Kamelien überwintern: Die wichtigsten Tipps

Kamelien überwintern: Die wichtigsten Tipps

Ob als Kübelpflanzen oder ausgepflanzt im Garten: Wie Sie Ihre Kamelien erfolgreich überwintern und sicher durch den Winter bringen, haben wir in einem Ratgeber für Sie zusammengefasst.

Wie Sie Ihre Kamelien richtig überwintern, ist abhängig davon, wie Sie die Pflanzen kultivieren. Hierzulande hält man die großblütigen Ziergehölze aus Ostasien klimabedingt meist als Kübelpflanzen und stellt sie auf die Terrasse, den Balkon oder in den ungeheizten Wintergarten (Kalthaus). In milden Regionen pflanzt man die Sträucher mittlerweile auch aus und nutzt sie als prächtige Solitäre für den Garten.

Zu den winterharten Kamelien zählen die sogenannten HIGO-Kamelien, bei denen es sich um Auslesen der Japanischen Kamelie handelt. Gleiches gilt für einige Sorten von genannter Camellia japonica, die dann auch so bezeichnende Namen wie ‘Ice Angels‘, ‘Winter’s Joy’ oder ‘Winter’s Snowman’ tragen. Informieren Sie sich beim Kauf am besten dahingehend.

Kamelien überwintern: Das Wichtigste auf einen Blick

Garten-Kamelien benötigen zum Überwintern eine dicke Schicht Rindenmulch im Wurzelbereich und ein schattierendes Vlies, das sie vor der Wintersonne schützt. Kamelien im Topf überwintern Sie im Idealfall im Haus, an einem hellen, aber kühlen Platz. Die Raumtemperatur im Winterquartier sollte nicht über 15 Grad Celsius liegen.

In Bezug auf die Frosthärte von Kamelien gehen die Meinungen stark auseinander – Hobby- sowie Profigärtner haben sehr unterschiedliche Erfahrungen bei der Überwinterung gemacht. Offiziell werden Kamelien der Winterhärtezone 8 zugeordnet, das heißt, sie trotzen Temperaturen bis etwa -12,3 Grad Celsius, benötigen aber einen Winterschutz. Die größten Schäden entstehen in unseren Breiten durch überraschende Kälteeinbrüche im Herbst oder Spätfröste, die die jungen Triebe absterben lassen. Frühen Frost überstehen erfahrungsgemäß Kamelien besser, deren Blütezeit auf den Frühling fällt, späte Fröste solche, die im Herbst blühen. Die Sortenwahl ist bei Kamelien also stark abhängig von der Gegend, in der Sie wohnen.

Wie kann man Garten-Kamelien überwintern?

Kamelien kann man in Regionen, in denen die Temperaturen auch im Winter mild bleiben, in den Garten pflanzen. Das ist in Deutschland an der Küste und in Weinanbaugebieten, zum Beispiel am Rhein, der Fall. Manchmal herrscht in Gärten aber auch aufgrund ihrer Lage ein sehr warmes Mikroklima, sodass der Versuch hier ebenfalls lohnt.

Kamelien muss man, um sie im Freien erfolgreich zu überwintern, nicht nur vor Kälte und Frost schützen, sondern auch vor der Wintersonne, die die Blätter vertrocknen und die Rinde aufplatzen lässt. Neu gepflanzte Sträucher sind besonders empfindlich und brauchen eine gut 20 Zentimeter hohe Schicht Rindenmulch im Wurzelbereich sowie ein wärmendes und schattierendes Vlies, in das sie komplett eingehüllt werden. Ältere und voll etablierte Kamelien benötigen in der Regel nur ein Vlies, das sie vor der Sonne im Freien schützt. Stehen starke Fröste an, kann eine Mulchschicht dennoch nicht schaden.

Kamelie mit Vlies schützen
MSG/Frank Schuberth

Gartentipp: Sie haben kein Vlies zur Hand? Sicher überwintern lassen sich Kamelien auch, wenn man rund um die Sträucher ein ringförmiges Gestell anbringt, aus Schilfmatten, Hasendraht oder Ähnlichem, und den entstandenen Zwischenraum mit Laub oder Reisig auffüllt.

Wie kann man Kamelien im Kübel überwintern?

Als Kübelpflanzen sind Kamelien bis etwa -5 Grad Celsius winterhart. Bis die Temperaturen diese Marke erreichen, sollte man sie auch draußen lassen, da Kamelien umso besser durch den Winter kommen, je kürzer sie im Winterquartier stehen müssen. Zurück ins Freie ziehen sie daher auch am besten schon Ende Februar, sofern die stärksten Fröste dann überstanden sind. Zum Überwintern brauchen Kamelien einen hellen und kühlen, jedoch frostfreien Ort. Die Luftfeuchte darf gerne etwas höher ausfallen, Zugluft sollte aber unbedingt vermieden werden. Ideal ist ein Platz im Wintergarten oder in einem Treppenhaus mit Fenstern. Haben Sie keine Möglichkeit, Ihre Kamelien angemessen unterzubringen, holen Sie sie nur für die Dauer von strengen Frostperioden ins Haus und stellen Sie sie danach wieder nach draußen. Am besten ist ein vor Niederschlag und Wind geschützter Standort nahe der Hauswand. Ein Winterschutz, bestehend aus schattierendem Vlies und einer isolierenden Bodenplatte, die die Kübelpflanzen vor aufsteigender Kälte schützt, ist ratsam.

Wichtig bei der Kamelien-Pflege: Kontrollieren Sie Ihre Kamelien im Winterquartier regelmäßig auf Schädlinge. Hier treten gelegentlich Schildläuse, Wollläuse oder auch Dickmaulrüssler auf.