Holzbalkendecke dämmen: Möglichkeiten und Erklärung
Wenn Sie die Holzbalkendecke im Altbau richtig dämmen, sorgen Sie für Ruhe und Behaglichkeit und erfüllen die heutigen Anforderungen an Schallschutz und Wärmeschutz. Bis in die 1950er-Jahre wurde meist Holz als Material für Fußböden und tragende Konstruktionen genutzt. Das entspricht leider nicht den Standards von heute. Lesen Sie hier alles, was Sie über die richtige Ausführung einer Dämmung von Holzbalkendecken wissen müssen.
Das Wichtigste in Kürze
Druckbelastbare Holzfaserdämmplatten optimieren Schall- und Wärmedämmung unter Dielenböden und verbessern die Raumakustik.
Trockenschüttungen aus geblähtem Rohton gleichen Höhenunterschiede aus und erhöhen die Schalldämmung, geeignet für diverse Untergründe.
Effektive Dämmung spart Energie, schützt die Umwelt und steigert die Wohnqualität, wobei natürliche Materialien wie Hanf ökologische Vorteile bieten.
Materialien zum Dämmen von Holzbalkendecken
Es gibt eine Vielzahl von geprüften und bewährten Konstruktionen, um den Schallschutz und Wärmeschutz von alten Holzbalkendecken dem modernen Standard anzupassen. Hör- und spürbare Verbesserungen lassen sich erreichen, wenn man massevergrößernde Materialien wie Beton oder Lehmstein einbaut und sie kombiniert mit biegeweichen Holzfaserplatten, etwa
Dämmplatten mit Fugenlatten für eine druckbelastbare Fußbodendämmung unter Dielenböden
Bodendämmplatten für hohe Verkehrslasten oder große Dämmschicht-Dicken
Trittschalldämmplatten für Estriche
Trockenschüttung für unebene Böden
Wir stellen Ihnen die Optionen genauer vor:
Druckbelastbare Holzfaserdämmplatten für den Fußbodenbau
Spezielle druckbelastbare Holzfaserdämmplatten zeichnen sich besonders durch die hohe Druckfestigkeit bei guter Wärmedämmung und Schalldämmung aus. Diese Holzfaserdämmplatten werden deshalb universell als Dämmschicht unter allen Arten von Unterlagsböden eingesetzt und stellen in Verbindung mit den speziellen Fugenlatten das ideale Dämmsystem für massive Dielenfußböden dar.
Neben der Anwendung als druckbelastbare Bodendämmung haben sich druckbelastbare Holzfaserdämmplatten seit vielen Jahren als Zusatzdämmung für Sparrendächer und Wände in Holzbauweise bewährt. Die Platten werden überall dort eingesetzt, wo beispielsweise nur geringe Sparrenhöhen für die Zwischensparrendämmung zur Verfügung stehen oder wenn besonders niedrige U-Werte bei Dächern und Wänden erzielt werden sollen.
Flexible Holzfaserdämmplatten
Flexible Holzfaserdämmplatten besitzen gute wärmedämmende und wärmespeichernde Eigenschaften und sind für eine diffusionsoffene Bauweise sowohl in der Gebäudehülle als auch im Innenausbau geeignet. Durch die Diffusionsoffenheit und Feuchtespeicherfähigkeit des Dämmstoffes wird der Feuchtigkeitsgehalt im Raum reguliert und ein gesundes und behagliches Raumklima entsteht. Der hautfreundliche Dämmstoff lässt sich mit einfachen Schneidwerkzeugen bearbeiten. Dank der Flexibilität und der dadurch entstehenden Klemmwirkung sind diese Holzfaserdämmplatten schnell, leicht und fugenfrei bis zu einer Klemmweite von fast einem Meter zwischen der Konstruktion einpassbar.
Trittschalldämmung
Wird erstmals Estrich verlegt oder der alte Estrich ausgebessert, dämpft ein Unterbau aus Trittschalldämmplatten aus Holzfasern. Diese Dämmplatten sind außergewöhnlich hoch belastbar und bieten eine hervorragende Trittschalldämmung in allen Anwendungsbereichen, etwa unter hydraulisch gebundenen Estrichen, Trockenestrichen, Verlegespanplatten, Estrichziegeln oder Fertigparkett. Die Einsatzgebiete sind Massiv- und Holzbalkendecken aller Art im Neubau und bei der Gebäudesanierung.
Holzbalkendecke-Dämmung mit System
Höhenunterschiede in der Holzbalkendecke werden mit einer Trockenschüttung ausgeglichen. Einige Schüttungen bestehen aus geblähtem Lias-Rohton. Dieser Rohton eignet sich dank seines Gehalts an fein verteilten organischen Bestandteilen besonders gut zur Herstellung hochwertigen Blähtons. Solche Schüttungen sind extrem druckfest und verbessern durch ihr hohes Gewicht die Schalldämmung und das Schwingungsverhalten von Fußböden. Schüttungen aus Lias-Rohton können auf allen Untergründen, egal ob Massiv- oder Holzbalkendecken, eingesetzt werden und sind für verschiedene Unterlagsböden und Trockenbodenaufbauten geeignet.
Unterschiede beim Einbau
Falls Sie sich für eine Variante mit Dämmmplatten entschieden haben, bringen Sie diese direkt auf der Oberfläche der Holzbalkendecke oder zwischen den Balken an. Sie ist besonders dann von Vorteil, wenn der Hohlraum begrenzt ist und nicht viel Raum zur Verfügung steht. Allerdings müssen Sie dann die Platten entsprechend zuschneiden, was einen weiteren Arbeitsschritt benötigt.
Wenn Sie sich für die Trockenschüttung, also eine Schüttdämmung, entschieden haben, wird diese direkt auf die Holzbalkendecke oder in die Hohlräume eingeschüttet. Achten Sie bei der Schüttung auf eine lückenlose und gleichmäßige Verteilung des Dämmstoffs. Der Vorteil von dieser Methode ist, dass Sie ohne größeren Aufwand und relativ schnell vonstattengeht.
Überschrift der Box Tipp Text
Vergessen Sie vor dem Anbringen des Dämmmaterials nicht, eine Dampfbremse auszulegen. Eine Dampfbremse verhindert, dass Feuchtigkeit in die Dämmung eintritt. So schützt sie vor Schimmelbildung und Feuchtigkeitsschäden.
Ruhe und Behaglichkeit durch Dämmen der Holzbalkendecke
Die Konstruktion einer Holzbalkendecke steift die Wände wie eine waagerechte Scheibe aus und trägt wesentlich zur Standsicherheit des Gebäudes bei. Der Boden soll Trittschall und Luftschall dämmen. Je schwerer und massiver ein Bauteil, desto besser dämmt es den Luftschall. Das Flächengewicht der Konstruktion sowie Elastizität und Anzahl der Schichten bestimmen, wie gut der Trittschall gedämmt wird. Durch leichtgewichtige Holzdecken hört man nicht mehr jeden Schritt von oben, wenn man an drei Punkten ansetzt:
Der Gehbelag wird mit Dämmstoff von der tragenden Balkenlage getrennt.
Man packt Gewicht auf die Altbau-Decke – wahlweise zwischen die Balken.
Mehrere Schichten werden kombiniert.
Der Fußbodenaufbau besteht dann aus drei Schichten: Der Rohdecke aus Holzbalken, dem Fußbodenaufbau mit Dämmschicht und dem Gehbelag. Montiert man eine Unterdecke an Federbügel, verringert sich zusätzlich der Luftschall.
Warum eine Wärmedämmung auch der Umwelt hilft
Nicht nur angesichts stark steigender Energiekosten ist eine Wärmedämmung eine gute Investition – denn mit einer verbesserten Dämmung lassen sich Heizkosten auf Dauer deutlich einsparen. Auch aus Umweltschutz-Gründen ist jede Einsparung von Ressourcen und Vermeidung ihrer Verschwendung sinnvoll. Je weniger Energie verbraucht wird, desto weniger klimaschädliche Schadstoffe wie CO2 werden in die Luft geblasen.
Laut Umweltbundesamt belasten ungedämmte Gebäude und der damit einhergehende höhere Energieverbrauch die Umwelt stärker als die Herstellung von Dämmstoffen – unabhängig von der jeweiligen Art. Das gilt also auch für synthetische Dämmstoffe, für dessen Herstellung ein wesentlich höherer Energieaufwand vonnöten ist. Dennoch sollte bei Dämmstoffen auch insgesamt darauf geachtet werden, dass sich die negativen Auswirkungen auf die Umwelt geringhalten lassen – das gilt sowohl für die Produktion, als auch für die Entsorgung der Materialien.
In Bezug darauf können ökologische Dämmstoffe wie etwa Hanf, Holzfasern, Zellulose oder Schafwolle besonders punkten. Sie alle sind natürlichen Ursprungs und werden meist aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, die ausreichend in der Natur vorhanden sind. Somit müssen sie nicht erst aufwendig hergestellt werden. Lange Transportwege und eine große Menge an Verpackungsmüll fallen ebenfalls weg, wenn die Materialien lokal zu beziehen sind. Zudem sind ökologische Dämmstoffe frei von Schadstoffen, die Luft und Gewässer verunreinigen könnten.