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Gefährliche Rohkost: Diese Lebensmittel sollte man besser erhitzen

Rohkost ist beliebt. Doch was sollte lieber nicht unbehandelt verzehrt werden? (Bild: Getty Images)
Rohkost ist beliebt. Doch was sollte lieber nicht unbehandelt verzehrt werden? (Bild: Getty Images)

Unbehandeltes Obst und Gemüse ist oft reicher an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, die nach Meinung vieler Experten wichtig für die Darmgesundheit sind. Doch Rohkost-Ernährung kann auch Gefahren bergen. Diese zehn Lebensmittel sollten besser nicht roh verzehrt werden.

1. Fleisch

Dass rohes Fleisch voller Bakterien und Keime steckt, dürfte allgemein bekannt sein. Und doch gibt es einen Trend hin zur 100-prozentigen Rohernährung. Was bei den meisten Obst- und Gemüsesorten unbedenklich ist, kann bei Fleisch richtig gefährlich werden.

Denn in der Regel ist frisches Fleisch gar nicht mehr so frisch, nur selten liegt gerade erst geschlachtetes Fleisch hinterm Tresen: Viel Zeit für Salmonellen und Co. sich hier einzunisten. Besonders betroffen sind Geflügel und Schweinefleisch. Wenn die Keime nicht durch Hitze abgetötet werden, können sie zu Lebensmittelvergiftungen mit schweren Magen-Darm-Beschwerden führen. Für Personen mit geschwächtem Immunsystem kann das lebensgefährlich sein.

Bei hohem Fleischkonsum kommt eine weitere Gefahr hinzu: langfristig kann eine zu proteinhaltige Ernährung „das Säure-Basen-Gleichgewicht aus dem Lot bringen und zu Osteoporose führen, “ führt die Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm gegenüber „stern.de“ aus. Außerdem drohe ein erhöhtes Diabetes- und Rheumarisiko.

2. Fisch

Auch roher Fisch kann schnell mit Keimen besiedelt werden, was ebenfalls zu einer Lebensmittelvergiftung führen kann. Dazu kommt die Gefahr, Fischbandwürmer aufzunehmen. Die gute Nachricht: In EU-Ländern ist es gesetzlich vorgeschrieben, Seefisch einer Gefrierbehandlung zu unterziehen, die sämtliche Larven abtöten soll.

Freunde von Sushi sollten jedenfalls besonders darauf achten, dass der verwendete Fisch auch wirklich frisch ist und nur in Sushi-Restaurants ihres Vertrauens zugreifen.

3. Eier

Die stäbchenförmigen Bakterien, die zu tagelangen Brech- und Durchfallerkrankungen führen können (Salmonellen), vermehren sich mit Vorliebe in rohen Eiern. Während die reichhaltigen Vitamine und Mineralstoffe dieses Tierproduktes ein heißes Wasserbad gut überstehen, sterben Salmonellen ab. Eier deshalb bitte grundsätzlich kochen oder braten!

4. Teig

Die meisten Teige enthalten rohe Eier, wodurch wieder Salmonellengefahr gegeben ist. Beim Hefeteig kommt erschwerend hinzu, dass er im Magen-Darm-Trakt weitergärt, wodurch es zu Bauchschmerzen kommen kann. Auch in Mehl können sich Keime befinden, es besteht die Gefahr von Bauchkrämpfen und Durchfall.

Deshalb gilt: nur Geduld beim Plätzchenbacken. Warmes, knuspriges Gebäck schmeckt auch super und ist wesentlich ungefährlicher als roher Teig.

5. Einige Pilzsorten

Gezüchtete Champignons können bedenkenlos roh gegessen werden. Bei Waldpilzen ist mehr Vorsicht geboten, da Fuchsbandwürmer den Pilzgenuss verderben können. Andere Pilzsorten sollten grundsätzlich nicht roh verzehrt werden, da sie Giftstoffe enthalten. Deshalb sollten beispielsweise Pfifferlinge stets erhitzt werden.

Im Zweifel kann es nicht schaden, Pilze gut durchzugaren. Und was spricht schon gegen eine schmackhafte Pilzpfanne, wenn dadurch einer Vergiftung vorgebeugt werden kann?

6. Kartoffeln

Nachtschattengewächse wie Kartoffeln oder auch Auberginen enthalten Solanin. Dieses Gift kann zu Magenbeschwerden und Nierenentzündungen führen. Wie kann die Menge des aufgenommenen Solanins reduziert werden? Richtig: durch Erhitzen!

Auch sollte man darauf achten, keine Frühkartoffeln mit hohem grünen Anteil zu verwenden, denn hier befindet sich besonders viel des Giftes.

Rohe Kartoffeln können zu Magenbeschwerden führen. (Bild: Getty Images)
Rohe Kartoffeln können zu Magenbeschwerden führen. (Bild: Getty Images)

7. Grüne Bohnen

Eine giftige Eiweißverbindung führt dazu, dass grüne Bohnen stets gut durchgegart verzehrt werden sollten: Phasin kann zu Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen führen. Der Giftstoff, der übrigens auch in Erbsen und anderen Hülsenfrüchten steckt, bewirkt die Verklumpung der roten Blutkörperchen, was bei übermäßiger Aufnahme sogar lebensgefährlich werden kann.

8. Spinat

Spinat ist sehr gesund, das weiß man seit Popeye. Allerdings enthält das grüne Gemüse auch Oxalsäure, die beispielsweise die Bildung von Nierensteinen fördert. Auch greift die Säure die Zähne an. Durch Erhitzen wird der Anteil an Oxalsäure reduziert.

Besonders viel des unerwünschten Inhaltsstoffes findet sich übrigens in lange gelagerten Spinatblättern. Deshalb gilt: Wenn es unbedingt roher Spinat sein soll, dann bitte junge Blätter verwenden.

9. Rhabarber

Auch Rhabarber enthält Oxalsäure. Dazu kommt die unangenehme Stumpfheit der Zähne, die sich einstellt, wenn man eine Weile rohe Rhabarberstangen kaut. In Kompott oder Kuchen schmeckt die saure Süßigkeit ohnehin viel besser.

10. Schwarze Holunderbeeren

Schließlich sollten auch Schwarze Holunderbeeren nicht unbehandelt verzehrt werden. Der Grund sind unbekömmliche Inhaltsstoffe wie beispielsweise Sambunigrin, der zu Brechreiz und Durchfall führen kann. Wieder gilt: Durch Erhitzen wird die Konzentration der giftigen Inhaltsstoffe reduziert.

Die Verbraucherzentrale Bayern rät, Holunderbeeren für kurze Zeit auf über 80 Grad Celsius zu erhitzen.