Garten: Was man jetzt im Herbst noch erledigen sollte

Bald wird es kälter und bis der erste Schnee fällt, dauert es wahrscheinlich auch nicht mehr lange. Wie kann man empfindliche Pflanzen vor Kälte schützen? Muss ich den Rasen noch mähen und düngen? Diese Gartenarbeiten sollten erledigt sein, bevor die Minustemperaturen kommen.

Es gibt so Einiges im Garten, das man im Herbst noch erledigen sollte (Symbolbild: Getty Images)
Es gibt so Einiges im Garten, das man im Herbst noch erledigen sollte (Symbolbild: Getty Images)

Während Gartenarbeit bei schönem Wetter auf die meisten Menschen entspannend wirkt, kann es ganz schön anstrengend sein, die Aufgaben zu erledigen, wenn die Temperaturen sinken. Wer hat schon große Lust, den Rasen zu mähen und dabei zu frieren? Dennoch solltest du die Gelegenheit nutzen, um deine Pflanzen zu schützen, bevor der richtige Kälteeinbruch kommt. Und auch Gartenschläuche und Wasserleitungen sollten entleert werden, damit gefrierendes Wasser die Geräte nicht beschädigt.

Diese Aufgaben solltest du am besten an einem trockenen Herbsttag erledigen:

  • Laub fegen

  • Rasen mähen und düngen

  • Fallobst aufsammeln und Fruchtmumien entfernen

  • Frostempfindliches Gemüse ernten und einlagern

  • Blumenzwiebeln setzen

  • Beerensträucher und Obstbäume pflanzen

  • Werkzeug und Geräte pflegen

  • Kompost bearbeiten

Laub fegen

Du hast erst gestern das ganze Laub im Garten entfernt und heute ist der Rasen schon wieder voller Blätter? Ein nicht zu enden wollendes Leid im Herbst! Dennoch solltest du dir einen Ruck geben und das Laub regelmäßig fegen, da sonst Fäulnis entstehen kann, die im schlimmsten Fall den Graswurzeln schadet. Damit das Laub erst gar nicht anfängt zu schimmeln, mische am besten kleine Zweige und dünne Schichten von Komposterde darunter.

Statt einen Laubsauger zu verwenden, der nicht nur sehr laut ist, sondern auch Kleintiere wie Frösche oder Igel töten kann, solltest du lieber zu einem Laubrechen greifen, um das Laub aufzusammeln. Lediglich im Frühjahr ist ein Laubbesen besser geeignet, da zu dieser Zeit nämlich Krokusse und andere Neuaustriebe auf der Grünfläche sprießen, die du mit einem Rechen aus dem Boden harken könntest.

Und wohin mit den ganzen Blättern? Gesammeltes Laub kannst du als Frostschutz auf Beeten verteilen oder Kompost daraus machen. Achte nur darauf, dass du Laub von Eichen, Walnuss, Kastanien oder Buchen nicht auf den Kompost wirfst, weil dieses nur sehr langsam verrottet.

Rasen mähen und düngen

Damit der Rasen genug Kraft hat, um über den Winter zu kommen, wird ein kalibetonter organischer Herbstdünger benötigt. Dieser schützt die Gräser gegen Frost und Krankheiten und macht die Pflanzenzellen fester. Damit die Wurzeln wieder Luft bekommen, müssen alte Rasenreste außerdem herausgeharkt werden.

Gartenarbeit im Herbst: Laub und Co. richtig entsorgen

Was du im Herbst auf keinen Fall machen darfst, ist, das Gras zum Wachstum anzuregen. Vermeide deshalb Dünger, der viel Stickstoff und Phosphor enthält. Wenn du den Rasen gemäht und den kalibetonten Dünger angebracht hast, vergiss nicht, den Rasen zu wässern, damit die Wirkstoffe in den Boden eindringen können.

Fallobst aufsammeln und Fruchtmumien entfernen

Wer Obstbäume in seinem Garten hat, sollte die restlichen Früchte ernten und entweder einlagern, einfrieren oder Kompott und Konfitüre daraus machen. Aus Äpfeln lässt sich auch Apfelmus oder Apfelsaft produzieren. Auch Fallobst sollte aufgesammelt werden. Achte jedoch darauf, dass du die verfaulten oder wurmstichigen Früchte aussortierst. Die kannst du in einer Biotonne entsorgen. Bleibt wurmstichiges Obst nämlich im Garten liegen, ist das nicht so gut, da sich die Schädlinge weiter ausbreiten können.

Falls deine Obstbäume von Fruchtfäule befallen sind, bleiben im Herbst sogenannte Fruchtmumien am Baum. Da es sich bei Fruchtfäule um eine Pilzkrankheit handelt und sich die Sporen des Pilzes im Garten verbreiten können, solltest du die schrumpelig aussehenden Früchte vom Baum entfernen und ebenfalls in der Biotonne entsorgen.

Frostempfindliches Gemüse ernten und einlagern

Du hast immer noch Gemüse im Garten? Dann ist es höchste Zeit, es zu ernten oder einzulagern. Entweder du trocknest es, kochst es ein oder legst es in einen Erdkeller zum Lagern. Auch Einfrieren ist eine tolle Möglichkeit, um Gemüse oder Kräuter lange haltbar zu machen.

Wenn du Hochbeete hast, kannst du diese im Winter ebenfalls bepflanzen und kultivieren. Ein Frühbeetkasten für dein Hochbeet kann die Gartensaison für beispielsweise Brokkoli, Blumenkohl oder Kohlrabi verlängern. Denn er kann einen Temperaturunterschied von fünf Grad und mehr ausmachen. Wenn du Topfkulturen möglichst nah an die Hauswand stellst, schützt du sie vor Wind und Kälte.

Krokusse überleben auch den Winter (Symbolbild: Getty Images)
Krokusse überleben auch den Winter (Symbolbild: Getty Images)

Nicht allen Pflanzen bekommt die Kälte. Frostempfindliche Pflanzen kannst du entweder ausgraben, eintopfen und nahe der Hauswand oder in einem Keller überwintern lassen. Die Zwiebeln der Sommerblumen wie Begonien, Dahlien oder Gladiolen solltest du ausgraben und frostgeschützt in einer Kiste im Keller lagern. Auch Zitruspflanzen vertragen keine Minusgrade. Wenn du die Pflanzen im Boden lässt, dann packe sie mit Reisig oder Laub ein. Bei stärkerem Frost kannst du zusätzlich ein Wintervlies verwenden. Denke aber daran, bei etwas milderen Temperaturen zu lüften, da sich sonst Pilzkrankheiten ausbreiten können.

Tipps: Darauf kommt es beim Schneiden von Bäumen und Sträuchern an

Gesunde Pflanzenreste kannst du zerkleinern und zusammen mit Laub auf den Beeten liegen lassen. Tomatenpflanzen sollten wegen der Kraut- und Braunfäule im Hausmüll entsorgt werden. Wenn du Rosen hast, kannst du sie vor Frost schützen, indem du den Stamm etwa 15 Zentimeter hoch mit Mutterboden und Laubkompost anhäufelst. Verzichte dabei auf Torf oder Rindenmulch! Bedecke die Mischung anschließend mit Laub, Stroh, Moos oder Reisig.

Blumenzwiebeln setzen

Es gibt auch Pflanzen, die sich für die herbstliche Bepflanzung eignen und im Frühjahr schön blühen. Dazu gehören beispielsweise Aster, Chrysantheme oder Zierpaprika. Die Blumenzwiebeln dafür kannst du jetzt schon pflanzen. Diese werden nach dem Lasagne-Schichtprinzip neben den Herbstpflanzen auch in die Erde gesetzt: Höher wachsende Frühblüher wie Hyazinthen oder Tulpen kommen zuerst nach unten in den Topf. Dann werden die Zwiebeln mit einer Schicht Erde bedeckt und erst dann werden die Herbstpflanzen eingesetzt. Die Lücken füllst du einfach mit Pflanzerde aus. Frühblüher wie Krokusse und Perlhyazinthen bringst du als letztes in die Erde.

Nach dem Einsetzen müssen die Pflanzen gut angegossen werden, danach nur noch sporadisch. Wichtig ist auch ein guter Wasserabzug, damit keine Staunässe entsteht. Kübel und Töpfe, die sich draußen befinden, sollten deshalb ein Loch im Boden haben.

Beerensträucher und Obstbäume pflanzen

Der Herbst ist der perfekte Zeitpunkt dafür, dir Beerensträucher und Obstbäume in den Garten zu holen. Denn zu dieser Jahreszeit müssen die Pflanzen keine Energie in Blätter und Früchte stecken, sondern können sich darauf fokussieren, viele Wurzeln zu formen und sich im Boden tief zu verankern.

Werkzeug und Geräte pflegen

Damit sie im nächsten Frühjahr auch noch einwandfrei laufen, sollten Gartengeräte und Werkzeug gründlich gereinigt und gewartet werden. Das Metall kannst du beispielsweise mit einem pflanzlichen Öl einreiben. Falls du ein Gartenhäuschen besitzt, lagere die Gartengeräte dort ein, um sie trocken zu halten.

Damit es keine Frostschäden gibt, musst du Wasserhähne, die sich draußen befinden, abstellen und die Hähne halb geöffnet halten. Regentonnen und Gießkannen solltest du ausleeren und sie so lagern, dass es nicht hineinregnen kann. Auch der Gartenschlauch lebt länger, wenn du ihn ausleerst und innen einlagerst, bis es wieder wärmer wird.

Kompost bearbeiten

Ein besonders wichtiger Punkt für alle Gartenliebhaber*innen ist der Kompost. Denn dieser sorgt für fruchtbare Erde und dafür, dass du auch im nächsten Jahr schöne Pflanzen in deinem Garten bewundern kannst. Du brauchst einen Kompostbehälter, der idealerweise an einem schattigen, windgeschützten Ort steht und einen Deckel hat, damit es nicht reinregnen kann und er nicht anfängt zu faulen. Da Mikroorganismen aus der Erde in den Kompost gelangen müssen, darf der Ort, an dem der Kompost steht, nicht gepflastert oder asphaltiert sein, sondern muss gegenüber dem Erdreich durchlässig sein.

VIDEO: 5 Tipps: Wohin mit dem Laub im Garten?