Funkeln im Dunkeln: 10 faszinierende Fakten über Diamanten

Diamanten sind nicht nur – wie von Marylin Monroe besungen – des Mädchens bester Freund, sondern auch ein faszinierendes Naturphänomen.

Begehrte Edelsteine: Seit Jahrtausenden lockt der Glanz der Diamanten (Foto: REUTERS/Mike Segar)
Begehrte Edelsteine: Seit Jahrtausenden lockt der Glanz der Diamanten (Foto: REUTERS/Mike Segar)

Ihre Entstehung, Eigenschaften und Geschichte machen sie zu begehrten Edelsteinen – 10 spannende Fakten.

Der Ursprung liegt tief unter der Erde

Diamanten entstehen in den Tiefen des Erdmantels, in etwa 150 bis 200 Kilometern unter der Erdoberfläche. Dort herrschen extrem hohe Drücke und Temperaturen, die für die Bildung von Diamanten notwendig sind. Die Edelsteine werden durch vulkanische Aktivität an die Erdoberfläche befördert, eingebettet in Kimberlit-Pipes.

Diamanten sind älter als Dinosaurier

Die Entstehung von Diamanten dauert Millionen, sogar Milliarden von Jahren. Einige der ältesten Diamanten, die bisher gefunden wurden, sind etwa 3,3 Milliarden Jahre alt. Das bedeutet, dass Diamanten älter sind als die Dinosaurier, die vor etwa 65 Millionen Jahren ausstarben.

Diamanten sind doch nicht für die Ewigkeit gemacht

Entgegen der landläufigen Meinung sind Diamanten nicht unzerstörbar. Sie bestehen aus reinem Kohlenstoff, dem härtesten natürlichen Material auf der Erde, aber das bedeutet nicht, dass sie für die Ewigkeit gemacht sind. Bei extrem hohen Temperaturen und Drücken können Diamanten in Graphit umgewandelt werden, dem weichen Material, das in Bleistiften verwendet wird.

Die teuersten Diamanten der Welt

Der "Pink Star" hält den Rekord als teuerster Diamant, der jemals auf einer Auktion verkauft wurde. Der rosafarbene Diamant, 59,60 Karat schwer, erzielte im Jahr 2017 einen Preis von beeindruckenden 71,2 Millionen US-Dollar.

Der teuerste je versteigerte Diamant: Der
Der teuerste je versteigerte Diamant: Der "Pink Star". (Bild: REUTERS/Tyrone Siu)

Es gibt jedoch noch drei Diamanten, deren Wert als höher eingestuft wird. 1986 wurde der "Centenary Diamant" entdeckt. Der Rohdiamant, der es auf ein Gewicht von 273,85 Carat bringt, wurde 1988 bei der Hundertjahrfeier von De Beers enthüllt, wodurch der Name des Diamanten entstand. Sein Wert wird auf 100 Millionen Dollar geschätzt.

Auf einen Wert von gar 350 Millionen Dollar wird der "Hope Diamond" taxiert. Der 45,50 Karat schwere, dunkelgraublaue Diamant wurde bereits im 17. Jahrhundert entdeckt und wird heute im Smithsonian Museum in Washington DC ausgestellt. Bis zu 400 Millionen Dollar war einmal der "Cullinan-Diamant" (530,2 Karat) wert, der auch als "Stern von Afrika" bekannt ist und bereits 1905 entdeckt wurde.

Als teuerster Diamant der Welt gilt unterdessen der "Kohinoor" (Persisch: "Berg des Lichts"). Die Kontroverse um den Besitz des Diamanten dauert an: Es wird behauptet, der Edelstein sei von den Briten aus Indien gestohlen worden. Fest steht: Der "Kohinoor" wurde in die britischen Kronjuwelen integriert und schmückt heute neben anderen bedeutenden Edelsteinen die Spitze der königlichen Krone. Trotz zahlreicher Petitionen und Forderungen verschiedener Länder, darunter Indien und Pakistan, bleibt der "Kohinoor" ein Symbol für die koloniale Vergangenheit und die komplexen Fragen des kulturellen Erbes. Der "Kohinoor" gilt als unverkäuflich und im Wert nicht zu quantifizieren – es gibt aber Schätzungen, die sich bis auf eine Milliarde Dollar belaufen.

So wertvoll wie kontrovers: Der Kohinoor in der Spitze der königlichen Krone (Foto: Tim Graham Photo Library via Getty Images)
So wertvoll wie kontrovers: Der Kohinoor in der Spitze der königlichen Krone (Foto: Tim Graham Photo Library via Getty Images)

Diamanten als Härteindikator

Die Mohs-Skala misst die Härte von Mineralien, und Diamanten führen diese Skala mit der höchsten Bewertung von 10 an. Diese außergewöhnliche Härte macht Diamanten nicht nur zu einem beliebten Schmuckstein, sondern auch zu einem wichtigen Werkzeug in der Industrie, beispielsweise in Schneidewerkzeugen für die Bearbeitung von harten Materialien.

Farbenpracht der Diamanten: Blaue Diamanten sind die seltensten

Diamanten gibt es in verschiedenen Farben, von farblos bis zu intensiven Nuancen. Die meisten Diamanten sind jedoch leicht getönt, dabei meist gelblich. Farblose Diamanten, auch als "weiße Diamanten" bekannt, sind aufgrund ihrer Reinheit und Brillanz besonders begehrt.

Unter den farbigen Diamanten sind die blauen mit Abstand die seltensten; die machen nur 0,1 Prozent aller Diamanten aus. Der berühmte "Hope-Diamant" ist einer der bekanntesten blauen Diamanten und zählt zu den größten, je gefundenen blauen Diamanten. Seine dunkelblaue Farbe und seine bewegte Geschichte machen ihn zu einem der faszinierendsten Edelsteine der Welt.

Der seltene blaue Hope-Diamant. (Foto: REUTERS/Jason Reed)
Der seltene blaue Hope-Diamant. (Foto: REUTERS/Jason Reed)

Diamanten aus dem Labor

In den letzten Jahren hat die Technologie die Möglichkeit geschaffen, Diamanten im Labor herzustellen. Diese synthetischen Diamanten haben die gleiche chemische Zusammensetzung wie natürliche Diamanten und sind äußerlich kaum von ihnen zu unterscheiden. Die Debatte über ihre Akzeptanz im Schmuckmarkt dauert an, während ihre Popularität stetig wächst.

Blutdiamanten und der Kimberley-Prozess

Die Förderung von Diamanten hat eine lange und teilweise sehr traurige Tradition. In einigen Regionen (vor allem Afrikas) hat die Gewinnung von Diamanten zu Konflikten geführt, bei denen die Erlöse aus dem Diamantenhandel zur Finanzierung von bewaffneten Auseinandersetzungen verwendet wurden. Um dem entgegenzuwirken, fand 2000 der sogenannte "Kimberley-Prozess" statt, durch den sichergestellt werden sollte, dass Diamanten ethisch und ohne Beteiligung an Konflikten abgebaut werden. 2003 trat die Regelung in Kraft. Der breiten Öffentlichkeit wurde das Phänomen der Blutdiamanten durch den Hollywood-Blockbuster "Blood Diamonds" (2007) mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle bekannt.

Diamanten als Symbole der Macht und Liebe

Diamanten sind nicht nur Schmuck, sondern haben auch symbolische Bedeutung. In vielen Kulturen gelten Diamanten als Symbole der Macht, Reinheit und Unvergänglichkeit. Und natürlich der Liebe: Wer es sich leisten kann, besiegelt die Verlobung und Eheschließung mit einem Diamantring.

Diamanten in der Popkultur

Diamanten haben in der Popkultur durch ihre Darstellung in ikonischen Filmen, Songs und anderen Medien seit Jahrzehnten eine feste Verankerung gefunden. 1953 setzte Marilyn Monroe mit "Diamonds Are a Girl's Best Friend" den Edelsteinen im Hollywood-Hit "Gentlemen Prefer Blondes" ein (fragwürdiges) Denkmal, stellt der Song doch die Verbindung zwischen Diamanten und dem Streben nach materieller Sicherheit und Glamour dar. Knapp

60 Jahre später wiederholte R&B-Superstar Rihanna auf dem Höhepunkt ihrer Karriere die Glamour-Geste: Der Nummer-Eins-Hit von 2012 nutzt Diamanten als Metapher für Schönheit, Stärke, zeitlose Anziehungskraft und Unzerbrechlichkeit.

Auch in Hollywood verband man Diamanten oft genug mit einer Welt der Eleganz und des Glamours. Im Klassiker "Breakfast at Tiffany's" von 1961 wird die Hauptfigur Holly Golightly, gespielt von Audrey Hepburn, gern in Verbindung mit luxuriösem Schmuck und insbesondere Diamanten gezeigt. Zehn Jahre später sind Diamanten in einem der berühmtesten James-Bond-Filme als zentrales Element eines internationalen Spionageplots zu finden. In "Diamantenfieber" werden die begehrten Edelsteine sowohl als Luxusobjekte als auch als Werkzeuge für Intrigen und Machtspiele gezeigt.

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