Wo Frauen weltweit am besten leben und arbeiten können

Laut einer neuen Rangliste von William Russell lässt es sich für Frauen weltweit am besten in Island leben und arbeiten.

Island nimmt den Spitzenplatz ein, hier erreichen 52,8% der Frauen einen Hochschulabschluss und somit hat das Land die volle Punktzahl im Women, Business and Law Index 2021 erhalten. (Bild: Getty Images)
Island nimmt den Spitzenplatz ein, hier erreichen 52,8% der Frauen einen Hochschulabschluss und somit hat das Land die volle Punktzahl im Women, Business and Law Index 2021 erhalten. (Bild: Getty Images)

In der Studie wurden die Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) anhand einer Reihe von Faktoren bewertet: darunter das geschlechtsspezifische Lohngefälle, der Anteil der Frauen, die einen Hochschulabschluss erzielen, die Dauer des bezahlten Mutterschaftsurlaubs und der Anteil an Frauen in der Regierung.

Die Top Ten

Island belegt hierbei Platz 1: Denn 52,8 % der Frauen haben einen Hochschulabschluss und das Land erhält die volle Punktzahl laut dem Gleichstellungsindex der Weltbank „Frauen, Wirtschaft und Recht“ für 2021, in dem die Gesetze und Vorschriften bewertet werden, die die wirtschaftlichen Chancen von Frauen beeinflussen.

Auf Platz 2 folgt Finnland, das beim Anteil von Frauen in der Regierung besonders gut abschneidet. Die Hälfte aller Ministerposten ist mit Frauen besetzt, und es gab bereits vier weibliche Staatsoberhäupter.

Irland steht auf Platz 3 mit einem relativ geringen geschlechtsspezifischen Lohngefälle von 7,99 % und 182 Tagen bezahltem Mutterschaftsurlaub. Auch im Index der Weltbank „Frauen, Wirtschaft und Recht“ erhielt die grüne Insel Bestnoten.

Belgien liegt auf Platz 4, gefolgt von Dänemark, Kanada, Frankreich, Norwegen, Schweden und Lettland.

Auf den letzten Plätzen

Japan schneidet laut der Rangliste von William Russell am schlechtesten ab. Obwohl über 50 % der Frauen einen Hochschulabschluss haben, ist das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern mit 23,48 % sehr groß, und der Anteil von Frauen in der Regierung ist mit nur 10 % sehr gering.

Die Türkei landet auf dem vorletzten Platz, da nur 19,7 % der Frauen einen Hochschulabschluss haben. Im Global Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums belegt das Land den letzten Platz.

Mexiko erreicht den drittletzten Platz. Nur 17,2 % der Frauen haben ein Hochschulstudium absolviert. Zudem hatte das Land noch nie einen weiblichen Regierungschef, obwohl 42,11 % der Ministerposten mit Frauen besetzt sind.

Chile liegt an viertletzter Stelle, die weiteren Plätze belegen Südkorea, Kolumbien, die USA und Israel.

Trotz des sechstletzten Platzes auf der Liste ist Kolumbien mit nur 4 % das Land mit dem geringsten geschlechtsspezifischen Lohngefälle. Luxemburg liegt mit einem Lohngefälle von 4,14 % an zweiter Stelle, gefolgt von Belgien mit 4,19 %, Costa Rica (4,73 %), Dänemark (4,86 %) und Norwegen (4,99 %).

Das durchschnittliche Lohngefälle zwischen den Geschlechtern beträgt weltweit 12,28 %. Das Vereinigte Königreich liegt mit einem Lohngefälle von 16,01 % über dem Durchschnitt.

Bezahlter Mutterschaftsurlaub international

Die Slowakei gewährt berufstätigen Frauen mit 238 Tagen die meisten Tage an bezahltem Mutterschaftsurlaub. Die Tschechische Republik liegt mit 196 Tagen an zweiter Stelle, gefolgt von Irland (182), Ungarn (168), Italien (150) und Finnland (147).

Die durchschnittliche Dauer des bezahlten Mutterschaftsurlaubs beträgt 103,6 Tage. Im Vereinigten Königreich entfällt auf frischgebackene Mütter mit nur 42 Tagen weniger als die Hälfte davon.

Israel ist mit 88 % das Land mit dem höchsten Anteil an Hochschulabsolventinnen, gefolgt von Kanada (64,4 %), Finnland (53,1 %), Japan (52,8 %), Island (52,8 %) und Estland (51,2 %).

Rund 47,7 % der Frauen im Vereinigten Königreich erreichen einen Hochschulabschluss. Der weltweite Durchschnitt für Frauen, die einen Hochschulabschluss erlangen, liegt bei 40,7 %.

In dem Bericht heißt es: „Die Bildung von Frauen zu fördern, ist ein wesentlicher Bestandteil der Angleichung der Beschäftigungsmöglichkeiten zwischen den Geschlechtern. Frauen werden ermutigt, aus den traditionellen Rollen auszubrechen, die ihnen die Gesellschaft früher allein aufgrund ihres Geschlechts zugewiesen hat.“

„Ein höherer Bildungsabschluss bestärkt Frauen darin, einflussreichere Positionen anzustreben, unterdrückerische gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen und eine aktivere Rolle bei der Entscheidungsfindung zu übernehmen – all das sind Faktoren, die zur Stärkung und Gleichstellung von Frauen im Allgemeinen beitragen.“

In dem Bericht wurden auch die Länder mit den niedrigsten Schwangerschaftsraten im Teenageralter betrachtet, da dies als Indikator für eine Gesellschaft gilt, die sich um die Gesundheit und das Wohlergehen junger Frauen kümmert. Südkorea hatte die niedrigste Rate an Teenagerschwangerschaften, gefolgt von der Schweiz, Slowenien, Japan und den Niederlanden.

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