Grammys 2018: Warum Sängerin Joy Villa ein Kleid mit Fötus-Print trug

Kleid mit politischer Aussage: Joy Villa ist gegen Abtreibung. (Bild: AP Photo)
Kleid mit politischer Aussage: Joy Villa ist gegen Abtreibung. (Bild: AP Photo)

Als Joy Villa den roten Teppich der Grammy Awards betrat, mussten viele Gäste zweimal hinschauen, um zu erkennen, was auf ihren weißen Rock gemalt war: Ein ungeborenes Kind. Damit wollte die Sängerin ein Zeichen gegen Abtreibungen setzen.

In den letzten Wochen nutzten Stars mehr als einmal ihre Outfits, um ihr politisches Engagement zu unterstreichen. Bei den Golden Globes trugen fast alle Gäste Schwarz, um die „Time’s Up“-Kampagne zu unterstützen und sich gegen Sexismus in der Branche zu positionieren. Bei den Grammys hatten viele der Gäste eine weiße Rose in der Hand oder ans Revers gesteckt – ebenfalls aus Solidarität mit der Anti-Sexismus-Bewegung.

Sängerin Joy Villa wollte die Aufmerksamkeit mit ihrem Look auf ein anderes Thema lenken. Die weiße Satinrobe wurde vom Label „Pronovias“ entworfen – Villa selbst hat das Bild eines Fötus’ nachträglich auf das bodenlange Kleid gemalt. Die Vorlage hatte die bekennende Scientologin bereits vorab via Twitter und Instagram veröffentlicht.

Dazu trug die 27-Jährige eine weiße Handtasche mit der Aufschrift „Choose Life“ (dt. „Wähle das Leben“). Die Botschaft, die hinter dem auffälligen Look steht: „Abtreibung ist Mord“. Dieses Statement hatte Villa in der Vergangenheit bereits mehrfach wörtlich in den sozialen Netzwerken kundgetan.

Villa selbst wurde mit 21 Jahren Mutter und gab das Kind zur Adoption frei, wie sie in ihrem Instagram-Post erklärte. Sie wolle „Leben schützen“, schreibt sie, und habe ihre Entscheidung nie bereut. Seitdem spricht sie sich auch öffentlich gegen Abtreibungen aus.

Das Thema Abtreibung wird aktuell vor allem in den USA diskutiert – US-Präsident Donald Trump hatte sich bereits mehrfach auf die Seite der Abtreibungsgegner gestellt. Erwartungsgemäß sorgte auch der Auftritt von Joy Villa für zahlreiche Reaktionen. Viele kritisierten ihre Einstellung und die Entscheidung, diese auf dem roten Teppich zu verbreiten. Ein User schrieb als Reaktion auf Twitter: „Eine tolle Art, Geschmacklosigkeit zu demonstrieren und nicht zu verstehen, dass man Frauen selbst entscheiden lassen muss.“

Ein anderer Nutzer schrieb kritisch: „Joy Villa ist das Aushängeschild von #DressRight, einer Bewegung, die ausschließlich auf oberflächlichen Erscheinungen basiert.“

Doch es gab auch Unterstützer unter den Twitter-Usern, die das modische Statement offensichtlich gut fanden. So schrieb User Brian Davis: „Liebe das Kleid. So steht man für das Leben ein.“ Ein anderer schrieb: „Ich mag @Joy_Villa und hoffe sie bleibt stark bei all dem Hass.“

Auch im vergangenen Jahr hatte die Künstlerin mit ihrem Outfit für Aufsehen gesorgt. Zur Grammy-Verleihung 2017 trug Villa ein enges Kleid mit Donald Trumps Slogan „Make America Great Again“:


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