Das tat diese stillende Mutter, als sie aufgefordert wurde, sich „zu bedecken“

Eine stillende Mutter, die aufgefordert wurde, sich in der Öffentlichkeit zu bedecken, hatte eine clevere Antwort. (Bild: Facebook/Carol Lockwood)
Eine stillende Mutter, die aufgefordert wurde, sich in der Öffentlichkeit zu bedecken, hatte eine clevere Antwort. (Bild: Facebook/Carol Lockwood)

Eine stillende Mutter, die in einem Restaurant aufgefordert wurde, sich „zu bedecken“, kam dem auf eine Art und Weise nach, die das Internet laut auflachen lässt.

Vergangene Woche postete Facebook-Userin Carol Lockwood ein Foto von Melanie Dudley, wie diese ihr 4 Monate altes Baby in einem Hotel-Bistro stillt, während ein Tuch ihren gesamten Kopf bedeckt. „Die Schwiegertochter einer Freundin wurde aufgefordert sich „zu bedecken“, während sie ihr Baby stillt und das tat sie dann auch!“, stand in dem Post, der 90.000 Reaktionen und 12.000 Kommentare erhielt und 169.000 Mal geteilt wurde. „Ich kenne sie nicht, aber ich finde, sie ist GROSSARTIG!!! (Bitte teilen! Mit Erlaubnis habe ich diesen Post öffentlich gemacht – ich habe es SO satt, dass Leute stillende Frauen angreifen!!!“

Lockwood schrieb: “P.S.: Um Spekulationen auszuräumen: Es war ein Mann, der sie aufforderte, sich zu bedecken, es war 32 Grad heiß und extrem schwül und nein, sie war nicht in einem muslimischen Land und missachtete Traditionen.“

A friend’s daughter-in-law was told to “cover up” while feeding her baby, so she did!🤣 I’ve never met her, but I think…

Posted by Carol Lockwood on Monday, July 30, 2018

Wie in den meisten Fällen rund um das Stillen in der Öffentlichkeit, hatten viele Menschen eine Meinung dazu:

  • „Am Stillen ist nichts verkehrt, aber ich finde, sie sollten sich bedecken, nicht ihre Köpfe, sondern den entblößten Bereich.“

  • „Man sollte in der Lage sein, Babys zu füttern, wenn sie hungrig sind und sich dabei nicht schlecht fühlen. Das ist eine ganz natürliche Sache.“

  • „Ich finde trotzdem, dass es eine Zeit und einen Ort zum Stillen gibt und nichts falsch daran ist, dabei ein wenig diskret zu sein.“

  • „Die meisten Frauen nutzen einen Sichtschutz, aber wenn sie sich entscheiden, dies nicht zu tun, dann sollten die Leute, die das stört, einfach wegschauen und nicht starren. Selbst Kinder starren nicht so viel wie manche Erwachsene.“

Dudley, 34, Hausfrau und Mutter aus Austin, Texas, die auch vierjährige Zwillinge hat, erzählt Yahoo Lifestyle, dass diese Aktion spontan war. „Ich machte mit meiner gesamten Familie in Cabo San Lucas Urlaub und ein Mann bat mich, mich zu bedecken“, sagt sie. „Normalerweise bin ich diskret, aber wir saßen im hinteren Teil des Restaurants.“

Daraufhin bat Dudley ihren Mann, ihr ein Tuch zu geben, das sie sich über ihr Gesicht zog, bevor sie ein Foto machte.

Auch andere Frauen haben kreative Antworten gegeben, als sie für das Stillen in der Öffentlichkeit kritisiert wurden. 2017 tat Nicolle Blackman das gleiche, als eine fremde Frau in einem McDonald’s in Washington sie bat, sich zu bedecken, da die wandernden Blicke ihres Mannes sie störten.

Stillende Mutter nimmt Aufforderung, sich zu bedecken, wörtlich.

So while at McDonald's today I was breastfeeding my 2 month old son a lady told me her husband was staring at me and…

Posted by Nicolle Blackman on Saturday, September 2, 2017

„Ich war sehr genervt, als sie das sagte“, erzählte Blackman der britischen Zeitung „Independent“. „Warum sollte ich meinen Sohn bedecken? Er hält die Luft an, wenn er zugedeckt ist.“

„Ich hoffe, anderen Frauen zu helfen, indem ich darüber spreche und sie zu ermutige, sich für ihre Kinder einzusetzen“, sagte sie. „Tun Sie einfach, was immer das Beste für Sie ist. Wenn Sie sich bedecken wollen, ist das in Ordnung, wenn nicht, ist das auch in Ordnung.“

Laut „Today“ antwortete vier Monate zuvor die frisch gebackene Mutter Avery Lane aus Fort Gordon, Ga., als sie gebeten wurde, „sich mit einem Handtuch oder so etwas zu bedecken“, während sie ihr Neugeborenes bei H&R Block stillte: „Nein, aber ich habe ein Mulltuch, falls Sie Ihr Gesicht bedecken möchten. Sie kennen wohl Georgias Gesetze zum Stillen nicht.“

Dudleys Reaktion passt zeitlich gerade sehr gut, denn der August ist in den USA National Breastfeeding Month und die erste Woche wird als World Breastfeeding Week gefeiert. Beide Anlässe weisen auf die Vorteile des Stillens hin und werben für die Unterstützung für Frauen, die sich dafür entscheiden.

Öffentliches Stillen ist in allen 50 US-Bundesstaaten legal. Aber oft fehlt es am Bewusstsein dafür – im Juni bat ein Arzt aus Oregon eine stillende Mutter, sich während eines Termins zu bedecken, um „Klagen wegen etwas Unangemessenem“ zu verhindern (die Mutter reagierte, indem sie einen Anwalt engagierte) und letzte Woche wurde die Polizei in New Jersey gerufen, weil Michelle Ayala ihr zweijähriges Kind in einem öffentlichen Park stillte. „Er sagte ‚Ich unterstütze Sie voll und ganz, danke für Ihre Zeit, Ihre Geduld‘“, sagte Ayala laut „NBC New York“ über die Antwort des Polizisten.

Dudley sagt, obwohl ihr Foto eine gewisse Negativität erhalten hat, sei es auch für Mütter von Bedeutung, die sich dafür entscheiden, öffentlich zu stillen. „Stillen ist schwer genug“, erklärt sie Yahoo Lifestyle. „Das ist ein weiteres Problem, mit der wir uns nicht befassen müssen.“

Elise Solé