„Friends“-Star David Schwimmer macht mit Kurzfilmen auf Belästigung aufmerksam

David Schwimmer ist der Produzent der Kurzfilme und übernahm auch eine Rolle. (Bild: AP Photo)
David Schwimmer ist der Produzent der Kurzfilme und übernahm auch eine Rolle. (Bild: AP Photo)

Um das Thema sexuelle Belästigung zu beleuchten, haben David Schwimmer und sein Team sechs Kurzfilme produziert. Sie zeigen Alltagssituationen von Frauen, die nicht alltäglich sein sollten.

Die junge Angestellte wird im Büro ihres Chefs vorstellig. Sie sprechen über ihre Leistung und er redet ihr gut zu: „Ich glaube wirklich an dich.“ Sie bedankt sich höflich, worauf er einen Schritt zu weit geht. Der Vorgesetzte – gespielt von „Friends“-Star David Schwimmer – begutachtet als Vorwand ihre Ohrringe und küsst seine Angestellte dann ungefragt.

Diese Szene, die auf einer wahren Begebenheit beruht, ist Teil des Kurzfilm-Projekts „#ThatsHarassment“ („Das ist Belästigung“) der israelisch-amerikanischen Drehbuchautorin und Regisseurin Sigal Avin, der Non-Profit-Organisation Ad Council und Schwimmer selbst. Mit den Filmen soll gezeigt werden, wie sexuelle Belästigung eigentlich aussieht und wie sie gestoppt werden kann.

Die Videos, in denen mit Cynthia Nixon oder Emmy Rossum weitere bekannte Schauspieler mitwirken, wurden bereits im April letzten Jahres erstveröffentlicht. Schwimmer entschied, sie nach dem Weinstein-Skandal noch einmal zu veröffentlichen. Regisseurin Avin, die bereits in Israel ähnliche Videos drehte, bevor sie mit Schwimmer an einer US-Version arbeitete, sagt dazu: „Es war beinah so, als seien sie vor ihrer Zeit rausgekommen.“ Jetzt scheint die Zeit mehr als reif.

Film „The Boss“:

Insgesamt sechs Kurzfilme, fünf mit Situationen am Arbeitsplatz und eine beim Arzt, haben Avin und Schwimmer produziert und auf der Facebook-Seite von „#ThatsHarassment“ hochgeladen. Damit soll Aufmerksamkeit für das Thema generiert und außerdem sollen Opfer unterstützt und Arbeitgebern Rat gegeben werden, wie sie sexueller Belästigung am Arbeitsplatz vorbeugen können. Dafür wurde in Zusammenarbeit mit der Frauenrechtsorganisation „National Women’s Law Center“ ein digitales Toolkit zum Download für Arbeitgeber erstellt.

Regisseurin Sigal Avin und David Schwimmer diskutieren ihre Kampagne „#ThatsHarassment“ am Dienstag im Build Studio in New York. (Bild: Getty Images)
Regisseurin Sigal Avin und David Schwimmer diskutieren ihre Kampagne „#ThatsHarassment“ am Dienstag im Build Studio in New York. (Bild: Getty Images)

„Ich möchte, dass [die ZuschauerInnen] realisieren und sogar erleichtert sind, dass sie dieses komische Gefühl, dass sie mal hatten, Belästigung nennen können. Und dass sie verstehen, dass es falsch ist“, sagt Avin gegenüber „Yahoo Lifestyle“. Schwimmer fügt hinzu: „Männern sollen die Filme dazu dienen, sich zu bilden.“