Illustrator zeichnet behaarte Wonder Woman und die Leute sind sauer

Die Illustration von Wonder Woman mit Körperbehaarung ließ die Emotionen hochgehen. (Bild: raichu.copper/Instagram)
Die Illustration von Wonder Woman mit Körperbehaarung ließ die Emotionen hochgehen. (Bild: raichu.copper/Instagram)

Ein Künstler hat mit seiner Darstellung von Wonder Woman mit Körperbehaarung eine Diskussion über Weiblichkeit ausgelöst.

Raikchak Ha Reang ist ein Graphic Designer in Vellore, Indien, dessen Faszination für Superhelden sich in seinen Arbeiten wiederfindet. Seine neuesten Zeichnungen – Illustrationen von Wonder Woman mit behaarten Beinen, Armen und Achseln, wurden auf Instagram heftig diskutiert.

Zu einem Bild, auf dem Wonder Womans Beine zu sehen sind, schrieb Reang: „Manchmal ist unser Leben extrem stressig und wir haben keine Zeit, uns zu pflegen. Es ist natürlich, Körperbehaarung zu haben und Wonder Woman sieht das genauso.“

Ein zweites Bild zeigt die Superheldin mit überkreuzten Armen, auf denen ihre silbernen Armreifen zu sehen sind. Im Text dazu steht: „Körperbehaarung. Mir doch egal.“ Das dritte Bild zeigt Wonder Womans Achselhaare, die in Form des Batman-Logos rasiert sind.

Die Instagram-Nutzer waren gespalten und kommentierten Reangs Arbeit sehr emotional. Ein User empörte sich: „Gratulation, du schaffst es zweifellos wunderbar, Wonder Woman zu ruinieren”, während ein anderer fand: „Das ist absolut ekelhaft.“

Doch es wurden auch positive Stimmen laut: „Ich denke, sie versucht, auf die gesellschaftlichen Erwartungen zu pfeifen, rund um die Uhr perfekt rasiert zu sein, wenn doch jeder mal eine Pause von dem Ganzen braucht.” Jemand anderes argumentierte: „Das ist toll, Ich hasse es, wenn die Leute die Körperbehaarung anderer Leute ekelhaft nennen. Ihr Körper, ihre Regeln.“

Ein wenig #WonderBat-Liebe gefällig?

Reang ließ sich vom No-Shave November inspirieren – ein alljährliches Event, das auf die vielen Krebspatienten aufmerksam machen soll, die ihre Haare verlieren. Die Leute lassen ihre Haare wachsen und spenden jene Summe, die sie dadurch für die Haarpflege sparen, an Krebsorganisationen.

„Ich dachte, es wäre einzigartig, eine Frau zu zeigen, die so etwas mit ihrer Körperbehaarung macht“, erzählt Reang Yahoo Lifestyle. „Ich habe Wonder Woman gewählt, weil sie für starke, furchtlose Frauen steht – nicht einmal Superhelden haben ständig Zeit, sich um ihr Aussehen zu kümmern.“

Während er zugibt, dass ihn die negativen Reaktionen anfangs trafen, sagt er: „Mir wurde klar, dass die Menschen es entweder verstehen und lieben oder es aus dem Kontext nehmen und unangenehm berührt sein werden.“

Überholte Schönheitsideale?

Auch andere Künstler hinterfragen Schönheitsideale mithilfe von Kultfiguren. In einem Artikel für BuzzFeed zeichnete Illustratorin Loryn Brantz weibliche Disney-Figuren ohne Make-up, in einer anderen Serie verpasste sie männlichen Zeichentrickfiguren „Papa-Körper“ mit Bierbauch und Brustbehaarung.

Künstler Markus Prime wiederum schrieb das Buch B.R.U.H.: Black Renditions of Universal Heroes: eine Sammlung, die weibliche Marvel-Superheldinnen und Zeichentrickfiguren wie die Power Puff Girls als starke schwarze Frauen darstellt.

„Ich wollte den Leuten einfach vor Augen führen, dass Körperbehaarung natürlich ist und dass es okay ist, sie zu haben“, sagt Reang. „Egal, ob man sie so belässt oder rasiert, es ist ganz und gar die Entscheidung dieser Person.“

Elise Solé

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