Von heiraten bis lediglich Hochzeitsbegleitung – Im Dating-Talk der Woche: Suchen Männer und Frauen das gleiche?
Situationships, Ghosting, Lovebombing – Red Flags, oder? Die Dating-Welt ist mittlerweile alles andere als überschaubar und gefühlt täglich offenbaren sich hinter komplizierten Begriffen neue Phänomene, die Herzschmerz und Chaos mit sich bringen. Sind wir monogam? Exklusiv? Oder doch friends with benefits? Ich bringe Licht ins Dunkle des Dating-Lebens der Gen Z – aus eigener Erfahrung, denn (wie Pitbull) trust me, been there, done that …
Viel geredet, aber nichts gesagt? So oder so ähnlich endet so manches Gespräch in Beziehungen, schließlich sind Männer und Frauen einfach grundlegend verschieden und kommen sowieso selten auf einen Nenner ... oder? Das beginnt sogar schon vor der eigentlichen Partnerschaft, in der Dating-Phase, wenn zwei Parteien von ein und demselben Date hinterher ihren besten Freunden und Freundinnen völlig andere Dinge erzählen. Für Person A hat die Chemie absolut nicht gestimmt, sie fühlte sich zu sexualisiert und überhaupt nicht auf Augenhöhe im Dialog, während Person B sich sicher ist, dass es beim nächsten Date zum Abschluss kommt, sinnbildlich gesprochen. Gerade in heterosexuellen Beziehungen scheint in Bezug auf so manche Dinge manchmal eine riesige Kluft zwischen dem, was beide eigentlich wollen.
Drückt man das Ganze stereotyp und in Form von online vorherrschenden Klischees aus, so will SIE direkt nach dem ersten Date die Hochzeit planen, stalkt seinen Instagram-Account bis zu den Beiträgen aus 2017 und findet über fußball.de Größe und Gewicht raus. Währenddessen könnte ER gleichgültiger nicht sein, wie ihre Katze heißt, was ihre typische Starbucks-Bestellung ist und wie viele Cousinen väterlicherseits sie denn jetzt hat. Schließlich will SIE Kommunikation und ER kommen. Oder so. Natürlich handelt es sich bei diesen überspitzten Beschreibungen keinesfalls um eine Verallgemeinerung, auch wir wissen, dass es durchaus Golden-Retriever-Men und Maneater-Frauen gibt, der Spieß also genauso gut umgedreht werden kann. Doch gehen wir dem Ganzen mal statistisch auf den Grund, wie gleich denken Männer und Frauen im Dating wirklich wirklich?
Studie zeigt: So verschieden sind Männer und Frauen also doch nicht
Wenn es um Dating heutzutage geht, wer spielt da wohl eine Rolle? Richtig, Tinder natürlich. So sehr die App auch (zu Unrecht) nach wie vor als Ort des Kennenlernens verleumdet wird (in der Bio zahlreicher Profile findet man unter anderem den Spruch „Lass uns unseren Eltern erzählen, wir hätten uns beim Einkaufen kennengelernt"), die Relevanz ist nicht von der Hand zu weisen. Eine aktuelle Studie von Tinder bringt jetzt Licht ins Dunkle der Geschlechterkluft in puncto Ziele, Vorstellungen, Fokus. Bei einer Online-Umfrage unter 8.000 18- bis 34-Jährigen, die Single sind und sich aktiv verabreden, hat das Marktforschungsinstitut Opinium hier nämlich im Auftrag von Tinder spannende Dinge herausgefunden.
Wie wichtig ist Frauen beim Online-Dating die Körpergröße wirklich? Wird alles unter 1,80 kategorisch weg-geswiped?
Wollen alle Frauen eine Beziehung und alle Männer nur das Eine? Oder vielleicht sogar andersrum, Stichwort Hot Girl Summer?
Aber eine Affäre mit der Sekretärin hätten trotzdem alle Männer gern, oder?
Wir haben die Zahlen, die diese Fragen beantworten:
Dating-Studie: Was suchen Männer, was Frauen? Das sind die Ergebnisse!
Die spannendste Frage zuerst: Wie wichtig ist die Körpergröße im Dating-Profil?
So mancher 1,78 Meter Mann mogelt sich auf Tinder gerne mal ein paar Zentimeter größer, schließlich spielt die 1,80-Marke doch eine große Rolle, oder? Eigentlich legen nur wenige Frauen überhaupt Wert darauf, geschweige denn sortieren sie kategorisch aus, die Zahlen zeigen, dass gerade mal 34 % hier einen Blick drauf werfen. Denn ja, mit Abstand am wichtigsten ist Frauen laut Studie Loyalität (50 %), gefolgt von Ehrlichkeit (37 %).
Wollen Männer nur die Matratze (und die Geduld der Frauen) testen?
Die gute Nachricht zuerst: Mehr als die Hälfte der befragten Männer sehnt sich nach einer festen romantischen Beziehung! Das ist doch schon mal ein Anfang, liebe Männer. Woran liegt es also? Schließlich suchen ebenfalls 68 % der Frauen eine solche langfristige Partnerschaft und haben die Nase voll von Ghosting, der lockeren Situationship und dem ewigen Hin und Her mit dem/ der Ex.
Dreier, Affären und fremdgehen im Club? "Alltag" oder Ausnahme?
Man hört ja so manche Geschichten, wer wem wie auf clevere Weise (sodass es beinahe gar nicht rausgekommen wäre) fremdgegangen ist. Da ist die Annahme, dass monogame Beziehungen ohne Seitensprung noch bestehen, fast nicht mehr präsent in den Köpfen. Dabei zeichnen die Zahlen ein anderes Bild. Während Frauen vermuten, dass 65 % der Männer lediglich eine Affäre suchen, konnte dies in der Studie nur bei 29 % festgestellt werden. Hier muss natürlich noch die soziale Erwünschtheit berücksichtigt werden, schließlich antworten wir manchmal (bewusst oder unbewusst) so, wie es normativ am besten wirkt. Doch die Zahlen sind ein guter Anfang.
Was lernen wir daraus?
Männer wollen öfter eine Beziehung, als Frauen oft denken, Affären suchen scheinbar die wenigsten und Loyalität ist die Green Flag Nummer 1. Ob er groß ist (iykyk) ist egal, Hauptsache ehrlich und witzig, denn wie wir alle wissen: communication is key. Deshalb landen auch die medium ugly men immer die schönsten Frauen, man nehme Pete Davidson als prominentes Beispiel.