Halbierte Avocado in Rewe-Markt irritiert Kunden

In Supermärkten findet sich seit Jahren bereits geschnittenes Obst und Gemüse in den Regalen. Doch in einem Rewe-Markt sorgte nun eine halbierte Avocado für Irritation.

Fresh fruit boxes in a market retail display
Symbolbild: Getty Images

Ein Twitter-User veröffentlichte auf der Plattform ein Foto aus einer Rewe-Filiale, auf dem eine halbierte, eingeschweißte Avocado zu sehen ist. Auch eine Grapefruit sowie eine Birne wurden so präpariert. Entdeckt hatte er die Bilder in einer Instagram-Story (Quelle: naemi.roth).

Sein Kommentar dazu: "Wtf, Rewe? Das kann doch nicht wirklich euer Ernst sein?"

Dieses Vorgehen der Filiale scheint einen Nerv zu treffen. Schließlich hat die Klimabewegung das Bewusstsein dafür geschärft, auf unnötige Verpackungen bestmöglich zu verzichten. Eine Userin sieht eher den praktischen Aspekt in der Aktion: "Scheint sich ja jeweils um Muster zu handeln. Manchmal weiß man ja gerne, wie reif reif ist".

Gegen den Plastikstrom: Der Kampf gegen Einwegplastik

Mit dieser Vermutung liegt sie richtig. Denn wie "merkur.de" berichtet, äußerte sich auf deren Anfrage der Rewe-Pressesprecher Thomas Bonrath zu der Aktion. Tatsächlich scheint es sich um eine (übrigens nicht in allen Filialen der Kette ergriffene) Maßnahme zu handeln, um die Ware zu präsentieren – aus Hygienegründen wurde sie dann vakuumiert: "Sie sind nicht zum Verkauf bestimmt, sondern sollen Kunden einen einfachen Blick ins Innere der Frucht und eine bessere Einschätzung des Reifegrades und der Qualität ermöglichen".

Doch nur weil eine halbierte Avocado aus einer Palette reif ist, kann man davon nicht auf den Reifegrad der restlichen Exemplare schließen. Zudem gibt es sehr einfache Methoden, um die Reife einer Avocado zu testen: Wenn die Schale bei leichtem Druck nachgibt, ist die Frucht reif. Der Sinn dieser Warenpräsentation ist also zumindest fraglich. Um einen Service, der dem Kunden den "Arbeitsschritt" des Halbierens seiner Avocado ersparen soll, handelt es sich jedenfalls nicht.

Verbraucherschützer warnen vor geschnittenem Obst und Gemüse

Der Trend, sich im Supermarkt bereits geschnittenes Obst und Gemüse zu kaufen, etwa in Form eines Obstsalats oder als Gemüsesticks, hat in den vergangenen Jahren aber auch in Deutschland zugenommen. Gerade bei Obstsorten wie Wassermelonen, die eben im Ganzen oftmals eine zu große Menge sind, scheinen die vorportionierten Packungen für viele Verbraucher praktisch zu sein.

Melone to go: Auf Kühlung achten

Doch Verbraucherschützer warnen schon länger vor dieser Form des sogenannten "Convenience Food". Denn diese Form des Komforts erkauft man nicht nur mit umweltschädlichen Verpackungen in Form von Plastik, sondern meist auch mit gesundheitlichen Risiken durch mikrobielle Kontamination.

Salad, ready to eat fresh from the supermarket in plastic packaging.
Symbolbild: Getty Images

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) warnte 2018 nach Untersuchungen der Bundesländer, dass in solchen Produkten vermehrt Enterobakterien, Schimmelpilze und Hefen auftreten. Bei abgepackten Schnittsalaten wurden zudem potentiell krankmachende Keime nachgewiesen. Daher muss man die sogenannten "Fresh Cut"-Salate vor dem Gebrauch unbedingt gründlich waschen.

Weitere Empfehlungen sind, derartige Produkte nur dann zu kaufen, wenn sie gekühlt angeboten werden – und sie schnell zu verzehren, ohne die Kühlkette zu unterbrechen.

A woman picking ripe red strawberries at a fruit farm in the summer.
Symbolbild: Getty Images

Schon allein der Umwelt zuliebe sollte man auf solche Angebote aber gänzlich verzichten – und wenn Salat zu putzen oder Obst zu schneiden in der eigenen Küche so gar keinen Spaß macht, kann man sich in vielen Läden auch frisch zubereitete Salate in der wiederverwertbaren ToGo-Box abholen. Und bei Lust auf Obst? In der nun beginnenden Erdbeersaison kann man die (mundgerechten!) frischen Früchte einfach direkt auf dem Feld selbst pflücken.

VIDEO: Eigentlich ganz einfach: So schneidest du Obst und Gemüse richtig