Heino: Helene Fischer passt nicht in den "Musikantenstadl"

Heino hat noch viel vor

Heino (76, "Junge") hat gerade zusammen mit Co-Autorin Martina Mack seine Autobiografie "Mein Weg" (Bastei Lübbe, 328 Seiten, 19,99 Euro) herausgebracht - und noch einige andere Pläne für die Zukunft auf Lager. Was er sich wünscht, wie es bei "DSDS" läuft, warum Hansi Hinterseer (61) perfekt, Helene Fischer (30) aber nicht zum "Musikantenstadl" passt, verrät er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Wie fällt Ihr Fazit zu "DSDS" bisher aus?

Heino: Es macht mir sehr viel Spaß, mit Dieter Bohlen [61] zusammenzuarbeiten. Ich denke, wir harmonieren ganz gut und freuen uns über tolle Einschaltquoten. Zusammen mit Mandy Capristo [24] und DJ Antoine [39] sind wir ein tolles Team.

Bisher hat es noch kein Castingshow-Gewinner geschafft, sich im Musikgeschäft richtig zu etablieren. Sehen Sie in dieser Staffel einen Kandidaten, der das Potenzial dazu hat?

Heino: Unter den Mädchen gibt es schon Granaten. Bei dem Auftritt einer 16-Jährigen standen mir Tränen in den Augen, weil sie so toll gesungen hat. Das werden noch gute Shows, die jetzt kommen. Von den Jungs ist leider keiner im baritonalen Bereich dabei.

Machen Sie nach dieser Staffel weiter?

Heino: Das ist jetzt noch zu früh, um dazu etwas sagen zu können. Wenn die Anfrage käme, würde ich das mit Hannelore besprechen. Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten. Und es war schon sehr anstrengend, ich bin jeden Morgen zwischen 6 und halb 7 aufgestanden und war 12 Stunden im Studio. Hochachtung vor Dieter: Der war immer der erste und der letzte im Studio. Aber der ist ja auch noch einige Jahre jünger als ich...

Ein Castingshow-Gewinner hat gerade für Schlagzeilen gesorgt: Was sagen Sie zu Andreas Kümmerts (28) Rückzieher beim ESC-Vorentscheid?

Heino: Davon habe ich nur gelesen. Zuerst dachte ich mir, warum macht er zuerst mit und verabschiedet sich dann, wenn er gewinnt. Mittlerweile habe ich gehört, dass er wohl psychische Probleme hat. Das ist natürlich etwas anderes. Wenn er sich dem Druck nicht gewachsen fühlt, war das für ihn sicher die richtige Entscheidung.

Einen Abschied gibt es auch beim "Musikantenstadl"... Wie finden Sie es, dass Andy Borg (54) gehen muss?

Heino: Ich finde es unsinnig, immer alles auf den Moderator zu schieben, der arbeitet ja nach Drehbuch. Man muss auch die Redaktion, die Musik und das Bühnenbild durchleuchten. Natürlich ist die Musik ein bisschen gealtert. Das ganze Konzept müsste überdacht werden. Der Moderator alleine ist nicht schuld an schlechten Einschaltquoten. Bei "Wetten, dass..?" war das genauso.

Wen würden Sie gerne als Nachfolger sehen?

Heino: Ich würde da den Hansi Hinterseer gerne sehen. Der könnte das gut hinbekommen. Er spricht die Sprache des "Musikantenstadls".

Helene Fischer könnte Schwung reinbringen...

Heino: Der "Musikantenstadl" ist nicht das Terrain von Helene Fischer. Sie ist keine volkstümliche Sängerin, die da hineinpasst.

Sie mussten im Laufe Ihrer langen Karriere auch Kritik einstecken, wurden unter anderem in die rechte Ecke geschoben. Gibt es etwas, das Sie besonders getroffen hat?

Heino: Mich hat immer geärgert, dass keiner mit dem Deutschlandlied umgehen kann. Ich habe schon Leute kennengelernt, die wussten gar nicht, dass die Hymne bis in die 1990er Jahre aus drei Strophen bestand. Ich habe sie 1977 gesungen, das war damals eine Auftragsproduktion des Landes Baden-Württemberg. Ich sollte das Lied für den Schulunterricht auf Platte aufnehmen. Es sollte nicht für kommerzielle Zwecke eingesetzt werden. Selbst der damalige Bundespräsident Walter Scheel [95] versicherte uns, dass alle drei Strophen gesungen werden dürfen. Nur bei öffentlichen Veranstaltungen sollte man allein die dritte Strophe singen. Keiner wusste, dass man die Hymne singen kann. Dass ich da so beschimpft worden bin, hat mich schon geärgert. Ich habe die Hymne auch nie in der Öffentlichkeit gesungen.

Sie haben schon gerappt, machen Rock - mit was überraschen Sie Ihre Fans in Zukunft?

Heino: Mein Wunsch wäre es, alte Volkslieder wie "Am Brunnen vor dem Tore", "Sah ein Knab ein Röslein stehn" oder "Guten Abend, gute Nacht" in ein Rock-Gewand zu stecken. Das wäre sicher ein Riesenerfolg. Denn die meisten jungen Leute wissen gar nicht, wie viele schöne Lieder wir haben. Das finde ich traurig.