Gute Nachrichten: Forscher finden Zellen, die gegen Übergewicht helfen
"Fett macht fett" - das ist nicht immer so. Forscher haben jetzt nämlich Fettzellen mit Abnehm-Effekt entdeckt.Wie es funktioniert & weitere Infos lesen Sie hier.
Nicht immer ist Körperfett schlecht, wie Forscher nun herausgefunden haben. Eine neue Art von Fettzellen, die als "beige Fettzellen" bezeichnet werden, wurden entdeckt. Diese Fettzellen verbrauchen Energie und tragen zur Gesundheit bei. Laut einem Bericht im Fachjournal "Cell Metabolism" nutzen diese beigen Fettzellen einen ungewöhnlichen Mechanismus, bei dem scheinbar sinnlose biochemische Reaktionen stattfinden.
Es wurde festgestellt, dass fast alle Menschen diese Art von Zellen haben. Je mehr beige Fettzellen vorhanden sind, desto schlanker und gesünder ist man tendenziell. Die Forscher hoffen, dass diese Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Therapien gegen Übergewicht und Stoffwechselstörungen wie Diabetes genutzt werden können.
Fettzellen: Diese 3 Arten gibt es
Es ist seit einigen Jahren bekannt, dass es unterschiedliche Arten von Fett gibt. Beim Menschen ist hauptsächlich weißes Fett vorhanden, das als Energiespeicher dient und oft als Problemzone an Bauch oder Hüfte sichtbar wird. Braune Fettzellen sind hauptsächlich bei Säuglingen aktiv und erzeugen Wärme, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Im Laufe des Lebens nimmt die Menge an braunem Fettgewebe ab.
Beige Fettzellen hingegen können auch Wärme erzeugen, aber nicht so effizient wie braune Fettzellen. Sie kommen auch bei Erwachsenen vor und sind im weißen Fettgewebe, vor allem im Nacken- und Schulterbereich, verteilt. Sie helfen dabei, überschüssige Energie zu verbrauchen.
Die Forscher der ETH Zürich haben eine neue Art von beigen Fettzellen entdeckt, die überschüssiges Fett durch die Umwandlung von Energie in Wärme abbauen. Im Gegensatz zu den bisher bekannten beigen und braunen Fettzellen verwenden diese neuen beigen Zellen nicht das Protein UCP1, um Wärme zu erzeugen. Stattdessen nutzen sie einen scheinbar nutzlosen biochemischen Prozess, der Energie verbraucht und Wärme erzeugt. Dieser Prozess wird als "futile cycles" bezeichnet und beinhaltet die schnelle Umwandlung von Fetten in Fettsäuren und den anschließenden Aufbau neuer Fette sowie die Umwandlung von Kreatin in Kreatinphosphat und zurück.
Medikamente sollen braune Fettzellen aktivieren
Das Forschungsteam hat zunächst bei Mäusen und anschließend auch im Fettgewebe von Menschen einen neuen Typ von beigen Fettzellen entdeckt. Die Anzahl dieser Futile-Cycle-Fettzellen variiert von Mensch zu Mensch. Wie die bereits bekannten beigen Fettzellen haben auch diese eine positive Wirkung auf die Gesundheit und helfen gegen Stoffwechselkrankheiten und Übergewicht, so Anand Sharma von der ETH, der Mitautor der Studie ist.
Die Forscher um Christian Wolfrum von der ETH gehen davon aus, dass es möglich ist, Medikamente zu entwickeln, die die inaktiven beigen Fettzellen aktivieren können. Ähnliche Ansätze gibt es bereits für braunes Fett. Der Weg von der Forschung bis hin zu einer möglichen Therapie ist jedoch noch weit.
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