Heißluftfritteusen Test: Die besten Modelle für knusprige Pommes
Sie backen und frittieren ohne Öl, und das schneller und stromsparender als bei der Zubereitung im Backofen. Wir haben acht Heißluftfritteusen getestet.
Von Margit Hofgärtner, Gunnar Döbberthin
Heißluftfritteusen können viel mehr als nur leckere Pommes zubereiten. Sie sind auch ideal zum Aufbacken von Brötchen und allem, was man sonst noch in die Backröhre schieben würde. Laut Hersteller verstehen sie sich sogar auf die Zubereitung von Hähnchen und Fisch. Inzwischen gibt es die auch als Airfryer bekannten Multitalente in vielen unterschiedlichen Ausführungen und mit mehr oder weniger praktischen Zusatzfunktionen.
Wir wollten wissen, welche Heißluftfritteusen ihren Job wirklich gut erledigen, und haben mithilfe der Experten des Chip Testcenters acht beliebte Modelle zum Preis von 80 bis knapp 167 Euro unter die Lupe genommen. Untersucht wurden unter anderem Leistung, Backqualität, Handhabung und Ausstattung. Keine der getesteten Heißluftfritteusen fiel durch, drei schnitten mit »sehr gut« ab.
Das Prinzip ist bei allen Heißluftfritteusen im Test gleich. Die wichtigsten Elemente sind ein Heizring und ein Ventilator. Der Heizring erhitzt die Luft, der Ventilator verteilt sie im Garraum. Dadurch werden die Zutaten stetig und konzentriert mit frisch aufgeheizter Luft befeuert. So gelingen ratzfatz knusprige Speisen auch ohne oder mit sehr wenig Fett.
Testsieger: Philips Airfryer 5000 XXL
Die Airfryer 5000 XXL von Philips hat im Testcenter kaum Schwächen gezeigt. Der umfangreiche Frittierkorb sollte selbst für große Familien ausreichen, dennoch nimmt die Philips nicht allzu viel Platz auf der Arbeitsplatte ein. Die Fritteuse lässt sich über die Tasten unkompliziert bedienen oder alternativ sogar per App auf dem Smartphone. Zeit und Temperatur lassen sich noch während des Garens korrigieren.
Ob Pommes, Laugenstange oder Croissant: Die Backergebnisse der Philips im Test sind durchweg knusprig und gut durchgebacken, die Pommes gehörten zu den besten im Vergleich. Dank der Minimaltemperatur 40 Grad dörrt diese Fritteuse auch Obst.
Die Philips ist kein Energiespar-Modell: Fürs Aufbacken einer Laugenstange muss man mit durchschnittlich 4,15 Cent Stromkosten rechnen. Teile der Heißluftfritteuse sind für den Geschirrspüler geeignet, sorgen also im Alltag für nicht allzu viel Putzaufwand.
Zweiter Platz: Rommelsbacher und Medion im Vergleich
Den zweiten Platz teilen sich die Kandidaten von Rommelsbacher und Medion. Die Heißluftfritteuse FRH 1700 von Rommelsbacher überzeugte im Test mit üppiger Ausstattung, sehr guter Bedienbarkeit und einem großen Frittierkorb. Sie hat ein enormes Fassungsvermögen von acht Litern. Besonders gefallen haben das Sichtfenster und die Innenbeleuchtung. Das Gerät arbeitet angenehm leise und verbraucht relativ wenig Strom. Die Backergebnisse konnten nicht durchweg überzeugen: Die Croissants gehörten zu den besten im Vergleichstest, aber die Laugenstangen waren nicht komplett durchgebacken. Mit etwas Feintuning kein wirkliches Problem. Die Einzelteile sind nicht für den Geschirrspüler geeignet, dafür gab es Punktabzug.
Die Life X10 XL von Medion hat sich auch gegen die deutlich teurere Konkurrenz durchsetzen können. Sie nimmt relativ wenig Platz ein, deshalb ist auch das Fassungsvermögen mit fünf Litern eher gering. Die Medion deckt einen großen Temperaturbereich von 40 bis 230 Grad ab, der Stromverbrauch ist überschaubar. Sie lässt sich über Tasten und das große Display einfach bedienen, Zeit und Temperatur lassen sich auch während des Backens noch anpassen. Pluspunkt gibt es auch hier für Sichtfenster und die Innenbeleuchtung. Mit dem Aufbacken von Teigwaren wie Laugenstangen und Croissants kommt die Heißluftfritteuse gut klar. Die Pommes gehen in Ordnung. Die schmutzigen Teile dürfen am Ende des Tages in den Geschirrspüler.
Fassungsvermögen und Platzbedarf als Kaufkriterium
Bei der Auswahl des richtigen Modells ist vor allem wichtig, ob man nur für sich selbst oder die ganze Familie kochen will. Das Fassungsvermögen des Garbehälters bestimmt, wie viel sich mit einem Mal zubereiten lässt.
Kleine Modelle haben einen Frittierkorb von etwa vier Liter Volumen, das reicht für Singles und Paare, die sich bis zu ein Kilo Pommes zubereiten möchten. Für Familien empfehlen die Tester dagegen Airfryer mit größerem Frittierkorb, in dem dann vielleicht auch ein ganzes Hähnchen Platz hat. In einem Modell mit zwei Frittierkörben lassen sich Hauptgericht und Beilage gleichzeitig garen. Sowohl Zeit als auch Temperatur sollten synchron laufen, damit alles gleichzeitig fertig wird.
Temperaturvielfalt und zusätzliche Funktionen
Die Temperatur lässt sich meist zwischen 80 und 200 Grad genau einstellen. Nicht alle haben einen Niedrigtemperaturmodus mit 40 Grad zum Warmhalten, Dörren oder zur Joghurtherstellung. Es gibt auch einige Airfryer mit Sichtfenster und Innenbeleuchtung. Damit lassen sich ähnlich wie bei einem Ofen die Speisen kontrollieren, ohne den Korb herauszuziehen.
Reinigung und Pflege der Heißluftfritteusen
Damit später keine bösen Überraschungen auftreten, sollte man beim Kauf auch schon darauf achten, dass sich der Innenraum und alle Teile darin gut reinigen lassen. Am einfachsten geht das, wenn sich die einzelnen Teile zum Säubern entnehmen lassen und sogar spülmaschinengeeignet sind. Ob sich die Airfryer ähnlich wie Thermomix & Co. auf WLAN verstehen und sich via App steuern lassen, bleibt Geschmacksache.
Tipps für knusprige Ergebnisse
Obwohl einer der größten Vorteile der Heißluftfritteusen das Einsparen von Fett ist, sollte nicht ganz darauf verzichtet werden. Nur ein paar Tropfen machen das Essen knuspriger und geschmacksintensiver. Hierfür kann man fettarme Lebensmittel wie Gemüse oder Tofu einfach einsprühen. Auch die Art des Fetts spielt eine Rolle. Es sollte hitzebeständig und zum Kochen geeignet sein.
Feuchte Lebensmittel wie Kartoffeln oder Fisch sollten vor der Zubereitung ordentlich abgetrocknet werden. Ansonsten wird das Essen gedämpft und nicht gebacken. Von sich aus fettiger Schinken oder Fertigprodukte wie Pommes und Chicken Nuggets benötigen in der Zubereitung kein zusätzliches Fett. Hier empfiehlt es sich sogar, eine kleine Menge Wasser in den Korb unter das Essen zu geben, um Rauchentwicklung und Gerüchen entgegenzuwirken.
Wer das erste Mal mit einer Heißluftfritteuse kocht, nutzt vermutlich ein Rezept. Doch aufgepasst: Nicht alle Geräte sind gleich leistungsstark. Deshalb sollte man zwischendurch nachschauen, ob das Essen schon früher fertig ist als gedacht. Außerdem ist es besser, die Lebensmittel nach der Hälfte der Zeit zu wenden oder den Korb zu schütteln. So lassen sich verbrannte und ungenießbare Experimentierergebnisse vermeiden.
So haben wir getestet
Ausstattung (20%): Punkte gab es u. a. für Automatikprogramme, Sichtfenster, Innenbeleuchtung, lange Kabel und Rezeptbücher. Bewertet wurden zudem die Temperaturspanne und das Verhältnis der Größe zum Fassungsvermögen.
Bedienbarkeit (40%): Die Tester wollten wissen, wie standfest die Geräte sind, ob sich der Frittierkorb mit nur einer Hand gut herausziehen lässt, Display und Tasten selbsterklärend sind. Gemessen wurde die Lautstärke im Betrieb. Punkte gab es für Funktionen wie die Shake-Erinnerung, einen Countdown und für spülmaschinenfeste Komponenten.
Leistung & Backergebnis (40%): Die Tester haben Pommes, Laugenstangen und Croissants in einer definierten Zeit gebacken, das Ergebnis nach Schulnoten bewertet. In die Note ist auch der Stromverbrauch in Betrieb und Stand-by eingeflossen.