Gestaltungstipps für Japanische Gärten

Asiatische Gartenlandschaft
MSG/Bettina Rehm

Gärten im asiatischen Stil üben eine besondere Faszination aus. Kunstvoll werden immergrüne Pflanzen geschnitten und große Steine in geharkte Kiesflächen platziert – dennoch wirken diese Miniaturlandschaften sehr natürlich und strahlen eine große Ruhe aus.

Die Grundstücksgröße ist bei der Gestaltung eines Asia-Gartens unerheblich. In Japan – ein Land, in dem Boden sehr knapp und teuer ist – verstehen es Gartengestalter meisterhaft, auf wenigen Quadratmetern beispielsweise einen sogenannten Meditationsgarten anzulegen.

So gestalten Sie einen Asiagarten

Einen asiatisch inspirierten Garten können Sie sich auch in einem kleinen Reihenhausgarten oder als abgeschirmten Bereich auf einem größeren Grundstück anlegen. Sie benötigen lediglich wenige ausgewählte Pflanzen wie kleine Gruppen von Rhododendren und geschnittene Buchsbäume und Kiefern. Wunderschön passt in einen Garten im fernöstlichen Stil der feinblättrige Fächerahorn, der zum Beispiel auf einem kleinen, mit Gräsern bewachsenen Hügel eine super Figur macht oder Bambus, der leise im Wind raschelt.

Asia-Garten mit Rhododendren
MSG/Bettina Rehm

Sichtschutz

Wichtig ist, dass Ihre Oase vor fremden Blicken gut geschützt ist, damit Sie sich dort wohl fühlen und zur Ruhe kommen können. Bestens geeignet sind Sichtschutzwände und Rankgitter aus Bambusrohren oder -geflecht. Auf einem großen Grundstück bietet sich die Möglichkeit, den Garten im Stil eines japanischen Teegartens anzulegen. Ein geschwungener Pfad aus großen Natursteinplatten führt vom Wohnhaus durch den abwechslungsreich gestalteten Garten zu einem Holzpavillon. In Japan wird hier die traditionelle Teezeremonie durchgeführt. Auch bei uns werden Pavillons im Japan-Stil angeboten.

Bank mit Sichtschutz
MSG/Bettina Rehm

Geharktes Kiesbett

Wenn Sie in die Kiesfläche die typischen Wellenmuster harken möchten, sollte die Kiesschicht mindestens fünf Zentimeter dick sein und der Kies eine Körnung von drei bis acht Millimetern haben. In diese Flächen aus hellgrauem Kies, die in der japanischen Gartenkunst das Meer oder Seen und Flüsse symbolisiert, können zusätzlich Inseln aus bemoosten Steinen oder Bäume gesetzt werden.

Ahornbaum
MSG/Manuela Romig-Korinski

Farbgestaltung

Bei der Farbgestaltung gibt Grün den Ton an. Blattschmuckstauden, Farne, Gräser sowie Bodendecker spielen die Hauptrolle. Weiche Moospolster, die in den Gärten Japans nicht fehlen dürfen, sind in unseren Gärtnereien kaum erhältlich. Aber es bieten sich Alternativen an, zum Beispiel sehr flachwüchsige Stauden wie Sternmoos (Sagina subulata) oder Andenpolster (Azorella trifurcata). Immergrüne Gehölze wie Stechpalme (Ilex), Japanischer Spindelstrauch (Euonymus japonicus) und Buchsbaum ergänzen das Pflanzenspektrum. Besondere Hingucker sind große Bonsais. Mit viel Geduld und etwas Geschick kann man sie beispielsweise aus Kiefer, Feldahorn oder Wacholder selber ziehen. Viele Baumschulen bieten aber bereits fertig gezogene Gartenbonsais an.

Quellsteine
MSG/Alexandra Ichters

Blütenschmuck

Die sanften Grüntöne von Gehölzen, Gräsern und Blattschmuckstauden prägen den Charakter asiatischer Gärten. Lediglich einzelne Pflanzen mit apartem Blütenschmuck setzen besondere Akzente. Unverzichtbar sind im Frühling Rhododendren, Azaleen und Zierkirsche. Im Sommer locken die ausgefallenen Blüten des Blumenhartriegels in den Garten. Beliebt sind auch Blütenstauden wie Pfingstrose, Schwertlilie und Herbst-Anemone sowie die Seerosen im Teich.

Blumenhartriegel (Cornus)
MSG/Patrick Hahn

Wasser im Asiagarten

In einem Reihenhausgarten, der in einen Japanischen Garten verwandelt werden soll, lassen sich auch gut Ideen mit Wasser verwirklichen. In unserem Beispiel ist der Garten 8 mal 13 Meter groß. An die Terrasse grenzen zwei Wasserbecken an. Sie sind unterschiedlich hoch und durch einen Überlauf miteinander verbunden. Vom hinteren Becken fließt das Wasser in einen kleinen Bachlauf. Das Ufer ist mit grobem Kies und größeren Steinen gestaltet. Dazwischen breiten sich Pflanzen aus. Ein Wasserfall sorgt am Grundstücksende für einen zusätzlichen Akzent. Über große Trittsteine gelangt man zum Pavillon, den eine Kletterrose erobert hat. Ein Hochbeet aus Beton begrenzt auf der rechten Seite das Grundstück. Markant sind die säulenförmigen Pflaumenblättrigen Weißdorne (Crataegus prunifolia), zwischen denen hohe Gräser wachsen.

Reihenhausgarten mit Wasser
MSG

In dieser Folge von "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast" geben Nicole Edler und Karina Dinser-Nennstiel besonders Garten-Neulingen wertvolle Tipps zur Planung, Gestaltung und Bepflanzung eines Gartens. Hören Sie jetzt rein!