Immobiliengeschäft beschert Helaba rund €225 Mio. Belastung

(Bloomberg) -- Die Helaba hat im ersten Halbjahr hohe Belastungen aus dem Immobiliengeschäft verbucht, zugleich aber den Ausblick für das laufende Jahr leicht angehoben.

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Insgesamt beliefen sich die Immobilien-Belastungen auf 225 Millionen Euro, wie die Helaba am Donnerstag mitteilte. Darin enthalten sind eine deutlich höhere Risikovorsorge im Kreditgeschäft sowie ein Rückgang des Ergebnisses aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien.

Die Nettozuführungen zur Risikovorsorge im Immobiliengeschäft bezifferte die Helaba auf 173 Millionen Euro. Etwas aufgefangen wurde dies durch Auflösungen von Rückstellungen in anderen Bereichen.

Die Immobilienmärkte sind in den vergangenen Monaten weltweit stark unter Druck geraten. Steigende Zinsen belasten die Bewertungen von Gebäuden. Hinzu kommt der Trend zum Homeoffice, der bei älteren Bürogebäuden zu teils hohen Leerständen führt. Das ist besonders in den USA zu beobachten.

Bei einem Großteil ihres Immobilienportfolios sieht die Helaba derzeit ein beherrschbarem Risiko, wie aus einer Präsentation zu den Halbjahreszahlen hervorgeht. Dennoch seien “selektive Ratingverschlechterungen und Vorsorgebedarf insbesondere bei Büro- sowie Handelsimmobilien zu beobachten”.

Insgesamt hat die Helaba demnach vier kritische Risikocluster im Immobiliengeschäft ausgemacht. Das sind neben dem US-Büromarkt auch Projektentwicklung, Handelsimmobilien und Geschäfte mit hohen Beleihungsausläufen.

Schon im März hatte die Helaba auf Gefahren im Immobiliensektor hingewiesen. Ältere Immobilien und Objekte in schlechteren Lagen liefen Gefahr, nicht mehr genug Mieteinnahmen zu erzielen, um die Renditeanforderungen von Investoren zu decken und gestiegene Fremdkapitalkosten zu bedienen, hieß es damals.

Das Helaba-Konzernergebnis vor Steuern kletterte derweil im ersten Halbjahr um knapp 3% auf 336 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr rechnet die Helaba jetzt mit einem Konzern­ergebnis am oberen Rand der bisher genannten Bandbreite von 500 bis 700 Millionen Euro, was defacto einer Verbesserung des Ausblicks entspricht.

Auch die LBBW hatte ihre Prognose für den Vorsteuergewinn zuletzt auf über 1 Milliarde Euro angehoben, nachdem sie anfangs von einem Ergebnis im “oberen dreistelligen Millionenbereich” ausgegangen war. Bei der BayernLB wiederum liegt die jüngste Prognose bei einem Vorsteuergewinn zwischen 1,1 Milliarden und 1,3 Milliarden Euro, nachdem sie zuvor eine Spanne von 600 Millionen bis 800 Millionen Euro in Aussicht gestellt hatte.

Als letzte große Landesbank will die NordLB in der kommenden Woche ihre vollständigen Zahlen für das erste Halbjahr vorlegen.

(Neu: Details zur Höhe der Risikovorsorge im 3. Absatz)

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