Good News des Tages: 97-jähriger US-Veteran hat seinen Lebenssinn gefunden

An zwei tagen die Woche für vier Stunden steht Benny Ficeto am Ende der Kasse eines lokalen Supermarkts und verpackt die Einkäufe der Kunden in Plastiktüten. Foto: Symbolbild / gettyimages / Vera_Petrunina
An zwei tagen die Woche für vier Stunden steht Benny Ficeto am Ende der Kasse eines lokalen Supermarkts und verpackt die Einkäufe der Kunden in Plastiktüten. Foto: Symbolbild / gettyimages / Vera_Petrunina

Benny Ficeto hat früh zu Arbeiten begonnen – bereits mit sieben Jahren polierte er Schuhe. Seither, das ist mittlerweile 90 Jahre her, hat er damit nicht mehr aufgehört. Zwar poliert er schon lange keine Schuhe mehr, doch jeder seiner Jobs hat ihn glücklich gemacht.

Das Alter ist unveränderlich, nicht hingegen das Älterwerden – so in etwa muss das Motto des 97-jährigen Benny Ficeto aus Perth Amboy, einer Stadt im amerikanischen New Jersey, lauten. Denn der rüstige Greis hat seinen Quell der Jugend gefunden: seine Arbeit. Zwar sind bereits die sechs Stufen seiner Veranda hinab zur Einfahrt eine alltägliche Herausforderung für ihn – in der einen Hand hält er dabei seinen Gehstock, mit der anderen packt er das Geländer und steigt vorsichtig hinab – doch würden sie ihn nie von seiner Arbeit abhalten.

An zwei Tagen die Woche füllt er in vier-Stunden-Schichten die Taschen der Kunden eines örtlichen Supermarkts. Vor vielen Jahren war er einmal für den Lagerbestand eines Kosmetikunternehmens verantwortlich, seine Rente hätte er in den Achtzigern antreten sollen – doch der Ruhestand taugte ihm nicht. Stattdessen nahm er immer wieder Gelegenheitsjobs an. Weil er harte Arbeit liebt und das schon immer getan hat.

„Ich will keine Pausen machen“

Im Gespräch mit „CBSNews“ erzählt er von seinem ersten Job: Schuhe polieren. Da war er ungefähr sieben Jahre alt. „Und was haben Sie danach gemacht?“, ruft der Reporter, wohl, damit ihn Benny besser verstehen kann. Danach sei er nach Hause gegangen. „Nein, danach im Leben?“ Achso, danach machte er eine Ausbildung zum Friseur, später wurde er zum Militärdienst eingezogen. Während des Zweiten Weltkriegs diente er in der Luftwaffe, er war Schütze an Bord eines B-25 Mitchell-Bombers und kreiste meist über Nordafrika und Italien.

Ein Leben voller Geschichten – verwoben mit einem roten Faden: Bennys Durchhaltevermögen. „Ich mache nie Pausen“, sagt er. Genauso wenig würde er je rumbummeln. Sein Vorgesetzter Mike Moss muss sich dementsprechend stets eine kleine Tirade anhören, wenn er Benny eine Verschnaufpause vorschlägt. „Ich will keine Pause machen“, ruft Benny dann, „und sag mir nicht, wie ich arbeiten soll. Wieso sollte ich eine Pause machen, wenn ich nur vier Stunden arbeiten darf?“

Tatsächlich spricht er Benny von der Arbeit wie von einem Privileg – Tüten packen, Schuhe polieren, Haare schneiden. Alles eins, keine Arbeit ist besser oder weniger gut, solange sie einen Zweck erfüllt. „Sie gibt mir ein Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Ich kann nicht einfach nur herumstehen wie ein Idiot. Arbeit gibt mir einen Grund, um weiterzuleben.“

Es geht Benny also nicht nur um den Geldverdienst, sondern vielmehr um einen Sinn, einen Zweck. Sein Ziel im Leben ist es, solange es irgendwie möglich ist, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Und dabei natürlich Pausen zu vermeiden – um jeden Preis.

Ein Held, ein Vorbild

Bennys Geschichte hat viele positive Reaktionen in den sozialen Medien erzeugt. So schreibt etwa ein Nutzer auf Twitter: „Was für ein Vorbild – ‚Arbeit gibt dir einen Sinn‘ – ich liebe diesen Mann!“ Eine Kommentatorin auf Facebook schreibt unter das Video des Interviews: „Vielen Dank für Ihren Dienst an unserem Land, Benny! Sie sind ein Held auf so viele verschiedene Arten – Ihre Einstellung, Ihr Humor und Ihre Arbeitsmoral.“