Japan im Winter erleben: Zwischen Eis, Onsen, Tempeln und Schneeaffen

Der Winter in Japan ist etwas ganz Besonderes. (Bild: Byjeng/Shutterstock.com)
Der Winter in Japan ist etwas ganz Besonderes. (Bild: Byjeng/Shutterstock.com)

Wenn weg, dann weit! Gerade im Winter zieht es viele Deutsche in die Ferne. Dass es dort nicht immer heiß hergehen muss, zumindest wettertechnisch, ist umso reizvoller. Japan ist ein vielseitiges Land und bietet in der kalten Jahreszeit jede Menge Abwechslung, Kultur und traumhafte Landschaften.

Startpunkt Tokio

Wo ließe es sich besser starten als in der Hauptstadt Tokio? Was die Temperaturen anbelangt, geht es hier gemäßigt zu. Im Dezember und Januar pendelt sich das Thermometer zwischen 6 und 14 Grad ein, der Winter ist allgemein trocken und sonnig. Perfekt also, um die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Da wäre zum Beispiel der historische Stadtkern im Bezirk Chiyoda mit dem Kaiserpalast Kōkyo.

Tokios Einwohner zieht es in den Wintermonaten oft ins nahegelegene Nagano. Ältere Semester werden sich an die Olympischen Spiele 1998 und die dortigen Skigebiete zurückerinnern. Schneehasen schnallen sich am besten Board oder Ski unter die Füße und genießen die rasanten Abfahrten von einem Vulkan ins Tal. Wer es etwas ruhiger mag, kann sich in einem der vielen Resorts mit angeschlossenem Onsen ins dampfende Wasser sinken lassen und dem Tanz der Schneeflocken zusehen.

Japans Höllental: Wo Schneeaffen in heißen Quellen baden

Nicht nur die Menschen haben die heißen Quellen für sich entdeckt: Ursprünglich kamen die Makaken nur in den kalten Monaten in den Jigokudani-Affenpark, um sich in den Onsen aufzuwärmen. Mittlerweile werden sie von den Mitarbeitern des Parks gefüttert, weswegen die Tiere auch in den Sommermonaten dort anzutreffen sind.

Der Name "Jigokudani" kommt nicht von ungefähr. Übersetzt bedeutet er Höllental. Mit einem Blick auf die Dampfschwaden, die aus den Quellen emporsteigen und bei Temperaturen um die minus fünf Grad Celsius durch das Tal des Yokoyu-Flusses wabern, wird klar, wie der Ort zu seinem Namen kam. Wer die Affen mit den roten Gesichtern in den Onsen entspannen sehen will, kann das von November bis März tun.

Makaken: Die pelzigen Gesellen genießen die heißen Onsen. (Bild: Neptunestock/Shutterstock.com)
Makaken: Die pelzigen Gesellen genießen die heißen Onsen. (Bild: Neptunestock/Shutterstock.com)


Besinnung im Zen-Tempel

Schon einmal eine Wanderung unter schneebedeckten Ginkos gemacht? Nein? Dann wird es höchste Zeit. Auch die sonst so farbenfrohen Tempel passen sich mit einer weißen Schneehaube dem japanischen Winterwonderland an. In der Stadt Fukui in der Region Hokuriku kann, wer mag, sogar in einem Tempel übernachten und etwas in die hiesige Zen-Kultur schnuppern. Gegründet wurde das Kloster 1244 und noch heute führen über hundert Mönche einen klösterlichen Lebensstil und praktizieren Zen.

Ein Hauch von Bullerbü in der Präfektur Toyama

Ebenfalls zu empfehlen ist ein Trip von Tojinbo nach Toyama. Dabei führt uns die Route über den 2.700 Meter hohen Berg Hakusan nach Gokayama. Vor Ort erlebt man mit Blick auf die Gassho-Zukuri-Häuser das alte Japan aus vergangenen Zeiten. Das historische Dorf gehört zum Unesco-Welterbe und erinnert mit seinen Bauten an eine Mischung aus Ostfriesen-Hütte und Bullerbü-Nostalgie.

Berühmt ist Gokayama für seine drei- bis vierstöckigen Häuser, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen. (Bild: nuu_jeed/Shutterstock.com)
Berühmt ist Gokayama für seine drei- bis vierstöckigen Häuser, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählen. (Bild: nuu_jeed/Shutterstock.com)


Fazit: Japans Winter hat viel zu bieten und ist mehr als Kälte, Eis und Schnee.