Fünf Wege, um als Eltern zufriedener zu werden

Die Corona-Pandemie hat bei vielen Eltern sichtlich an den Nerven gezerrt und sicherlich hat hier und da auch das Familienglück etwas gelitten. Aber mit ein paar wenigen Dingen könnten die nächsten Monate für alle besser werden.

Als Eltern hat man es nicht immer leicht. (Symbolbild: Getty Images)
Als Eltern hat man es nicht immer leicht. (Symbolbild: Getty Images)

Die letzten beiden Jahre waren für alle nicht wirklich einfach, aber für Familien mit Kindern noch eine Nummer härter. Ruhezonen und -zeiten waren eher Mangelware und Homeoffice und Homeschooling haben viele Mütter und Väter an den Rand ihrer Belastbarkeit gebracht. Aber es gibt fünf einfache Strategien, die das Eltern-Dasein im kommenden Jahr etwas erleichtern könnten.

1. Die Kinder gezielt wahrnehmen

"Das erste, was ich Eltern empfehle, ist, einfach jeden Tag ein paar Minuten damit zu verbringen, ihr Kind zu beobachten. Die Art und Weise, wie es lächelt, der Ausdruck auf seinem Gesicht, wenn es spielt, seine Aufregung, wenn es ihnen eine Geschichte erzählt, das Gewicht in ihren Armen, wenn sie es ins Bett tragen", rät die Psychologin Sarah Conway, Gründerin von Mindful Little Minds. "In diesen kleinen Momenten steckt so viel Freude".

Es ist besonders gut, ein Kind in allen Facetten wahrzunehmen, wenn es die Eltern auf die Probe stellt. Ashurina Ream, Gründerin von Psyched Mommy, sagt, dass sie sich oft daran erinnert, wie wichtig es ist, sich daran zu erinnern, wer ihr Kind ist, und nicht daran, was es tut - vor allem, wenn das, was es tut, sie verrückt macht. Und eine Möglichkeit, sich daran zu erinnern, wer sie sind, ist, sie einfach vor sich zu sehen.

"Sieh' sie dir an! Ihre kleinen Hände. Ihre Wimpern. Ihre Wangen", sagt Ream.

2. Umarmen und gemeinsam atmen

Zugegeben, diese Strategie mag sich etwas überkandidelt, fast schon helikopterelternmäßig anhören, aber eigentlich geht es dabei um Achtsamkeit und Verbundenheit zum Kind.

Conway empfiehlt dabei eine "Acht-Sekunden-Umarmung" zu jedem Zeitpunkt, an dem Sie sich entspannen und die Verbindung wiederherstellen müssen. "Forschungen haben ergeben, dass Umarmungen, die acht Sekunden oder länger dauern, uns helfen, Stress und Spannungen abzubauen", sagt sie. "An der Acht-Sekunden-Marke lehnen wir uns tiefer in die Umarmung, unsere Atmung wird rhythmischer und unser Körper wird weicher und entspannt sich.

Es kann sehr wirkungsvoll sein, sein Kind zu umarmen und gemeinsam ein paar Atemzüge zu machen. Sehr hilfreich auch bei Wutanfällen. Einfach das Kind in den Arm nehmen und zusammen dreimal tief ein und ausatmen

3. Das eigene Social-Media-Verhalten genau beobachten

Soziale Medien spielen mittlerweile eine große Rolle und die ist während der Corona-Pandemie sicher nicht geringer geworden. Viele Eltern setzten sich in Sachen Social Media einem unnötigen Druck aus, wenn sie versuchen bei allem auf dem Laufenden zu bleiben, alles zu dokumentieren oder sich mit anderen Eltern zu vergleichen. Aber das muss nicht sein. Oftmals ist weniger einfach mehr und nicht alles muss mit allen geteilt werden.

"Tu einfach etwas, um im Moment zu sein, anstatt zu versuchen, etwas zu teilen", sagt Ream. Wenn du etwas Inspiration brauchst, sind diese Geschichten von echten Menschen, die sich endgültig von den sozialen Medien verabschiedet haben, sehr interessant.

4. Täglich mindestens zehn Minuten intensiv mit dem Kind beschäftigen

"Tauche für zehn oder 15 Minuten am Tag in eine Sache ein, die deinem Kind wirklich Freude bereitet", empfiehlt Kimberley Bennett, Psychologin und Gründerin von The Psychologist's Child.

Sich zehn oder mehr Minuten (so viel wie man entbehren kann) wirklich nur dem Kind widmen und sich mit ihm unterhalten, was es denn so tun möchte. Das mag nun nach einer Pflichtaufgabe klingen, aber Experten betonen immer wieder, wie wichtig solche gemeinsamen Gespräche für das Gefühl der Freude und der Verbundenheit in der Familie sind.

Wichtig dabei ist, dass diese Minuten, die man seinem Kind schenkt, wirklich frei von Ablenkungen sind. Daher Handy weglegen, Laptop zuklappen und Fernseher aus. Diese Minuten gehören ganz alleine dem Kind, in denen es zeigen kann, was es wirklich möchte (und wenn es das hundertste Mal das gemeinsame Singen eines Songs aus dem Film "Die Eiskönigin“ ist). Wenn man mehrere Kinder hat, sollte man dennoch versuchen, sich in diesen Minuten nur auf ein Kind zu konzentrieren.

Und das allerwichtigste an diesen Minuten der Zweisamkeit, man sollte es mit voller Absicht machen.

5. Einfach mal mehr selbst um Hilfe bitten

Sich glücklich fühlen, wenn man eigentlich selbst am Ende ist? Unmöglich. Also nicht immer alles selbst auf die Reihe bekommen wollen, sondern einfach viel öfter andere Mal um Hilfe bitten, ganz gleich in welcher Form auch immer. Daran ist auch nichts Verwerfliches.

"Um Hilfe zu bitten, ist eine Stärke, keine Schwäche", sagte Jessica Gold, Assistenzprofessorin und Leiterin des Bereichs Wellness, Engagement und Outreach in der Abteilung für Psychiatrie an der Washington University in St. Louis gegenüber der "HuffPost".

Wenn die Psyche also mal nicht mehr so mitspielen möchte, wie man selbst will (und wer kann dies einem nach den vergangenen Monaten verdenken), sollte sich nicht scheuen, professionelle Hilfe zu suchen und diese auch anzunehmen.

Aber es muss ja nicht immer gleich der Psycho-Doc sein, schon ein paar wenige Stunden nur mal für sich selbst, können schon ungemein hilfreich sein. Daher einfach mal ein anderes Familienmitglied fragen, ob es einen im Alltag unterstützen kann, z.B. beim Babysitten, um selbst mal kurz abzuschalten.

Oder einen guten Freund oder gute Freundin suchen, bei dem/der man sich auch mal ausheulen kann, wenn einem die Rolle als Elternteil mal über den Kopf wächst. Eltern sind schließlich auch nur Menschen.

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