Geißblattgewächse

Echtes Geißblatt
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Von Sträuchern und Schlingpflanzen bis hin zu Stauden und kleineren Bäumen – die Pflanzenfamilie der Caprifoliaceae ist für ihre Vielfalt an Wuchsformen bekannt. Damit bieten Geißblattgewächse eine reiche Auswahl an Zier- und Nutzpflanzen für Gartenliebhaber.

Allgemeines zu Geißblattgewächsen

Die Caprifoliaceae-Familie gehört zur Ordnung der Kardenartigen (Dipsacales). Wie viele Gattungen und Arten die Familie umfasst, wird seit 1998 kontrovers diskutiert. Grund sind analytische Untersuchungen der DNA innerhalb der Dipsacales, die eine Umgliederung der Familien innerhalb der Ordnung begründeten. Diesen Untersuchungen zufolge besteht die Familie der Caprifoliaceae aus 5 Gattungen und 220 Arten. Lonicera, die Gattung der Heckenkirschen, ist die wohl bekannteste mit rund 180 Arten.

Zu den bekanntesten Vertretern der Geißblattfamilie gehören das klassische Geißblatt (Lonicera) und der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Diese Pflanzen werden häufig in Gärten und Parks gepflanzt und finden außerdem Verwendung in der Naturheilkunde.

Verbreitung

Mitglieder aus der Familie der Geißblattgewächse sind hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel zu finden. Lonicera ist in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens heimisch. Der Schwarze Holunder ist weit verbreitet und in Europa und Nordamerika anzutreffen. Die Pflanzen dieser Familie sind äußerst anpassungsfähig und gedeihen in einer Vielzahl von Umgebungen, etwa in dichten Wäldern, auf offenen Feldern und in Gebirgsregionen.

Wie wachsen Geißblattgewächse?

Eine breite Palette von Wuchsformen innerhalb der Caprifoliaceae-Familie lässt erahnen, dass sie verschiedene ökologische Nischen besetzen. Viele Arten sind bekannt für ihre Fähigkeit, als Schlingpflanzen zu wachsen. Sie winden sich um Strukturen wie Pergolen und Zäune und dienen als natürliche Zierde. Ihre rankenden Triebe und duftenden Blüten machen sie zu beliebten Zierpflanzen. Abgesehen von Schlingpflanzen gibt es auch aufrecht wachsende Sträucher innerhalb der Familie, wie die Tatarische Heckenkirsche (Lonicera tatarica). Diese Sträucher fallen besonders im Sommer auf, wenn sie mit ihren attraktiven Blüten die Blicke vieler auf sich ziehen.

Gemeine Schneebeere (Symphoricarpos albus)
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Blätter

Die Blätter der Pflanzen innerhalb der Familie der Geißblattgewächse sind in der Regel einfach strukturiert, wobei sie einen deutlichen Übergang zwischen dem Blattstiel und der Blattspreite aufweisen. Sie sind kreuzweise gegenständig angeordnet, sodass sich die Blätter paarweise gegenüberstehen und ein symmetrisches Erscheinungsbild erzeugen.

Die Form der Blätter variiert je nach Art innerhalb der Familie. Einige Arten haben längliche Blätter, während andere eher rundliche oder lanzettförmige Blätter besitzen. Viele Vertreter der Caprifoliaceae haben entweder immergrüne oder wintergrüne Blätter, die sie vor Frostschäden schützen. Mit dieser Anpassung schaffen es die Pflanzen, auch in kälteren Klimazonen zu überleben und das ganze Jahr über Fotosynthese zu betreiben.

Blüten

Die Blüten der Geißblattgewächse sind vielgestaltig. Sie erscheinen in Formen von einfachen bis zu komplexen Blütenständen, oft duftend und in einer Palette von Farben – von Gelb-Weiß bis hin zu zartem Rosa oder Lila.

Das klassische Geißblatt produziert Blüten in einfachen Blütenständen, die oft in Paaren oder Gruppen angeordnet sind. Die Blüten des Schwarzen Holunders hingegen sind in komplexen, doldenartigen Blütenständen angeordnet und haben eine cremeweiße Farbe. Sie zeichnen sich ebenfalls durch ihren charakteristischen Duft aus, der von vielen als angenehm und blumig empfunden wird.

Alle Blüten ziehen zahlreiche Insekten an, die den Nektar aufnehmen und als Bestäuber tätig sind.

Lonicera sempervirens
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Tragen Caprifoliaceae-Arten Früchte?

Als Früchte entwickeln die Pflanzen dieser Familie meist Beeren oder Steinfrüchte, die je nach Art in Rot oder Blau leuchten können. Während diese Früchte oft eine wichtige Nahrungsquelle für die Tierwelt darstellen, sind sie für den Menschen größtenteils nicht genießbar und können bei einigen Arten sogar giftig sein.