Gefährlich oder genial? US-Friseur kürzt Haarspitzen mit Feuer – das sagt ein Experte

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in einen Friseursalon zum Spitzen schneiden – und der Stylist fackelt plötzlich ihre Haare ab. Klingt nach blankem Horror! Doch in einem Salon in L.A. in den USA ist diese ungewöhnliche Technik gerade der neueste Schrei. Aber ist es wirklich empfehlenswert, Haarspitzen mit Feuer zu „schneiden“?

In den Friseursalons von JR D‘Angeles in L.A. muss Frau starke Nerven haben, denn dort ist diese heiße Schnitttechnik längst Standard. Der 54-jährige Salonbesitzer schwört auf seine ungewöhnliche Feuertechnik, die er während eines Aufenthalts auf den Philippinen gelernt hat. Und die angeblich Haarbruch und trockene Spitzen verhindern soll.

Die Feuerprozedur funktioniert so: Der Friseur trägt zunächst eine Creme auf Hals und Ohren auf, die vor der Hitze schützen soll. Anschließend massiert D’Angeles ein Feuchtigkeitsserum ins Haar. Um im Falle eines Unfalls vorbereitet zu sein, breitet er nasse Handtücher aus und stellt während des Haareschneidens auch immer einen Eimer mit kaltem Wasser bereit. Dann beginnt die heiße Phase: Die mit dem Serum behandelten Haarspitzen werden für Sekunden mit einem Feuerzeug angezündet, während D’Angeles sich mit dem Kamm Stück für Stück nach unten arbeitet.

„Das hier könnte eure Aufmerksamkeit erregen: BITTE NICHT ZUHAUSE NACHMACHEN! Maddie fragte mich nach einem neuen, „heißen Haarschnitt“ und ich konnte meine Schere nicht finden. Guckt es euch an und folgt @sstagioni, um den finalen Look zu sehen. Danke euch!“
Und welche Vorteile bringt diese Technik? „Durch das Feuer werden die Spitzen versiegelt und die Feuchtigkeit im Inneren gespeichert“, so D’Angeles gegenüber „SWNS“. „Es ist eine gefährliche Art, die Haare zu schneiden, doch ich habe einfach gemerkt, dass mit einer Schere oder einem Lockenstab erheblich größere Schäden angerichtet werden können.“

Ein anderer Fachmann ist kein Fan von der heißen Technik. Beauty-Experte und Friseursalonbetreiber Denny Kinder aus Berlin rät dringend von dieser Methode ab: „Diese Schnitttechnik ist ungemein gefährlich, denn Haare bestehen aus Schwefel bzw. Schwefelbrücken. Beim Verbrennen entstehen nicht nur unangenehm riechende Gase, sondern die Flammen reagieren sofort mit Sauerstoff und breiten sich aus. Man sieht auch, wie schnell der Stylist arbeiten muss. Es geht hier um Sekunden. Was dieser Salonbesitzer dort macht, ist nichts als PR – und nicht nur für die Haare, sondern auch für den Kunden gefährlich.“

In einem Salon in L.A. greift der Friseur beim Spitzenschneiden zum Feuerzeug. (Beispielfoto: Getty Images)
In einem Salon in L.A. greift der Friseur beim Spitzenschneiden zum Feuerzeug. (Beispielfoto: Getty Images)

Auch im Netz regt sich Kritik. Zwar stieg die Anzahl seiner Abonnenten rasant, als D’Angeles seinen ersten Clip postete. Doch es mehren sich kritische Stimmen zur Feuertechnik. Ein User kommentierte den Clip mit: „Von Stylist zu Stylist: Ihnen ist bewusst, dass sie als Salonbesitzer einen Standard an Hygiene und Sicherheit zu erfüllen haben. Diese Art des Haareschneidens ist einfach völlig unverantwortlich und lässt meines Erachtens den gesunden Menschenverstand vermissen.“ Ein anderer meint: „Sie führen sich auf wie ein Dreijähriger mit einem Feuerzeug.“

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