Gefährliches Schönheitsideal: Schaufensterpuppen sind „ultradünn“

Weibliche Schaufensterpuppen vermitteln oft ein falsches Körperbild. (Bild: AP Photo)
Weibliche Schaufensterpuppen vermitteln oft ein falsches Körperbild. (Bild: AP Photo)

Schaufensterpuppen sind definitiv ein Blickfang – denn die begehrenswerte Mode sitzt an ihnen immer wie angegossen. Doch sie suggerieren auch ein falsches Bild. Wissenschaftler fanden nämlich heraus, dass die Mannequins keine realistischen Körpermaße haben.

Dr. Eric Robinson und Professor Paul Aveyard machten es sich zur Aufgabe, renommierte Modegeschäfte in zwei britischen Städten unter die Lupe zu nehmen. Der Fokus der Wissenschaftler lag hierbei auf den Schaufensterpuppen. „Wir haben kein einziges weibliches Mannequin gefunden, das normale Körpermaße aufwies“, erzählte Robinson gegenüber „BBC Newsbeat“.

Das Duo untersuchte die Puppen und kam zu dem erschreckenden Ergebnis: Echte Menschen mit den gleichen Maßen würden als „medizinisch ungesund eingestuft“ werden. Die Körper der Plastikmenschen seien demnach zu dünn und vermitteln ein unrealistisches Körperideal.

Unter dem Kleid sind die extrem dünnen Beine der Puppe zu erkennen. (Bild: AP Photo)
Unter dem Kleid sind die extrem dünnen Beine der Puppe zu erkennen. (Bild: AP Photo)

Das könnte verheerende Folgen haben. Robinson ist sich sicher, dass die Schaufensterpuppen Essstörungen fördern. „Natürlich sagen wir nicht, dass die Änderung der Mannequins alle Körperprobleme lösen wird“, so der Studienleiter. „Wir sagen aber, dass die Präsentation von ultradünnen weiblichen Körpern ein unangemessenes und unerreichbares Körperideal vermittelt. Als Gesellschaft sollten wir etwas unternehmen, um das zu stoppen.“

Auffällig ist, dass es bei den männlichen Schaufensterpuppen ganz anders aussieht. Zwar weisen diese oft unrealistisch muskulöse Körperpartien auf, aber gerade mal acht Prozent der Männer-Mannequins würden als untergewichtig eingestuft werden.