71 ergab, dass fünf Prozent der Erwachsenen in den USA in den letzten zwölf Monaten Amphetamine genommen hatten. Diätkliniken, in denen in der Regel schlecht qualifizierte Diätmediziner (keine ausgebildeten Ärzte) diese süchtig machenden Medikamente wie Bonbons verteilten, gab es überall. Zu den Nebenwirkungen von Amphetaminen gehören Angstzustände, Kopfschmerzen und Mundtrockenheit.

Anfang der 1970er-Jahre: Die Pampelmusen-Diät

<p>Africa Studio/Shutterstock</p>

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Bei der Pampelmusen-Diät, die in den 1970er-Jahren sehr beliebt war, wird zu jeder Mahlzeit eine Pampelmuse gegessen, manchmal auch als Ersatz für eine komplette Mahlzeit. Wie alle Diäten zur Gewichtsabnahme zielt auch diese darauf ab, die Taille durch Kalorienbeschränkung zu verkleinern. Interessanterweise hat die Forschung jedoch inzwischen herausgefunden, dass Bestandteile der Pampelmuse zumindest bei Mäusen eine positive Wirkung auf den Blutzucker- und Insulinspiegel haben, was zur Vorbeugung von Fettleibigkeit beitragen könnte.

1974: Die Hollywood-Cookie-Diät

<p>Paul Schlemmer/Shutterstock</p>

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Die Hollywood-Cookie-Diät, die 1974 erstmals aufkam, gibt es auch heute noch. Dabei handelt es sich um eine Form der Mahlzeitenersatzdiät, bei der anstelle von Frühstück, Mittagessen und Zwischenmahlzeiten bis zu vier proteinreiche Kekse gegessen werden. Wer würde da nicht mitmachen wollen? Allerdings ist es nicht so lecker, wie es sich anhört, denn die Kekse sind nicht besonders schmackhaft. Bei dieser Diät ist es schwierig, genug gute unverarbeitete Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, wenn ein so großer Teil der Ernährung aus Keksen besteht.

1981: Die Beverly-Hills-Diät

<p>Vacclav/Shutterstock</p>

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Diese von Judy Mazel in ihrem Bestseller von 1981 propagierte Diät erlaubt in den ersten zehn Tagen nur Obst, an Tag elf Kohlenhydrate und an Tag 19 schließlich Eiweiß. Sie basiert auf der unwissenschaftlichen Annahme, dass das Mischen bestimmter Lebensmittel die Verdauung hemmt und dass unverdaute Nahrung dick macht. Das ist völliger Unsinn und möglicherweise auch gefährlich, da die Kalorienzufuhr sehr gering ist und an manchen Tagen ein Nährstoffmangel herrscht.

Anfang der 1990er-Jahre: Die Halleluja-Diät

<p>wizdata/Shutterstock</p>

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Bei dieser Diät, die von dem US-amerikanischen Pastor George Malkmus entwickelt wurde, sollten nur Dinge konsumiert werden, die auch Adam und Eva im Garten Eden gegessen haben könnten (woher er wusste, was sie dort aßen, ist allerdings schwer zu sagen). Trotz der verrückten Prämisse ist die Diät, die es auch heute noch gibt, nicht allzu schlimm, da sie hauptsächlich auf Obst und Gemüse basiert. Allerdings werden auch viele Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, was oft ein Kennzeichen von Trenddiäten ist.

2007: Die Kimkins-Diät

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Diese Diät wurde ursprünglich von Heidi Kimberly Diaz (alias „Kimmer”) propagiert, die eine Gewichtsabnahme von rund 90 Kilogramm vortäuschte. Bei dieser extrem kohlenhydratarmen Diät wurden nur 500 Kalorien pro Tag gegessen und die Einnahme von Abführmitteln empfohlen. Leider wurde diese schreckliche Diät 2007 in „Woman's World” veröffentlicht, wofür sich die Zeitschrift jedoch später entschuldigte.

2010: Die Babynahrungsdiät

<p>Gayvoronskaya_Yana/Shutterstock</p>

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Die Babynahrungsdiät hält, was sie verspricht: Statt richtiger Erwachsenenkost essen Sie pürierte Babynahrung. Die meisten Gläschen mit Babynahrung sind kalorienarm, bestehen hauptsächlich aus Obst und Gemüse und enthalten wenig Salz, sind also theoretisch nicht schädlich. Der Nachteil ist, dass Babynahrung nicht alle Nährstoffbedürfnisse von Erwachsenen erfüllt und eintönig ist, sodass Sie sich wahrscheinlich bald langweilen werden. Und da Sie nicht kauen, werden Sie sich auch nicht satt fühlen.

2013: Wattebäusche essen

<p>Eag1eEyes/Shutterstock</p>

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Wattebäusche werden nicht mehr nur zum Abschminken verwendet – in den letzten Jahren sind einige verzweifelte Diätwillige dazu übergegangen, sie mit Saft getränkt zu schlucken, was sehr gefährlich ist. Wattebäusche enthalten keinerlei Nährstoffe, können leicht zum Ersticken führen oder sich festsetzen, was zu Geschwüren, Wundbrand und Darmblutungen führen kann.

2018: Selleriesaft

<p>Studio KIWI/Shutterstock</p>

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Frischer Selleriesaft ist einer der neuesten Wellness-Trends. Er wurde vor allem von Anthony William, einem in Los Angeles ansässigen Wellness-Influencer, der sich selbst als medizinisches Medium und „Begründer einer weltweiten Selleriesaft-Bewegung“ bezeichnet, ins Leben gerufen. Selleriesaft-Fans wie Schauspielerin Debra Messing trinken täglich einen halben Liter oder mehr und behaupten, er helfe beim Abnehmen, bei Hautproblemen, bei der Energiegewinnung und vielem mehr. Tatsächlich gibt es aber absolut keine Beweise dafür, dass er gesünder oder ungesünder ist als andere Gemüsesäfte.

2019: Die Sirtfood-Diät

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Bei der Sirtfood-Diät liegt der Fokus auf speziellen Lebensmitteln, darunter Grünkohl, Walnüsse, Erdbeeren, Zwiebeln, Chili, Schokolade und Rotwein. Diese sollen bestimmte Proteine, sogenannte Sirtuine, im Körper anregen und so den Stoffwechsel ankurbeln sowie Entzündungen hemmen. Laut Plan – entwickelt von den beiden britischen Ernährungswissenschaftlern Aidan Goggins und Glen Matten – wird jeden Tag ein grüner Saft zu sich genommen. Dazu kommt eine kalorienreduzierte Ernährung. Bekannt wurde die Diät, als Berichte sie mit Adele in Verbindung brachten. Die Sängerin hat seitdem aber angemerkt, diese nie befolgt zu haben. Zudem gebe es keinerlei konkrete Beweise, dass Sirtuine tatsächlich positive Auswirkungen auf den Körper haben, so die Experten.

Anfang der 2020er-Jahre: Die Fleischfresser-Diät

<p>Rimma Bondarenko/Shutterstock</p>

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Die Fleischfresser-Diät, bei der auf Pflanzliches gänzlich verzichtet wird und nur tierische Produkte (rotes und weißes Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte) verzehrt werden, wird immer beliebter. Hugh Jackman nutzte die Diät angeblich, um für seine Rolle im Film „Wolverine: Weg des Kriegers“ in Form zu kommen. Sänger James Blunt hingegen soll nach einer zweimonatigen Fleischdiät Skorbut entwickelt haben. Bei dem Mangel an Vitamin C kaum ein Wunder. Ohne Obst und Gemüse auf dem Ernährungsplan fehlen schließlich viele wichtige Vitamine und Nährstoffe. Auch Ballaststoffe werden bei dieser Diät kaum zu sich genommen. Laut Experten könnten diese Faktoren zu einem erhöhten Risiko für Darmkrebs, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

2023: Die Löwen-Diät

<p>Claude Huot/Shutterstock</p>

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Die Löwen-Diät, die sich momentan besonders auf TikTok großer Beliebtheit erfreut, geht noch einen Schritt weiter als die Fleischfresser-Diät: Erlaubt sind nur rotes Fleisch, Salz und Wasser. Sie soll angeblich bei der Heilung von Darm, Körper und Gehirn helfen und wurde ursprünglich von der amerikanischen Podcasterin Mikhaila Fuller entwickelt. Die Diät habe zur Linderung ihrer zahlreichen Gesundheitsprobleme beigetragen, beteuert sie. Experten warnen jedoch vor dieser strengen Ernährung. Sie sei nährstoff- und ballaststoffarm, enthalte viele gesättigte Fette und könne zu gesundheitlichen Problemen wie einem erhöhten Cholesterinspiegel und Hämorrhoiden führen.