Freundschaft in der Coronakrise: Fünfjähriger schreibt rührenden Brief an 93-jährigen Nachbarn
Wegen Corona befindet sich die Welt in sozialer Isolation. Einen kleinen Jungen aus England hielt das nicht davon ab, Kontakt zu seinem betagten Nachbarn aufzunehmen. Er schrieb ihm einen rührenden Brief.
Mit der sozialen Isolation infolge der Coronakrise müssen wir uns alle arrangieren. Man kann die schwierige Situation auch als Zeit der Bewährung betrachten – als Bewährung des Charakters und des Menschlichen überhaupt, um es ganz pathetisch zu formulieren. Einige Menschen versagen dabei, andere bestehen die Bewährungsprobe mit Bravour. Zur letzten Sorte gehört zweifelsohne ein kleiner Junge aus England, der sich mit einer rührenden Aktion mit seinem betagten Nachbar solidarisiert hat.
Beginn einer wunderbaren Freundschaft?
Dass der Nachbar mit seinem fortgeschrittenen Alter von 93 Jahren zur Risikogruppe gehört, ist auch dem fünfjährigen Kiran aus der englischen Stadt Wolverhampton offenbar bekannt. Aus Sorge um das Wohlbefinden des Mannes beschloss er, ihm einen Brief zu schreiben. "Hallo mein Name ist Kiran. Ich bin 5 Jahre alt", schreibt er. "Ich muss wegen des Coronavirus zu Hause bleiben. Ich wollte nur herausfinden, ob du okay bist."
Beeindruckendes Schauspiel: Bilder von echten Regenbögen
Um dem Nachbarn eine Freude zu machen, hat Kiran auf das Blatt auch ein Bild gemalt, das dem alten Mann eine Botschaft vermitteln soll. Es zeigt eine Sonne über einem Regenbogen. "Ich habe dir einen Regenbogen gemalt, um dich daran zu erinnern, dass du nicht alleine bist", fügt der Kleine hinzu. "Bitte antworte mir, wenn du kannst. Von deinem Nachbar aus Nummer 9."
I‘ve attached the original letters should you wish to use them. Please note it’s Kiran not Kirah. pic.twitter.com/6fsZGhxWQC
— Gurpreet Tiwana (@GurpreetTiwana_) April 7, 2020
Dass der Mann geantwortet hat, wissen wir aus einem Twitter-Eintrag seiner Enkelin. In dem Post hat die Frau nicht nur den Brief des Jungen, sondern auch die Antwort ihres Großvaters veröffentlicht. "Ich habe mich über deine Nachricht sehr gefreut, in der du nach meinem Wohlbefinden fragst", schreibt der Nachbar, der sich als Ron vorstellt. Seinen kleinen Brieffreund spricht er irrtümlich mit Kirah an, weil sich der Buchstabe "n" in der Handschrift des Kleinen leicht als "h" lesen lässt. Dass es sich bei dem Kind um einen Jungen handelt, darauf verweist eine Twitter-Nutzerin in einem Post.
Nachbar ist wohlauf
Ron geht es offenbar gut, wie aus seinem Brief hervorgeht. "Ich freue mich, sagen zu können, dass es mir soweit gut geht. Wie du bin auch ich isoliert, deshalb war es schön zu hören, dass du dich um mich Sorgen machst." Die Situation mit dem Coronavirus sei "sehr schlimm". Wir müssten "alle unser Bestes tun, um sie zu überstehen und hoffentlich mit guter Gesundheit wieder herauszukommen."
Über das Regenbogen-Bild Kirans hat sich Ron besonders gefreut. "Ich fand deine Regenbogen-Zeichnung großartig und werde sie ins Fenster hängen, damit die Leute sie sehen", schreibt er. Auch das ein symbolischer Akt: In vielen Ländern der Welt hängen von Kindern gemalte Regenbogen-Bilder an Fenstern und Wänden, die den Menschen Hoffnung geben und ihre Moral aufrechterhalten sollen.
Eine ähnliche Wirkung dürfte auch die Brieffreundschaft von Kiran und Ron haben. Bei den Internet-Nutzern jedenfalls kommt sie sehr gut an. Auf Twitter erhielt der Post von Rons Enkelin bereits mehr als 20.000 Retweets, über 145.000 Mal wurde er gelikt.
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