Keine Thriller, trotzdem spannend: Diese 5 Bücher sollten Sie im Winter 2025 unbedingt lesen
Neujahrsvorsätze sind für viele zum Jahreswechsel ein absolutes Muss. Neben „Mehr Sport“ oder „Weniger Süßigkeiten“ steht auch ein Neujahrsvorsatz bei vielen ganz weit oben auf der Liste: „Mehr Lesen“. Besonders durch den Hype vieler Bücher im Netz und „Booktok“ erfreute sich das Lesen 2024 einer großen Beliebtheit. Dafür sind besonders auch neue Genres wie „Dark Academia“, „Romantasy“ oder „Weird Girl Fiction“ verantwortlich – diese erschaffen neue Nischen-Literatur und ziehen somit neue Leser*innen an, denn es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Falls Sie auch noch auf der Suche, nach dem perfekten Genre für sich selbst sind, dann könnten vielleicht diese Bücher das Richtige für Sie sein. Sie lassen sich in keine Schublade stecken, doch zeichnen sich durch eine Gemeinsamkeit aus: Spannung pur! Neben aufregenden Mordfällen und düsterem Horror behandeln diese Romane jedoch gleichzeitig tiefgründigere Themen wie Identität, Kolonialismus, Freundschaft und Familie.
Keine Thriller: Spannende Bücher für 2025
„Bunny“ von Mona Awad
„Bunny“ von Mona Awad ist ein dunkler, satirischer Roman, der Elemente von Horrorliteratur, düsterem Humor und einer Coming-of-Age-Geschichte vereint. Der Roman spielt an einer Universität in Neuengland und dreht sich um die Außenseiterin Samantha Heather Mackey. Samantha gehört nicht zu den reichen und elitären Studentinnen ihrer Schreibgruppe, die sich gegenseitig „Bunny“ nennen. Diese Clique hat eine seltsame, fast sektenartige Dynamik. Als Samantha von den „Bunnys“ zu einem ihrer mysteriösen „Workshops“ eingeladen wird, gerät sie in eine bizarre und albtraumhafte Welt, in der Realität und Fantasie miteinander verschmelzen.
Der Roman wirft Fragen nach den Grenzen von Kreativität, Gruppenzugehörigkeit und Individualität auf und entfaltet sich in einer verwirrend faszinierenden Mischung aus Realität und Surrealismus. Mit seiner scharfen Satire und schockierenden Plots hinterlässt „Bunny“ die Leser*innen gleichermaßen verstört und fasziniert und ist perfekt für alle, die „Weird Girl Fiction“ lieben.
„Die Vegetarierin“ von Han Kang
„Die Vegetarierin“ von Han Kang ist ein düsterer, literarischer Roman, der Themen wie Gewalt, Kontrolle, Unterdrückung sowie die persönliche Freiheit erforscht. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und folgt der zentralen Figur Yeong-hye, einer jungen Frau in Südkorea, die eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen. Dieser scheinbar harmlose Akt löst in ihrem sozialen Umfeld verheerende Reaktionen aus und ebnet den Weg für einen Kampf um Freiheit, Autonomie und Identität.
„Die geheime Geschichte“ von Donna Tartt
„Die geheime Geschichte“ von Donna Tartt ist ein spannender und psychologisch dichter Roman, der sich mit Themen wie Schuld, Macht, Moral und den dunklen Seiten menschlicher Natur auseinandersetzt. Der Protagonist Richard Papen ist ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, der an ein exklusives College in Vermont kommt. Dort schließt er sich einer kleinen, elitären Gruppe von Student*innen an, die altgriechisch studieren und dem täglichen Alkohol huldigen. Während Richard in dieser Gruppe das erste Mal lernt, was es heißt Freund*innen zu haben und sich zugehörig zu fühlen, verwandelt sich der Traum bald in einen Albtraum, als ein Mord begangen wird.
Mit seinem dunklen Ton und der atmosphärischen Tiefe ist „Die geheime Geschichte“ ein moderner Klassiker, der tiefgründig und verstörend zugleich ist und den moralischen Verfall der Figuren thematisiert.
„Der Bastard von Istanbul“ von Elif Shafak
Der Roman „Der Bastard von Istanbul“ von Elif Shafak setzt sich vor allem mit Themen wie Identität, Familie und kulturellen Konflikten auseinander. Die Geschichte spielt hauptsächlich in Istanbul und in den USA und verknüpft das Leben zweier Familien, deren Schicksale durch das historische Trauma des Armenischen Völkermords miteinander verbunden sind. Im Zentrum stehen zwei junge Frauen: Asya, eine junge Türkin, die in einer exzentrischen Familie von Frauen in Istanbul aufwächst, und Armanoush, eine armenisch-amerikanische Frau, die nach Istanbul reist, um die Wurzeln ihrer Familie zu erkunden.
Durch ihre Begegnung kommen lange verdrängte Familiengeheimnisse ans Licht, die zeigen, wie eng die Schicksale der beiden Frauen verknüpft sind. Der Roman beleuchtet die Komplexität der Geschichte und die Auswirkungen, die diese auf persönliche und kollektive Identitäten haben können.
„Babel“ von R.F. Kuang
Der Roman „Babel“ von R.F. Kuang ist ein historisch-fantastischer Roman, der die Themen Kolonialismus, Sprache und Macht in einer alternativen Version des 19. Jahrhunderts behandelt. Dieser Roman ist perfekt für alle Fantasy-Fans, die sich jedoch etwas mehr Tiefgang und Realität in der Thematik wünschen. Babel handelt von einem Jungen namens Robin Swift, einem Waisen, der in Kanton (China) geboren wurde. Nach dem frühen Tod seiner Familie wird er von einem mysteriösen britischen Professor adoptiert und nach England gebracht. Dieser bildet Robin für die Aufnahme in das Institut für Übersetzung an der Universität Oxford, besser bekannt als Babel, aus.
In Babel erkennt Robin schnell die dunkle Seite dieser akademischen Welt: Die Magie und der Reichtum des britischen Empire basieren auf der Ausbeutung und Unterdrückung kolonialisierter Länder und deren Sprachen. Robin gerät in einen inneren Konflikt zwischen seiner Loyalität zu Babel, seiner Sehnsucht nach Zugehörigkeit und seiner hybriden Identität als chinesischer Engländer.