Ja oder Nein zum grünen Dinner? Salat-Freunde dürfen aufatmen
Gerade im Sommer sind Salate wunderbare, leichte Begleiter zu kalten Drinks im Freien. Doch ein Gerücht hält sich in Ernährungsfragen hartnäckig: Nach 18 Uhr sollte Salat tabu sein, da er zu Verdauungsbeschwerden führt. So ganz stimmt das allerdings nicht.
Probieren geht über Studieren
Die landläufige Befürchtung, dass ein Salat am Abend schädlich für die Verdauung sei, ist offiziell hinfällig. Denn: Nach neusten Erkenntnissen baut der Körper Salat am Tag genauso ab wie abends. Vor allem aber ist das Ganze eine Typfrage, denn jeder Körper ist anders beschaffen. Wie Dr. med. Heinrich Everke aus Konstanz verrät, gibt es keinen Grund zur Sorge: „Salat am Abend ist eine Typfrage, manche Menschen vertragen ihn einfach weniger gut als andere. Ältere Menschen beispielsweise können Salate abends nicht so gut verdauen wie junge Leute. Aber das muss jeder für sich selbst herausfinden, das hängt vor allem von der Enzymausstattung des Organismus ab, je nachdem, wie der Darm und die Bauchspeicheldrüse die Verdauung bewältigen können.“
Die häufigste Beschwerde nach einem abendlichen Salat ist laut „medizinpopulaer.at“ das Sodbrennen: Es betrifft aber hauptsächlich Menschen, die Rohkost generell schlechter vertragen als gegartes Gemüse. Oft handelt es sich dabei um eine Überproduktion von Magensäure, die aber auch durch fettiges Essen, Alkohol und Rauchen ausgelöst werden kann.
Und was ist mit dem Gerücht, dass Salat-Schlemmen nach 18 Uhr dick macht?
Dass solch leichte Kost nach 18 Uhr mehr ansetzt, konnte laut Dr. Everke bisher nicht nachgewiesen werden. Wer auf Nummer sicher gehen, aber nicht auf Salat verzichten möchte, sollte den Salat einfach als Vorspeise oder Beilage zu gekochten Mahlzeiten servieren. Alternativ können Salat-Fanatiker aber laut „Stiftung Warentest“ auch Fette und Eiweiße aus Käse oder Dressing nutzen, um die Verdauung zu fördern. Jeder eben so, wie’s ihm bekommt!
