Haare waschen ohne Shampoo – Natürliche Alternativen

Das Waschen der Haare gehört für viele zum täglichen Beauty-Ritual. Herrlich, wenn das Haar locker, leicht und duftig fällt. Viele Models schwören jedoch darauf, den Haaren an freien Tagen eine Auszeit zu gönnen und sie nicht zu waschen. Auch viele Friseure raten ihren Kundinnen immer wieder, das Haar nicht zu oft zu waschen, um es nicht zu sehr auszutrocknen und die Kopfhaut zu schonen. Andere wiederum verzichten gänzlich auf das Waschen der Haare mit herkömmlichen Shampoos.

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Foto: Thinkstock

Während es in Indien in fast jedem Kosmetik-Shop ein ayurvedischen Haarwasch-Pulver gibt, ist das Reinigen der Mähne hierzulande mit anderen Produkten als einem Shampoo eher etwas verpönt. Doch ein neuer Trend scheint sich anzubahnen: Alternativen zum Shampoo. Beauty-Fans, die sich im Sortiments von Bio-Drogerien auskennen, dürften Lava-Erde und Co. ein Begriff sein.

In Nordafrika ist die tensidfreie Reinigung der Haare mit Lava-Erde ganz normal. Lava steht hier jedoch nicht für eruptiertes Magma, sondern leitet sich vom lateinischen Wort lavare (waschen) ab. Das feine Pulver gibt es entweder pur oder bereits fertig angemischt und mit anderen Pflegestoffen versehen in der Tube zu kaufen. Die vermahlenen Tonablagerungen reinigen Haar und Kopfhaut besonders schonend. Dass sich kein feiner Schaum bildet, könnte zunächst irritierend wirken. Aber keine Angst: das Haar wird sauber. Gleichzeitig entfettet Lava-Erde die Kopfhaut nicht zu stark, wodurch starkes Nachfetten ausbleiben soll. Wer nach der Wäsche auch eine natürliche Spülung anwenden will, kann eine Mischung aus Wasser und Apfelessig oder Zitronensaft verwenden. Aber: Lava-Erde und saure Spülung eignen sich nicht für gefärbtes oder anderweitig chemisch behandeltes Haar. Dieses braucht Pflegestoffe, da die Schuppenschicht durch die Behandlung aufgeraut ist.

Besonders günstig kann das Haar mit gutem, alten Natron gewaschen werden. Dafür wird das Natron mit Wasser angemischt, bis es eine Gel-artige Konsistenz hat. Anschließend wird das Gemisch auf die Kopfhaut aufgetragen und leicht einmassiert. Nach ein paar Minuten Einwirkzeit wird das Haar gründlich ausgespült. Im Anschluss muss wieder sauer nachgespült werden, damit sich die Schuppenschicht der Haare schließt. Auch diese Shampoo-Alternative ist nicht für gefärbtes Haar geeignet.

Auch die Haarwäsche mit Seifenkraut wird in Öko-Magazinen und Blogs gerne diskutiert. Seifenkraut wird in gut sortierten Kräuter-Läden angeboten. Die getrocknete Pflanze wird zur Herstellung eines Shampoos mit kochendem Wasser übergossen. Zusätzlich können getrocknete Kamille oder Lavendel dazu gegeben. Über Nacht zieht das zugedeckte Gemisch in einer Schüssel. Der abgekühlte Sud wird auf Haare und Kopfhaut gegeben und ausgespült. Für stark chemisch behandeltes Haar ist diese Methode nur bedingt geeignet, da aufgehelltes oder dauergewelltes Haar mehr Pflegestoffe braucht.

Fazit: Die schäumende und duftige Wirkung können die Öko-Alternativen nicht bieten. Wer sich jedoch von herkömmlichen Beauty-Ritualen verabschieden will, wird auch im Kräuterladen oder Bio-Markt eine Alternative finden. Diese Alternativen eignen sich jedoch nicht für chemisch behandeltes Haar, das aufgrund der porösen Schuppenschicht besonders gepflegt werden sollte.