Hidschab-Looks: Stylisch mit Kopftuch

Wer sich durch die Fotos auf Naballah Chis Fashionblog klickt, sieht leuchtende Farben, auffällige Muster und fließende Stoffe. Auffällig ist: Die Bloggerin, die aus dem karibischen Inselstaat Trinidad und Tobago kommt, trägt auf allen Bildern ein Kopftuch – in der Fashionwelt nicht gerade eine Selbstverständlichkeit. Obwohl der Islam neben dem Christentum zur weitverbreitetsten Religion weltweit gehört und viele muslimische Frauen Kopftücher tragen, schafft es das Kleidungsstück kaum auf Laufstege oder überhaupt ins modische Bewusstsein.

Naballah Chi möchte das ändern und inszeniert den Hidschab gekonnt als Fashion-Highlight, das immer perfekt mit dem Rest des Outfits harmoniert. Diese Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem Kopftuch hatte die 26-Jährige allerdings nicht immer. Sie beschreibt eine Situation in der Highschool, wo sie einem Fußball-Team beitreten wollte. Der Trainer bescheinigte ihr Talent, wies aber darauf hin, dass sie mit diesem „Ding“ auf dem Kopf nicht spielen könne. Während der Teilnahme bei einem Schönheitswettbewerb verzichtete sie zwischenzeitlich auf den Hidschab, bekam allerdings Gewissenskonflikte und schied letztlich freiwillig aus dem Wettbewerb aus. Chi schreibt auf ihrem Blog: „Mein Glauben war nicht stabil… Ich hatte manchmal das Gefühl, dass das Tragen des Hidschabs mir nicht erlaubte, mein wahres Potential zu erreichen“.

Diese Zeit des Zweifels scheint offenkundig überwunden zu sein. Sie sieht das Kopftuch als „Schutz“ und appelliert an muslimische Frauen, dass sie genauso schön oder sogar noch schöner mit dem Schleier seien als ohne. Mit ihrem Kampf für die Akzeptanz des Kopftuchs in der Modewelt steht Naballah Chi übrigens nicht alleine da, immer mehr Modebloggerinnen berichten über Styles mit Kopftuch.

Bilder: Facebook/Naballah Chi