Good News des Tages: Diebe stehlen Werkzeug – Polizei ersetzt Gärtner alles mit Spenden

Adrian Salgado (gelber Pulli) umringt von Polizisten aus Santa Ana. Sie sind auf Einkaufstour im örtlichen Baumarkt, um Salgados gestohlenes Werkzeug zu ersetzen. Foto: Facebook / Santa Ana Police Department
Adrian Salgado (gelber Pulli) umringt von Polizisten aus Santa Ana. Sie sind auf Einkaufstour im örtlichen Baumarkt, um Salgados gestohlenes Werkzeug zu ersetzen. Foto: Facebook / Santa Ana Police Department

Unter seinen Augen wird dem Gärtner Adrian Salgado sein Truck und sein Arbeitsmaterial gestohlen. Weil er ohne nicht arbeiten und seine Familie nicht ernähren kann, setzen die zuständigen Polizeibeamten alles in Bewegung, um das Werkzeug zu ersetzen.

Adrian Salgado arbeitet seit 27 Jahren als Gärtner. Es ist ein harter Job – aber er macht die Familie satt. Salgado ist der einzige, der Geld nach Hause bringt. Außerdem, so sagt er, immer wieder mischten sich auch gute Tage unter seinen Alltag. Einer dieser guten Tage ist der vergangene Mittwoch. Dabei beginnt alles mit einem Verbrechen: Vormittags um elf halb möchte Salgado sein Tagwerk im kalifornischen Santa Ana beginnen. Da klauen zwei Diebe seinen Truck. Auf der Ladefläche: das gesamte Werkzeug – Salgados Arbeitsgrundlage. Vorne im Wagen: 1.000 Dollar in bar, die er für die Miete angespart hatte und sein Smartphone. Salgado rennt den Dieben hinterher, doch er hat keine Chance. Er verständigt seine Tochter, sie ruft die Polizei.

Schnell tracken die Beamten das Smartphone und damit Truck und Diebe im Nachbarort. Bei der Verhaftung haben die beiden Männer je 500 Dollar in den Taschen, sie sagen, es ist ihr Geld. Per Gesetz können die Beamten das Geld so nur noch als Beweismaterial beschlagnahmen, es Salgado aber nicht zurückgeben. Dazu kommt: Vom Rasenmäher bis zum Laubbläser – das gesamte Werkzeug ist verschwunden. Der Verlust, so schätzt Anthony Bertagna, Sprecher der Polizei von Santa Ana im Gespräch mit „CNN“, belaufe sich auf 3.000 Dollar: „Wenn die beiden Verdächtigen ihre Geschichte nicht ändern, ist das Geld wohl verloren.“

Die Polizisten sehen ihre eigene Vergangenheit

Saldagos Notlage, er hat kein Geld für die Miete oder neues Werkzeug, kann so nicht arbeiten und Geld verdienen, ist unerträglich für die Polizisten von Santa Ana. Salgado erinnert sie zudem an ihre eigene Vergangenheit. „Wir alle stammen aus Arbeiterfamilien. Als wir ihn sahen, erinnerte er uns an unsere Väter“, sagt Polizist Michael Gonzalez.

Da hat seine Kollegin, Lysette Murillo, eine Idee. Sie sammelt auf dem Präsidium 500 Dollar Spenden ein, dann spricht sie beim Polizeipräsidenten vor. Der – „gerührt von der Geschichte“ – gibt weitere 500 Dollar dazu. Mit dem Geld gehen Murillo und ihre Kollegen in den Baumarkt, neues Werkzeug kaufen. Der Baumarkt-Leiter legt 100 Dollar oben drauf und gewährt zudem den Militär-Rabatt, da einige der Beamten gedient hatten, weitere 40 Dollar kommen von einem begeisterten Kunden. Am Ende der Einkaufstour übergeben die Polizisten Salgado sein neues Werkzeug. Der bedankt sich ergriffen – und verabschiedet sich, er habe einen Kunden, den er nicht weiter warten lassen dürfe.

Die Familie dankt der Polizei

Die Polizei von Santa Ana veröffentlicht daraufhin mehrere Bilder von ihrer guten Tag auf der eigenen Facebook-Seite. Darüber schreibt sie: „Die Beamten, ihr Präsident und der Baumarkt-Leiter erfüllen weit mehr als ihre Pflicht, um gemeinsam dem Opfer eines Diebstahls zu helfen. Die beiden Verdächtigen sind derweil in Untersuchungshaft.“

Mittlerweile ist auch das gestohlene Werkzeug Salgados aufgetaucht, wie die Polizei Santa Anas am Freitag über Facebook mitteilte. Der Großvater des einen Verdächtigen hatte sich bei der Polizei gemeldet, er habe das Diebesgut in seinem Garten gefunden möchte es gern Salgado zurückgeben. Christian Hernandez fragt daraufhin unter dem Beitrag, ob Salgado das neue Werkzeug trotzdem behalten dürfe. Polizist Gonzalez antwortet ihm: „Die Familie war sehr bescheiden und stellte sofort die gleiche Frage. Aber natürlich dürfen sie alles behalten, es sind Geschenke, sie gehören ihnen.“