Großverdiener Meta: Welchen Anteil machen getrackte Nutzerdaten aus?

Mit 200 Euro jährlich pro Nutzer führt Meta beispielsweise weit vor TikTok (66 Euro) und Twitter (54 Euro) das Ranking an.  (Bild: Worawee Meepian)
Mit 200 Euro jährlich pro Nutzer führt Meta beispielsweise weit vor TikTok (66 Euro) und Twitter (54 Euro) das Ranking an. (Bild: Worawee Meepian)

Meta übertrifft andere Soziale Netzwerke nicht nur in Sachen Nutzungszahlen. Die Anbieter können auch auf den Gewinn aus dem Handel mit getrackten Daten gegenüber TikTok und Co. bauen. Wer verdient was, und was steckt dahinter?

Eine Studie des Datenschutz-Unternehmens HeyData deckt auf: Meta, früher Facebook genannt, verdient mit Abstand am meisten mit der Vermarktung getrackter Daten. 200 Euro nimmt der Mega-Konzern demnach jährlich pro Nutzer ein. TikTok generiert nur rund 66 Euro und steht somit auf Platz zwei, dicht gefolgt vom Dienst Twitter, der den Anbietern auf jeden Nutzer gerechnet 54 Euro pro Jahr einspielt. Im Vergleich: Die Snapchat-Gründer Evan Spiegel, Bobby Murphy und Reggie Brown erhalten pro User knapp 39 Euro jährlich, YouTube nur 29 Euro.

Der lukrative Handel mit Daten hängt also nicht zwingend mit der Nutzungshäufigkeit der jeweiligen Netzwerke zusammen. Zwar steht auch bei diesem Ranking Meta mit knapp drei Milliarden Nutzern laut des Digital Reports 2022 von Hootsuite an der Spitze, YouTube rückt diesbezüglich jedoch mit 2,5 Milliarden Usern auf Platz zwei, dicht gefolgt vom Messengerdienst WhatsApp mit zwei Milliarden Anwendern.

Zwischen Werbeplatzierungen und Nutzungsbedingungen

Das Gesetz des Social Media-Dschungels dürfte mittlerweile jedem klar sein: Vernetzung, Unterhaltung und Online-Spaß gibt es nur im Tausch gegen Daten. Die Anbieter verschiedener Internetplattformen profitieren laut der HeyData-Analyse von Werbeplatzierungen und verwenden persönliche Daten zu kommerziellen Zwecken - alles im Zeichen der Zielgruppenspezifität. Setzt man ein Kreuz unter die AGBs, stimmt man automatisch auch den Nutzungsbedingungen zu. Es ist vielen jedoch nicht bewusst, was genau Gegenstand der Bedingungen ist. Dazu gehört beispielsweise die Verwertung von Daten, um Systeme zu entwickeln, passende Inhalte anzuzeigen, Kontakte vorzuschlagen oder "Funktionen, Angebote und Konten hervorheben, die dich interessieren könnten", wie es bei Instagram heißt. (Weitere Infos unter: www.heydata.eu/wieviel-sind-meine-daten-wert-social-media.)